Willkommen in Kyoto – das kulturelle Herz Japans! Während meiner Reise durfte ich viele verschiedene Facetten von Kyoto entdecken. Ich besuchte insgesamt 18 Tempel und Schreine, darunter versteckte Orte und weltberühmte Sehenswürdigkeiten. Dazu kamen fünf völlig unterschiedliche Touren, die mir viele Einblicke in die Kultur und Geschichte der Stadt eröffnet haben. Den Rest der Zeit habe ich Kyoto auf eigene Faust erkundet.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf fünf unvergessliche Kyoto Erlebnisse: von der ruhigen Zen-Tour über eine erlebnisreiche E-Bike Tour bis hin zu einer stimmungsvollen Walking Tour durch das nächtliche Kyoto.
Zu meinen Kyoto Artikel über die besten Sehenswürdigkeiten kommst du hier: Kyoto Sehenswürdigkeiten, Tipps und Aktivitäten für 5 Tage.


Viele Aspekte der japanischen Kultur haben ihren Ursprung in Kyoto.
Diese 18 Kyoto Tempel und Schreine habe ich besucht:
- Komyo-in
- Tofuku-ji
- Shorin-ji
- Chishakuin
- Sanjusangen-do
- Hokan-ji
- Ryozen Kannon
- Nishiki Tenmangu
- Tatsumi-jinja
- Heian-jingu
- Nanzen-ji
- Honenin
- Shimogamo
- Sento-Palast
- Yasaka
- Seigan-ji
- Hozo-ji
- Fushimi Inari-Taisha

Meine Top 3 Kyoto Tempel und Schreine:
Kyoto: Teezeremonie. E-Bike Tour. Zen-Meditation mit einem Mönch. Zen Gärten. Geishas. Kyoto Tower. Nishiki-Markt. Light Cycles im botanischen Garten. Fushimi Inari am Abend. Insgesamt 17 Tempel und Schreine besucht.
5 einzigartige Kyoto Erlebnisse
Im Folgenden möchte ich dir meine ganz persönlichen Eindrücke und Erlebnisse aus dieser faszinierenden Stadt näher bringen. Von der aufregenden E-Bike Tour, bei der ich Kyoto aus einer ganz neuen Perspektive entdeckte, über die geheimnisvolle Night Walking Tour durch das historische Gion-Viertel bis hin zur traditionellen Teezeremonie und der erholsamen Zen-Meditationstour – jede dieser Erfahrungen hat Kyoto für mich ganz besonders gemacht. Auch die Light Show im Botanischen Garten war eindrucksvoll. Begleite mich auf dieser Reise durch meine unvergesslichen Kyoto Erlebnisse!
Das Wetter in Kyoto Ende Oktober lag übrigens stets zwischen 22 und 25 Grad – es war oft bewölkt und sehr schwül. Ein Guide sagte, dass die Temperatur zu dieser Zeit immer noch etwa 6 Grad über dem Durchschnitt lag. Generell schwankten die Temperaturen im Oktober in Japan zwischen 19 und 29 Grad, wobei es in Koyasan am kältesten und in Osaka am wärmsten war.

Erlebnis Nummer 1: Zen Meditation & Garden Tour
Ich reiste früh aus Hiroshima ab, um pünktlich an meiner gebuchten Zen Meditation & Garden Tour mit Magical Trip teilzunehmen. Wieder klappte alles reibungslos, und ich schaffte es sogar noch, mein Gepäck in meiner Unterkunft abzuladen. Zuerst besuchten wir den Komyo-in Tempel, ein Untertempel von Tofukuji. Der Tempel verfügt über eine ausgezeichnete Sammlung buddhistischer Kunstwerke und Statuen, und ist vor allem für seinen traditionellen Zen-Garten bekannt. Dieser Ort war so ruhig und friedlich, perfekt zum Entschleunigen nach meiner Anreise aus Hiroshima am Morgen.
Der Hashin-Garten, der Hauptgarten, zeigt die herrliche Harmonie zwischen Moos und Sand. Dieser trockene Landschaftsgarten wurde 1939 angelegt. Hier sind 75 Steine auf einem samtartigen Moos und weißen Kieselsteinen angeordnet, die den Ozean symbolisieren. Die Fenster, Wände und Shoji-Schirme sind mit Bildern des Mondes verziert, und das Teehaus ist so gestaltet, dass man den Mondaufgang im Osten vom Hashin-Garten aus beobachten kann.
- Besuchszeiten: Das ganze Jahr über von etwa 7 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang (variiert je nach Jahreszeit)
- Eintrittsgebühr: 500 Yen
Wusstest du? Im Zen-Garten wird kein Wasser benutzt – jede Pflanze und jeder Stein haben einen besonderen Platz. Die in den Sand oder Kies gezogenen Linien verkörpern das Fließen von Wasser und die Steine symbolisieren Felsen.
Danach durfte ich an einer Zen-Meditationsstunde im Tempel Shorin-ji mit einem Mönch teilnehmen – ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Der Tempel, umgeben von ruhigen Gärten, bot die richtige Atmosphäre, um in die Kunst der Meditation einzutauchen. Wir lernten Haltung, Atemtechniken und Methoden kennen.


Bei der Zen-Meditation, auch Zazen genannt, liegt der Fokus auf der richtigen Haltung und dem bewussten Atmen. Wichtig ist es, mit aufrechter Wirbelsäule zu sitzen, die Hände im Schoß zu falten und die Augen leicht geöffnet zu halten, um nicht abzuschweifen. Der Mönch führte uns durch eine Atemtechnik, bei der man sich auf das langsame Ein- und Ausatmen konzentriert, um den Geist zu klären. Das Ziel war nicht, die Gedanken ganz zu stoppen, sondern sie einfach vorbeiziehen zu lassen, ohne an ihnen festzuhalten.
Hier die wichtigsten Fakten über Zen-Meditation:
- Das menschliche Gehirn denkt etwa 60.000 Mal am Tag
- Selbst wenn wir uns im Zazen nur auf das Zählen konzentrieren wollen, schweifen unsere Gedanken aufgrund unserer täglichen Gewohnheiten oft ab
- Beim Zazen ist es besonders schwer, diese Gedanken zu kontrollieren. Statt sie zu verdrängen oder abzulehnen, sollte man sie betrachten wie Bilder, die man ruhig und gelassen aus dem Fenster eines Zuges sieht
- Wichtig ist, nicht zu reagieren oder die auftauchenden Bilder zu bewerten, sondern sie einfach vorbeiziehen zu lassen
- Meistens verweilt unser Geist nicht im Hier und Jetzt, sondern in der Vergangenheit oder Zukunft
- Zazen/Meditation ist ein Training, um den Zustand des „Hier und Jetzt“ zu erreichen
- Die Atmung ist der Schlüssel, um den Geist zu kontrollieren, denn wenn du deine Atmung steuern kannst, kannst du auch deinen Geist beherrschen
- Das Atmen ist der einzige bewusste Weg, um Körper und Geist zu regulieren, da wir Funktionen wie Herzschlag, Blutdruck oder Verdauung nicht direkt beeinflussen können
Fühle dich Zen, indem du eine Zazen-Meditation, einen Zen-Garten und das vegetarische Shojin Ryori erlebst!
Was diese Tour einzigartig macht:
Erlebnis Nummer 2: Kyoto E-Bike Tour
Mit Kyoto Localized habe ich eine E-Bike Tour unternommen, die ich dir sehr ans Herz legen kann. Um 9 Uhr begann die vierstündige Fahrradtour – und das Wetter hätte nicht besser sein können: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, ideal für diesen Ausflug. Mit bequemen E-Bikes fuhren wir durch Kyoto und erkundeten dabei einige der schönsten Tempel und Schreine. Besonders toll fand ich, dass die Tour nicht nur die bekannten Highlights umfasste, sondern uns auch zu weniger frequentierten, entlegenen Orte führte, die ich ohne die Tour wohl nie entdeckt hätte. Wir entdeckten u.a. Gion, den Heian-Schrein und den Kaiserpalast von Kyoto.
Am schönsten fand ich die Fahrt entlang des ländlichen Philosophenweges, den abgelegene Nanzen-ji sowie den Honen-in Tempel. Auch toll war der Kaiserpalast, der mich durch seine imposante Architektur und weitläufigen Anlagen beeindruckte. Tipp: Die Anlage ist wirklich riesig, und die Gehzeit vom Parkeingang zum eigentlichen Palastgebäude beträgt etwa 10 bis 20 Minuten!


Wenn du Kyoto wie ein Einheimischer erleben möchtest, ist diese E-Bike Tour genau das Richtige – eine entspannte, aber abenteuerliche Art, die Stadt zu entdecken!
Zwei Geheimtipps: Der Murinan-Garten in der Nähe des Nanzenji-Tempels – besonders schön bei Regen. Dieser Spaziergarten wurde so angelegt, dass sich an jeder Ecke ein neuer Blickwinkel eröffnet. Der Garten ist nur mit Reservierung zugänglich. Zwischen 9:00 und 17:00 Uhr ist der Eintritt stündlich für eine begrenzte Besucherzahl möglich. Direkt daneben befindet sich das Hyotei Gourmet-Restaurant, mit 400-jähriger Geschichte und 3 Michelin-Sternen.

Erlebnis Nummer 3: Kyoto Night Free Walking Tour
Auf der Kyoto Night Free Walking Tour mit Kyoto Localized erlebst du die faszinierende Kultur der Stadt aus einer lokalen Perspektive. Die Tour führt dich durch den historischen Gion-Bezirk, wo die Geisha-Kultur seit über 300 Jahren lebendig ist. Hier kannst du traditionelle Machiya-Stadthäuser und malerische alte Gassen aus Kopfsteinpflaster entdecken.
Die Tour nimmt dich mit zu versteckten Schätzen und führt dich durch Gion in den ruhigeren Stunden der Nacht, wenn die alten Gassen im warmen Licht der Laternen erstrahlen. Trotz des Touristenandrangs behält das Viertel seine traditionelle Atmosphäre wie ich finde. Besonders die bekannte Hanamikoji-Straße, in denen die Geiko und Maiko leben und arbeiten, ist besonders toll.
Die beiden Viertel Gion und Higashiyama gelten als die ältesten Viertel in Kyoto. Geishas haben in Kyoto nahezu Symbolcharakter. Gion ist sehr beliebt bei Touristen, wirkt aber dennoch traditionell japanisch, da viele ursprüngliche Gebäude gut erhalten sind.
Berüchtigt und faszinierend zugleich – das Geisha-Viertel Gion. Voll von hübschen, unauffälligen Stadthäusern und Teehäusern sowie alten Tempeln und Schreinen. Diese Tour gibt dir einen einzigartigen Einblick in das kulturelle Erbe von Kyoto.
Die Erzählungen über die Geishas (in Kyoto auch Geiko genannt) und Maiko waren sehr spannend und interessant:
- Es gibt noch 5 authentische Geisha Towns in Kyoto
- Geishas: Erreichen ihre Professionalität mit dem charakteristischen, makellosen weißen Make-up nach 5 bis 6 Jahren intensiver Ausbildung
- Maiko: Als Lehrlinge beginnen sie bereits mit 15 Jahren ihre Ausbildung (diese ist kostenlos), arbeiten ohne Gehalt und verzichten auf moderne Kommunikationsmittel wie Handys. Einmal pro Woche wird das kunstvoll gestylte Haar vorbereitet – dafür schlafen die Maiko auf speziellen Balken und Reissäcken, um die Frisur zu bewahren
- Sind Unterhaltungskünstlerinnen für traditionelles Entertainment wie japanische Tänze, Gesang, Instrumentalspiel, Theater, Zeremonien und rhetorischen Fertigkeiten
- Meist exklusives, privates Entertainment in kleinen Räumen (für 5–10 Personen)
- Geishas genießen viel künstlerische Freiheit, gehen meist im Alter von 30 bis 40 Jahren in Rente, da sie erst danach heiraten und Kinder bekommen können
- Es gibt nur noch ca. 1.000 Geishas in Japan, wobei viele die Laufbahn frühzeitig abbrechen



Tipp: In der Nähe gibt es die Pontocho-Gasse, die am Abend am schönsten wirkt und wo du noch die traditionellen Teehäuser findest, in denen Geishas für Unterhaltung sorgen. Es ist auch der ideale Ort, um in einer Stehbar etwas zu trinken und verschiedene Sake und Pflaumenlikör zu probieren.
Ausgeh-Tipps: Die Jam + Sake Bar schenkt 30 verschiedene regionale Sake-Arten aus (Adresse: 170 Tokiwacho) und im Umineko Koto CRAFT BEER STAND gib es tolle Craft-Biere.
Erlebnis Nummer 4: Teezeremonie Kyoto
Meine Teezeremonie habe ich bei Camellia Tea Ceremony gebucht. Die Teezeremonie fand im Flower Teahouse statt und war eine gemeinsames Erlebnis mit zwei anderen Reisenden. Du kannst dort auch einen Kimono leihen (Kosten für den ganzen Tag sind 6.000 Yen, 9-17 Uhr).
Das habe ich gelernt:
- 800 Jahre alte Teezeremonie, besonders im Uji-Zentrum für hochwertigen Matcha verwurzelt
- Matcha ist sehr gesund – reich an Vitaminen, Mineralien und wirkt anti-aging
- Die Teezeremonie fördert Entspannung und ein bewusstes Genießen der Ruhe im Teeraum
- Steht nicht nur für das Teetrinken, sondern verkörpert die 4 Zen-Säulen: Harmony, Respect, Purity und Tranquility
- Wurzeln im Zen-Buddhismus, man konzentriert sich auf eine Sache
- „Aga Aga Sweet“ als Vorbereitung
- Eine Teezeremonie dauert typischerweise 1–2 Stunden
- Geeignet für Familien, spezielle Events oder als festlicher Anlass, der die Jahreszeiten zelebriert
- Osakini (deutsch: „Ich gehe voran“): wird verwendet, um anzuzeigen, dass man als Erster seinen Teil der Zeremonie in Angriff nimmt – trägt zur Etikette und Harmonie bei
- Teeschalen gelten als Kunstobjekte:
- Sie sind mit kunstvollen Mustern versehen und werden beim Trinken gedreht – im Uhrzeigersinn, und erneut nach dem Ausleeren
- Der Umgang mit der Schale folgt einer genauen Routine: Mit der rechten Hand anfassen und auf die linke Hand legen
Ich war begeistert, weil jeder Schritt der Zeremonie mit solch beeindruckender Präzision und durchdachter Eleganz ausgeführt wurde. Jeder einzelne Ablauf – vom sorgfältigen Drehen der kunstvoll verzierten Teeschale bis hin zu dem finalen, kurzen Schlürfen – vermittelte mir das Gefühl, dass hier alles seinen genauen Platz und eine tiefe Bedeutung hat. Diese Liebe zum Detail und die leidenschaftliche Hingabe, die Tradition und Kultur dem Gast näherzubringen, haben mich tief berührt und mir einen unvergesslichen Einblick in die Seele der japanischen Teekultur gegeben. Ich beobachtete die komplexe Abfolge, bewunderte die Tee-Utensilien, verbeugte mich und war sowieso komplett begeistert von dieser Stadt.


Jeder Handgriff hat gesessen, jeder Schritt hat Sinn gemacht. Das ist Kunst! Danach durften wir unseren eigenen Matcha-Tee zubereiten. Nach 45 Minuten war die Zeremonie vorbei.
Shopping-Tipp: Seit mehr als 300 Jahren verkauft Ippodo japanische Tees. In der Hauptfiliale in Kyoto gibt es ein Café und Kurse zur Teezubereitung.
Liebe zum Detail und Hingabe – das war für mich die Teezeremonie!
Erlebnis Nummer 5: Botanischer Garten Kyoto
An einem Abend besuchte ich die Light Cycles im Botanischen Garten, die von Oktober bis Dezember 2024 stattfanden. Besonders toll fand ich die gelungene Kombination aus Natur und moderner Lichtkunst, die eine schöne Stimmung erzeugte.
Der Botanische Garten von Kyoto feierte 2024 sein 100-jähriges Bestehen. Er gehört zu den führenden botanischen Gärten Japans mit rund 12.000 Arten und etwa 120.000 Pflanzen. Mit Blick auf die Zukunft strebt der Garten an, einen bedeutenden Beitrag zur globalen Erhaltung der biologischen Vielfalt zu leisten.


Was sind deine persönlichen Kyoto Erlebnisse? Kennst du weitere Kyoto Tempel? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar!
Liebe Meike – sehr interessant über ein faszinierendes Land geschrieben. In diesem Blog steckt so viel Arbeit. Hut ab!!
Herzliche Grüße
Astrid
Danke liebe Astrid! 🙂