Im Jahr 2019 besuchte ich zum ersten Mal Marokko – und diese Reise war von Anfang bis Ende von Pleiten, Pech und Pannen durchzogen. Am Flughafen ging es los, denn wir verpassten unseren Flug und flogen letztendlich drei Tage später. Daher mussten wir unsere geplante Reiseroute umstellen. Wir wollten ursprünglich nach Erg Chebbi fahren, zur höchsten Sanddüne Marokkos am Rande der Sahara. Das wurde aber zeitlich leider zu knapp. Im Artikel Marokko mit dem Mietwagen: Unterwegs in Taroudant, Aghroud und Essaouira findest du die perfekte Reiseroute für eine Woche Roadtrip in Marokko.

In diesem Beitrag erfährst du alles über das Autofahren im Land, eine Auflistung der besten Marrakesch Sehenswürdigkeiten und was du in der Stadt vermeiden solltest, sowie meine persönliche Reiseerfahrung während des Ramadan in Marokko.

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Marokko bietet weit mehr als nur die Stadt Marrakesch. Im Osten hat das Land Wüstenlandschaften und wunderschöne Dünen, im Süden das Atlasgebirge, im Westen schöne Küstenstädte und im Norden Königsstädte wie Fes und Rabat zu bieten.

Roadtrip in Marokko: Reiseroute ab/bis Marrakesch mit dem Mietwagen

Marokko ist perfekt für eine Rundreise mit dem Mietwagen, denn die Straßen bieten sich dafür an, auf eigene Faust erkundet zu werden. Die Landstraßen sind wenig befahren, gut ausgebaut, gut beschildert, und, du bist vor allem flexibel und kannst anhalten, wo du willst. Dadurch haben wir so manches Abenteuer erlebt. Zum Beispiel haben wir mitten im Nirgendwo einen älteren, deutschsprechenden Einheimischen getroffen, der uns bei der Benzinpanne gerettet hat!

Diese Route kann ich für eine Woche mit dem Mietwagen in Marokko empfehlen:

  • Marrakesch
  • Taroudant
  • Aghroud
  • Essaouira
  • Marrakesch

Unterkunftstipp: In Marokko solltest du auf jeden Fall in einem Riad übernachten! Ein marokkanisches Riad (arabisch für „Garten mit Bäumen“) ist ein traditionelles Haus mit grünem Innenhof.

Marokko-Rundreise: Autofahren durch das Land

Normalerweise buche ich Mietwagen bei Sunny Cars*. Dieses Mal wurde mir bei TripAdvisor eine lokale Agentur in Marrakesch empfohlen: Samicar. Das Unternehmen gibt es schon lange in Marokko, und die Stationen sind über das ganze Land verteilt. Für 8 Leihtage hätten wir 187€ bezahlt, durch den verpassten Flug waren es dann noch 104€ für 4 Leihtage. Unser Mietwagen war ein Dacia Logan. Die Zahlung fand vor Ort statt, und wir konnten in Dirham oder Euro zahlen. Das Auto wurde uns am Starttag auf den Djemaa el Fna gefahren, und dort sind wir gestartet. Die Tankregelung war etwas kurios: Wir haben das Auto mit leerem Tank bekommen, und sollten es wieder mit leerem Tank abgeben.

Vorteil: Du unterstützt eine lokale Firma, anstatt ein großes Unternehmen. Nachteil: die Nordafrikaner nehmen es nicht „ganz so genau“. Das Auto war nicht wirklich sauber, und auf der Strecke mussten wir sogar den Reifendruck aufbessern.

Die Verkehrsregeln sind größtenteils wie bei uns und es herrscht Rechtsverkehr, aber die Verhältnisse sind natürlich etwas chaotischer, vor allem in den Städten. Die meisten, vor allem größeren Straßen sind gut ausgebaut und gut zu befahren. Die Autobahnen sind gebührenpflichtig, aber preiswert. Die Straßenschilder in Marokko sind neben der arabischen Schrift meistens auch auf französisch geschrieben. Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Autofahren in Marokko super easy ist. Ich habe mich nie unsicher oder unwohl gefühlt. Offiziell können Autovermietungen eine internationale Fahrerlaubnis verlangen, aber in der Praxis reicht ein EU-Führerschein fast immer aus.

Nicht vergessen: Wenn du in Marrakesch nicht feilschst und handelst, bist du selbst Schuld. Dir wird teilweise der dreifache Preis angepriesen!

Start in Marrakesch – Ein Märchen aus 1001 Nacht?

Meine erste Reise nach Marokko war leider nicht durchweg positiv. Da es in meinem Reiseblog um authentische und persönliche Erfahrungen geht, möchte ich dich auch darüber informieren. Es gibt ein paar Fettnäpfchen, in die du während einer Reise treten kannst, und vor allem in Marrakesch solltest du einige Dinge beachten. Wir wurden sehr oft übers Ohr gehauen. Aber ich kann sagen, dass meine zweite Reise in das Land umso schöner war!

Nützliche Tipps für Marrakesch – Was du unbedingt beachten solltest

  • Zentraler Marktplatz Djemaa el Fna: Aufpassen! Hier kannst du schnell übers Ohr gehauen werden, genauso ist es uns auch passiert. Direkt am ersten Abend haben wir in einer der Garküchen bestimmt den dreifachen Preis für das Essen bezahlt. Du wirst an jeder Ecke angesprochen, und sollst überall irgendwas kaufen. Wenn du „Nein“ sagst, wird das nicht immer gleich akzeptiert. Lauf einfach weiter!
  • Die „Schlangenbeschwörer“: Am schlimmsten fand ich die unzähligen Tierquäler auf dem Platz, die Profit mit Tieren erlangen wollen. Es gab auch einen Marokkaner, der mit einem angeketteten Affen auf der Schulter herumläuft. Wenn du da auch nur stehen bleibst und dich umschaust, wird dir mehr oder weniger der Affe direkt auf die Schulter gesetzt. Und was passiert dann? Man möchte Geld von dir. Du gibst ihm zu wenig? Dann startet die Diskussion. Er ist NICHT zufrieden mit dem, was du ihm gegeben hast und will ganz einfach mehr Geld. Und so habe ich das tatsächlich auch mehrmals bei anderen Touristen beobachtet.
  • Die „Henna“-Frauen: Wenn du auch nur in der Nähe einer Frau stehst, die Henna-Tattoos auf die Haut bringt, kann es passieren, das einfach deine Hand geschnappt wird und drauf los gezeichnet wird. Auch hier musst du dann zahlen, wenn du nicht sofort loslässt.
  • Die „iPhone-Verkäufer“: Auf dem Platz gibt es Verkäufer, die neue Smartphones an den Mann oder die Frau bringen wollen. Meistens sind das iPhones. Hier gilt wieder: Aufpassen! Mein Kumpel ist hier in eine böse Falle getappt. Er hatte im Voraus alles abgecheckt und meinte, dass es ein sehr gutes Angebot für das iPhone sei. Es folgte dieser Ablauf: Er hat Geld vom Konto abgehoben, die Marokkaner standen dahinter mit dem iPhone in der Tasche, welches vorher genau inspiziert wurde. Danach folgte der Tausch, Geld gegen Smartphone. 10 Minuten später die Überraschung: Es war zwar tatsächlich das verhandelte iPhone in der Box, aber es war KEINE Apple Software installiert (die vorher natürlich drauf war), sondern Android. Ich denke, dass der Verkäufer einmal das „richtige“ iPhone in der Tasche hatte, und ein „falsches“ mit der Android-Software…
  • Offizielle Marrakesch Website: Visit Marrakech Morocco – Official Website of the Tourist Office – VisitMarrakech.com
  • Extra-Tipp: Buche eine einzigartige Free Walking Tour durch Marrakesch mit GuruWalk*!

Achtung beim Fotografieren: Sei achtsam, wen oder was du fotografierst. Es kann sein, dass danach Geld von dir verlangt wird. Wenn du Menschen fotografieren willst, solltest du generell vorher um Erlaubnis fragen!

Aber natürlich gibt es auch außergewöhnlich viel zu sehen in der Stadt. An jeder Ecke duftet es nach orientalischen Gewürzen und leckerem Streetfood. Ein Paradies für Globetrotter, Feinschmecker, Shopping-Liebhaber und Fotografen.

Djemaa el Fna – Der lebendigste Ort in Marrakesch

Der Name Djemaa el Fna hat eine ziemlich düstere Bedeutung: „Versammlung der Toten„. In Erinnerung an Zeiten, in denen hier Verbrecher hingerichtet wurden, oder „Platz des Nichts“. Der Name dieses Ortes entstand, weil die Sultane den Platz als Exekutionsort verwendeten und aufgespießte Köpfe zur Schau stellten. Tatsächlich aber ist der Platz heute alles andere als düster oder tot, sondern die lebendigste Ecke von Marrakesch. Besonders am Abend ist viel los, wenn der Platz von Schlangenbeschwörern, Straßenmusikern, Künstlern und Wahrsagerinnen belagert wird und viele Schaulustige und Touristen angelockt werden. Mittendrin stehen Tische und Bänke von dutzenden Straßenständen und Garküchen. Aber auch Einheimische halten sich gerne auf dem Platz auf.

Seit 2001 steht der Djemaa el Fna sogar in der UNESCO-Liste als mündliches und immaterielles Erbe der Menschheit, wohl weniger aufgrund seiner Architektur, sondern wegen der einzigartigen Atmosphäre. Ohne den Platz wäre Marrakesch wohl eine ganz gewöhnliche Stadt.

Der Djemaa El Fna ist das pulsierende Herz der Stadt. Hier gibt es unendlich viel zu sehen, zu fotografieren und zu schlemmen.

Unterkunftstipp: Das Riad Sindi Sud* liegt mitten in der Medina von Marrakesch, nur ein paar hundert Meter vom Djemaa el Fna entfernt. Die Gestaltung ist typisch marokkanisch mit schönen Kacheln und Ornamentik. Das leckere Frühstück wird auf der Dachterrasse serviert, von der du einen traumhaften Blick über die Medina und die Dächer Marrakesch’s hast. Auch empfehlenswert ist das Riad Shama Suites & Spa* mit einem tollen Pool.

Mein Tipp: Von den Dachterrassen hast du den perfekten Überblick über das Geschehen auf dem Platz, da ist bestimmt das ein oder andere tolle Fotomotiv dabei.

Noch mehr Marrakesch Sehenswürdigkeiten

  • Bahia-Palast* & El-Badi-Palast – Majestätische Paläste mit traumhaft schönen Innenhöfen und Mosaikwänden – unbedingt besuchen!
  • Medina von Marrakesch – Buntes Viertel mit dem Bahia-Palast, idyllischen Innenhöfen sowie Gewürz- und Textilsouks in kopfsteingepflasterten Gassen
  • Majorelle-Garten – Die Anlage gilt als einer der schönsten Gärten weltweit und ist mit jährlich 850.000 Besuchern die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Marokkos. Entkomme dem Großstadtlärm und buche hier* dein Ticket
  • Koutoubia-Moschee – Größte Moschee von Marrakesch. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist damit eine der ältesten Moscheen des Landes
  • Menara-Garten – Städtischer Park mit zentralem Wasserbecken, das von Olivenbaumplantagen umgeben ist. Der Olivenhain wird durch ein Wasserbecken in der Mitte bewässert, von dem ein ausgedehntes Kanalsystem abzweigt
  • Koubba el-Baadiyn – Ist das einzige Zeugnis der Herrschaft der Almoraviden in ihrer neu gegründeten Hauptstadt Marrakesch
  • Cyber-Park – Historischer Garten mit Brunnen und Wegen
  • Place des Ferblantiers – Platz mit Palmen und Kunsthandwerksartikeln
  • Dar-Si-Said-Museum – Konzentriert sich auf die handwerklichen Produkte der Berberkultur
  • Saadier-Gräber – Dienten von 1557 bis 1664 den Saadiern als wichtigste Nekropole
  • Medersa Ben Youssef – Ehemalige Koranschule im Herzen der Medina
  • House of Photography – Museum für marokkanische Fotografie
  • Moulay el Yazid Mosque – Eine der wichtigsten historischen Moscheen in Marrakesch

Cooler Tipp: Buche eine Street Food-Tour bei Nacht* oder eine halbtägige historische Tour bei Tag*!

Tipp: Wenn du keinen Roadtrip unternehmen und stattdessen beispielsweise nur Marrakesch besuchen möchtest, kannst du auch schöne Tages – oder Mehrtagestouren unternehmen, wie eine Wüstentour nach Zagora oder Merzouga. Des Weiteren lohnen sich Ausflüge nach Ait Ben Haddou, wo Filme wie Gladiator gedreht wurden, in die Agafay-Wüste, nach Essaouira oder zu den Ouzoud-Wasserfällen. Wenn du Lust auf etwas Action hast, kannst du beispielsweise eine Quad Tour durch die Palmenhaine außerhalb von Marrakesch machen. Ruhe und Entspannung findest du im Hamam*.

Hier sind vier Vorschläge* für erlebnisreiche Tagestouren ab Marrakesch:

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Essen in Marokko – Das solltest du probieren

  • Couscous – Eines der weltweit bekanntesten marokkanischen Gerichte
  • Zaalouk – Salat mit Auberginen, Tomaten, Knoblauch und Gewürzen (vegetarisch)
  • Pastilla – Blätterteiggericht mit einem Mix aus süß-salzigen Aromen 
  • Tajine – Das Nationalgericht Marokkos: ein köstlicher Eintopf aus Fleisch und Gemüse
  • Mechoui – Marokkanisches Festtagsgericht aus gebratenen Hammel oder Lamm
  • Harira – Herzhafte Suppe, dient als erstes Gericht zum Fastenbrechen nach Sonnenuntergang im Fastenmonat Ramadan
  • Kebab – Spieß aus Lammfleisch
  • Kefta – Spieß aus Lamm-Hackfleisch
  • Beghrir – Ähneln kleinen Pfannkuchen und bestehen aus einem einfachen Griesteig
  • Minztee – Nationalgetränk aus einer Kombination aus Grüntee, Minzeblättern und Zucker 
  • Gewürzmischung Ras el Hanout – Besteht aus 35 verschiedenen getrockneten Zutaten

Mein persönlicher Tipp: Buche einen traditionellen marokkanischen Kochkurs* und bereite leckere Gerichte zu!

Ramadan in Marokko

Übrigens hat während unserer Marokko-Rundreise der islamische Fastenmonat Ramadan begonnen. Und wir wussten es nicht! Von einem Tag auf den anderen veränderte sich das öffentliche Leben. Wenn du vor hast, während des Ramadans zu reisen, und gerne mal abends ein Bier oder ein Glas Wein trinkst, solltest du dir einen Vorrat anlegen. Wir hatten keine Chance mehr, auch nur einen Tropfen Alkohol zu bekommen. Ein Marokkaner erzählte uns, dass dies nur noch auf dem Schwarzmarkt oder in international geführten Hotels oder Restaurants möglich wäre.

Ansonsten kann das Reisen während der Fastenzeit sehr interessant sein, denn da gewährt Marokko intensive Einblicke in das traditionelle Leben, in die muslimische Kultur und die Religion. Es ist tagsüber ruhiger, aber wenn du dich an die Grundregeln hältst, ist diese Zeit eine intensive und empfehlenswerte Erfahrung.

In den internationalen Hotels werden auch am Tag Speisen und Getränke serviert, aber die Öffnungszeiten der Geschäfte und Sehenswürdigkeiten sind manchmal verändert und viele Restaurants (besonders in weniger touristischen Gegenden) haben geschlossen. Nächstes Jahr fängt der Fastenmonat Ramadan am 28. Februar an und endet am 30. März 2025.

Welche Orte sollten deiner Meinung nach bei einer Marokko-Rundreise nicht fehlen? Welche Marrakesch Sehenswürdigkeiten sollte man unbedingt sehen? Hinterlasse mir dazu gerne einen Kommentar.

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4 Kommentare

  1. Zu Marrakech, kann ich noch ein paar Sachen hinzufügen. Ein ehemaliger marokkanischer Mitarbeiter aus dem Maison de la Photographie. Hat ein Musée de la femme eröffnet, ganz interessant finde ich auch etwas außerhalb ein großes neues Museum Zivilisation und Wasserwirtschaft über die Jahrhunderte. In der Kasbah gibts ein ganz neues Museum art et parures du monde, mit einem sensationellen Cafe auf dem Dach. Usw.

  2. Marokko hab ich leider noch nicht gesehen. Werde ich aber noch:-) meine Freundin war letztes Jahr dort und ich sehe ja wie viel dieses Land einfach zu bieten hat.
    Danke schonmal für die Tipps.

    Liebe Grüße

    Jacky

    1. Hey Jacky,
      danke für deinen Kommentar. Ja, und Marokko eignet sich auch sehr gut für Roadtrips. Ich werde auch irgendwann wiederkommen, vielleicht dieses Mal weiter nördlich. Viele liebe Grüße und bis bald

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