Willkommen in Kyoto – das kulturelle Herz Japans! Während meiner Reise durfte ich viele verschiedene Facetten von Kyoto entdecken. Ich besuchte insgesamt 18 Tempel und Schreine, darunter versteckte Orte und weltberühmte Sehenswürdigkeiten. Dazu kamen fünf völlig unterschiedliche Touren, die mir viele Einblicke in die Kultur und Geschichte der Stadt eröffnet haben. Den Rest der Zeit habe ich Kyoto auf eigene Faust erkundet.
In diesem Artikel nehme ich dich mit auf fünf unvergessliche Erlebnisse: von der ruhigen Zen-Tour über eine erlebnisreiche E-Bike Tour bis hin zu einer stimmungsvollen Walking Tour durch das nächtliche Kyoto. Außerdem findest du hier auch meine persönlichen Hotel- und Restauranttipps sowie wertvolle Empfehlungen für Aktivitäten. Außerdem stelle ich dir weitere Sehenswürdigkeiten vor und präsentiere meine drei sakralen Lieblingsorte.


Viele Aspekte der japanischen Kultur haben ihren Ursprung in Kyoto.
Diese 18 Tempel und Schreine habe ich besucht:
- Komyo-in
- Tofuku-ji
- Shorin-ji
- Chishakuin
- Sanjusangen-do
- Hokan-ji
- Ryozen Kannon
- Nishiki Tenmangu
- Tatsumi-jinja
- Heian-jingu
- Nanzen-ji
- Honenin
- Shimogamo
- Sento-Palast
- Yasaka
- Seigan-ji
- Hozo-ji
- Fushimi Inari-Taisha

Meine Top 3:
Kyoto: Teezeremonie. E-Bike Tour. Zen-Meditation mit einem Mönch. Zen Gärten. Geishas. Kyoto Tower. Nishiki-Markt. Light Cycles im botanischen Garten. Fushimi Inari am Abend. Insgesamt 17 Tempel und Schreine besucht.
5 einzigartige Kyoto Erlebnisse
Im Folgenden möchte ich dir meine ganz persönlichen Eindrücke und Erlebnisse aus dieser faszinierenden Stadt näher bringen. Von der aufregenden E-Bike Tour, bei der ich Kyoto aus einer ganz neuen Perspektive entdeckte, über die geheimnisvolle Night Walking Tour durch das historische Gion-Viertel bis hin zur traditionellen Teezeremonie und der erholsamen Zen-Meditationstour – jede dieser Erfahrungen hat Kyoto für mich ganz besonders gemacht. Auch die Light Show im Botanischen Garten war eindrucksvoll. Begleite mich auf dieser Reise durch meine unvergesslichen Kyoto Erlebnisse!
Das Wetter in Kyoto Ende Oktober lag übrigens stets zwischen 22 und 25 Grad – es war oft bewölkt und sehr schwül. Ein Guide sagte, dass die Temperatur zu dieser Zeit immer noch etwa 6 Grad über dem Durchschnitt lag. Generell schwankten die Temperaturen im Oktober in Japan zwischen 19 und 29 Grad, wobei es in Koyasan am kältesten und in Osaka am wärmsten war.

Erlebnis Nummer 1: Zen Meditation & Garden Tour
Ich reiste früh aus Hiroshima ab, um pünktlich an meiner gebuchten Zen Meditation & Garden Tour mit Magical Trip teilzunehmen. Wieder klappte alles reibungslos, und ich schaffte es sogar noch, mein Gepäck in meiner Unterkunft abzuladen. Zuerst besuchten wir den Komyo-in Tempel, ein Untertempel von Tofukuji. Der Tempel verfügt über eine ausgezeichnete Sammlung buddhistischer Kunstwerke und Statuen, und ist vor allem für seinen traditionellen Zen-Garten bekannt. Im schönen Steingarten sind 75 Steine auf einem samtartigen Moos und weißen Kieselsteinen angeordnet, die den Ozean symbolisieren. Dieser Ort war so ruhig und friedlich, perfekt zum Entschleunigen nach meiner Anreise aus Hiroshima am Morgen.
Wusstest du? Im Zen-Garten wird kein Wasser benutzt – jede Pflanze und jeder Stein haben einen besonderen Platz. Die in den Sand oder Kies gezogenen Linien verkörpern das Fließen von Wasser und die Steine symbolisieren Felsen.
Danach durfte ich an einer Zen-Meditationsstunde im Tempel Shorin-ji mit einem Mönch teilnehmen – ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde. Der Tempel, umgeben von ruhigen Gärten, bot die richtige Atmosphäre, um in die Kunst der Meditation einzutauchen. Wir lernten Haltung, Atemtechniken und Methoden kennen.


Bei der Zen-Meditation, auch Zazen genannt, liegt der Fokus auf der richtigen Haltung und dem bewussten Atmen. Wichtig ist es, mit aufrechter Wirbelsäule zu sitzen, die Hände im Schoß zu falten und die Augen leicht geöffnet zu halten, um nicht abzuschweifen. Der Mönch führte uns durch eine Atemtechnik, bei der man sich auf das langsame Ein- und Ausatmen konzentriert, um den Geist zu klären. Das Ziel war nicht, die Gedanken ganz zu stoppen, sondern sie einfach vorbeiziehen zu lassen, ohne an ihnen festzuhalten.
Hier die wichtigsten Fakten über Zen-Meditation:
- Das menschliche Gehirn denkt etwa 60.000 Mal am Tag
- Selbst wenn wir uns im Zazen nur auf das Zählen konzentrieren wollen, schweifen unsere Gedanken aufgrund unserer täglichen Gewohnheiten oft ab
- Beim Zazen ist es besonders schwer, diese Gedanken zu kontrollieren. Statt sie zu verdrängen oder abzulehnen, sollte man sie betrachten wie Bilder, die man ruhig und gelassen aus dem Fenster eines Zuges sieht
- Wichtig ist, nicht zu reagieren oder die auftauchenden Bilder zu bewerten, sondern sie einfach vorbeiziehen zu lassen
- Meistens verweilt unser Geist nicht im Hier und Jetzt, sondern in der Vergangenheit oder Zukunft
- Zazen/Meditation ist ein Training, um den Zustand des „Hier und Jetzt“ zu erreichen
- Die Atmung ist der Schlüssel, um den Geist zu kontrollieren, denn wenn du deine Atmung steuern kannst, kannst du auch deinen Geist beherrschen
- Das Atmen ist der einzige bewusste Weg, um Körper und Geist zu regulieren, da wir Funktionen wie Herzschlag, Blutdruck oder Verdauung nicht direkt beeinflussen können
Fühle dich Zen, indem du eine Zazen-Meditation, einen Zen-Garten und das vegetarische Shojin Ryori erlebst!
Was diese Tour einzigartig macht:
Erlebnis Nummer 2: Kyoto E-Bike Tour
Mit Kyoto Localized habe ich eine E-Bike Tour unternommen, die ich dir sehr ans Herz legen kann. Um 9 Uhr begann die vierstündige Fahrradtour – und das Wetter hätte nicht besser sein können: strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, ideal für diesen Ausflug. Mit bequemen E-Bikes fuhren wir durch Kyoto und erkundeten dabei einige der schönsten Tempel und Schreine. Besonders toll fand ich, dass die Tour nicht nur die bekannten Highlights umfasste, sondern uns auch zu weniger frequentierten, entlegenen Orte führte, die ich ohne die Tour wohl nie entdeckt hätte. Wir entdeckten u.a. Gion, den Heian-Schrein und den Kaiserpalast von Kyoto.
Am schönsten fand ich die Fahrt entlang des ländlichen Philosophenweges, den abgelegene Nanzen-ji sowie den Honen-in Tempel. Auch toll war der Kaiserpalast, der mich durch seine imposante Architektur und weitläufigen Anlagen beeindruckte. Tipp: Die Anlage ist wirklich riesig, und die Gehzeit vom Parkeingang zum eigentlichen Palastgebäude beträgt etwa 10 bis 20 Minuten!


Wenn du Kyoto wie ein Einheimischer erleben möchtest, ist diese E-Bike Tour genau das Richtige – eine entspannte, aber abenteuerliche Art, die Stadt zu entdecken!
Zwei Geheimtipps: Der Murinan-Garten in der Nähe des Nanzenji-Tempels – besonders schön bei Regen. Dieser Spaziergarten wurde so angelegt, dass sich an jeder Ecke ein neuer Blickwinkel eröffnet. Der Garten ist nur mit Reservierung zugänglich. Zwischen 9:00 und 17:00 Uhr ist der Eintritt stündlich für eine begrenzte Besucherzahl möglich. Direkt daneben befindet sich das Hyotei Gourmet-Restaurant, mit 400-jähriger Geschichte und 3 Michelin-Sternen.

Erlebnis Nummer 3: Kyoto Night Free Walking Tour
Auf der Kyoto Night Free Walking Tour mit Kyoto Localized erlebst du die faszinierende Kultur der Stadt aus einer lokalen Perspektive. Die Tour führt dich durch den historischen Gion-Bezirk, wo die Geisha-Kultur seit über 300 Jahren lebendig ist. Hier kannst du traditionelle Machiya-Stadthäuser und malerische alte Gassen aus Kopfsteinpflaster entdecken.
Die Tour nimmt dich mit zu versteckten Schätzen und führt dich durch Gion in den ruhigeren Stunden der Nacht, wenn die alten Gassen im warmen Licht der Laternen erstrahlen. Trotz des Touristenandrangs behält das Viertel seine traditionelle Atmosphäre wie ich finde. Besonders die bekannte Hanamikoji-Straße, in denen die Geiko und Maiko leben und arbeiten, ist besonders toll.
Die beiden Viertel Gion und Higashiyama gelten als die ältesten Viertel in Kyoto. Geishas haben in Kyoto nahezu Symbolcharakter. Gion ist sehr beliebt bei Touristen, wirkt aber dennoch traditionell japanisch, da viele ursprüngliche Gebäude gut erhalten sind.
Berüchtigt und faszinierend zugleich – das Geisha-Viertel Gion. Voll von hübschen, unauffälligen Stadthäusern und Teehäusern sowie alten Tempeln und Schreinen. Diese Tour gibt dir einen einzigartigen Einblick in das kulturelle Erbe von Kyoto.
Die Erzählungen über die Geishas (in Kyoto auch Geiko genannt) und Maiko waren sehr spannend und interessant:
- Es gibt noch 5 authentische Geisha Towns in Kyoto
- Geishas: Erreichen ihre Professionalität mit dem charakteristischen, makellosen weißen Make-up nach 5 bis 6 Jahren intensiver Ausbildung
- Maiko: Als Lehrlinge beginnen sie bereits mit 15 Jahren ihre Ausbildung (diese ist kostenlos), arbeiten ohne Gehalt und verzichten auf moderne Kommunikationsmittel wie Handys. Einmal pro Woche wird das kunstvoll gestylte Haar vorbereitet – dafür schlafen die Maiko auf speziellen Balken und Reissäcken, um die Frisur zu bewahren
- Sind Unterhaltungskünstlerinnen für traditionelles Entertainment wie japanische Tänze, Gesang, Instrumentalspiel, Theater, Zeremonien und rhetorischen Fertigkeiten
- Meist exklusives, privates Entertainment in kleinen Räumen (für 5–10 Personen)
- Geishas genießen viel künstlerische Freiheit, gehen meist im Alter von 30 bis 40 Jahren in Rente, da sie erst danach heiraten und Kinder bekommen können
- Es gibt nur noch ca. 1.000 Geishas in Japan, wobei viele die Laufbahn frühzeitig abbrechen



Tipp: In der Nähe gibt es die Pontocho-Gasse, die am Abend am schönsten wirkt und wo du noch die traditionellen Teehäuser findest, in denen Geishas für Unterhaltung sorgen.
Ausgeh-Tipps: Die Jam + Sake Bar schenkt 30 verschiedene regionale Sake-Arten aus (Adresse: 170 Tokiwacho) und im Umineko Koto CRAFT BEER STAND gib es tolle Craft-Biere.
Erlebnis Nummer 4: Teezeremonie Kyoto
Meine Teezeremonie habe ich bei Camellia Tea Ceremony gebucht. Die Teezeremonie fand im Flower Teahouse statt und war eine gemeinsames Erlebnis mit zwei anderen Reisenden. Du kannst dort auch einen Kimono leihen (Kosten für den ganzen Tag sind 6.000 Yen, 9-17 Uhr).
Das habe ich gelernt:
- 800 Jahre alte Teezeremonie, besonders im Uji-Zentrum für hochwertigen Matcha verwurzelt
- Matcha ist sehr gesund – reich an Vitaminen, Mineralien und wirkt anti-aging
- Die Teezeremonie fördert Entspannung und ein bewusstes Genießen der Ruhe im Teeraum
- Steht nicht nur für das Teetrinken, sondern verkörpert die 4 Zen-Säulen: Harmony, Respect, Purity und Tranquility
- Inspiriert vom Zen-Buddhismus, konzentriert man sich auf eine Sache – „Aga Aga Sweet“ als Vorbereitung
- Eine Teezeremonie dauert typischerweise 1–2 Stunden
- Geeignet für Familien, spezielle Events oder als festlicher Anlass, der die Jahreszeiten zelebriert
- Osakini (deutsch: „Ich gehe voran“): wird verwendet, um anzuzeigen, dass man als Erster seinen Teil der Zeremonie in Angriff nimmt – trägt zur Etikette und Harmonie bei
- Teeschalen gelten als Kunstobjekte:
- Sie sind mit kunstvollen Mustern versehen und werden beim Trinken gedreht – im Uhrzeigersinn, und erneut nach dem Ausleeren
- Der Umgang mit der Schale folgt einer genauen Routine: Mit der rechten Hand anfassen und auf die linke Hand legen
Ich war begeistert, weil jeder Schritt der Zeremonie mit solch beeindruckender Präzision und durchdachter Eleganz ausgeführt wurde. Jeder einzelne Ablauf – vom sorgfältigen Drehen der kunstvoll verzierten Teeschale bis hin zu dem finalen, kurzen Schlürfen – vermittelte mir das Gefühl, dass hier alles seinen genauen Platz und eine tiefe Bedeutung hat. Diese Liebe zum Detail und die leidenschaftliche Hingabe, die Tradition und Kultur dem Gast näherzubringen, haben mich tief berührt und mir einen unvergesslichen Einblick in die Seele der japanischen Teekultur gegeben. Ich beobachtete die komplexe Abfolge, bewunderte die Tee-Utensilien, verbeugte mich und war sowieso komplett begeistert von dieser Stadt.


Jeder Handgriff hat gesessen, jeder Schritt hat Sinn gemacht. Danach durften wir unseren Tee noch selbst zubereiten. Nach 45 Minuten war die Zeremonie vorbei.
Shooping-Tipp: Seit mehr als 300 Jahren verkauft Ippodo japanische Tees. In der Hauptfiliale in Kyoto gibt es ein Café und Kurse zur Teezubereitung.
Liebe zum Detail und Hingabe – das war für mich die Teezeremonie!
Erlebnis Nummer 5: Botanischer Garten Kyoto
An einem Abend besuchte ich die Light Cycles im Botanischen Garten, die von Oktober bis Dezember 2024 stattfanden. Besonders toll fand ich die gelungene Kombination aus Natur und moderner Lichtkunst, die eine schöne Stimmung erzeugte.
Der Botanische Garten von Kyoto feierte 2024 sein 100-jähriges Bestehen. Er gehört zu den führenden botanischen Gärten Japans mit rund 12.000 Arten und etwa 120.000 Pflanzen. Mit Blick auf die Zukunft strebt der Garten an, einen bedeutenden Beitrag zur globalen Erhaltung der biologischen Vielfalt zu leisten.


Meine besten Kyoto Highlights
Nidec Kyoto Tower – Das moderne Wahrzeichen
Der Kyoto Tower ist mit 131 Metern das höchste Gebäude der Stadt und bietet von seiner Aussichtsplattform auf 100 Metern einen beeindruckenden 360°-Blick – bei klarer Sicht sogar bis nach Osaka. Der Turm steht auf einem Gebäude, das neben dem Kyoto Tower Hotel* auch ein Restaurant, eine Sky-Lounge, einen Souvenir-Shop, eine Food Hall (Kyoto Tower Sando) und eine Touristeninformation beherbergt – alles unter einem Dach.
Seine elegante, schlanke weiße Form ist eigentlich einem Leuchtturm nachempfunden. Der Turm wird nicht von Säulen, sondern von seiner Außenhülle getragen. Diese einzigartige Struktur ermöglicht seine Form. Während der Turm normalerweise in Weiß erstrahlt, wird er im Rahmen verschiedener Kampagnen auch farbig beleuchtet.
Tipp: Auch der Kyoto Bahnhof in der Nähe ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Das moderne Gebäude mit seinen hohen Hallen und Glasoberflächen bildet quasi den futuristischen Eingang zur alten Kaiserstadt. Fahre die beleuchtete Treppe des Bahnhofs nach oben, von dort hast du eine großartige Sicht auf den Kyoto Tower – besonders am Abend!
- Öffnungszeiten: 10:00 – 21:00 Uhr
- Ort: Etage 4-5F im Kyoto Tower Building
- Eintrittspreis: 900 Yen
- Website: https://www.kyoto-tower.jp/en/



Nishiki-Markt – Die Küche Kyotos
Der Nishiki-Markt in Kyoto ist ein absolutes Muss und war ein echtes Highlight meiner Reise. Als „Küche Kyotos“ bekannt und seit über 400 Jahren in Betrieb, erstreckt sich dieser überdachte Markt über 1,2 Kilometer mit mehr als 130 Ständen. Von Sake für 100 Yen über frische Meeresfrüchte bis hin zu leckerem Sushi, Snacks wie Tamago Yaki (süßes Omelett) oder Yatsuhashi (traditionelle Süßigkeiten) – hier gibt es alles, was das Herz begehrt. Die Lebensmittel sind dabei so perfekt und kunstvoll angeordnet. Ich war komplett begeistert und lief ein paar Mal über den Markt, und immer wieder entdeckte ich neue spannende Fotomotive. Allerdings sind hier sehr viele Menschen unterwegs, und teilweise ist das Durchkommen echt schwierig.
Zwischendurch stattete ich dem charmanten Nishiki-Tenmangu-Schrein einen Besuch ab, einem wichtigen Shinto-Ort, der nur wenige Meter vom östlichen Eingang des Marktes entfernt liegt. Ein Abstecher entlang der Shinkyogoku Shopping Street lohnt sich ebenfalls – hier kannst du wunderbare Souvenirs entdecken. Außerdem fielen mir noch zwei weitere Tempel auf, die mitten im Trubel eine ganz eigene, friedliche Atmosphäre versprühten: der Seigan-ji und der Hozo-ji-Tempel.




Sauber, organisiert, perfekt, interessant – das ist der Nishiki-Markt!
Tipp: Du kannst auch eine geführte Food-Tour* durch den Markt buchen und bei einem Rundgang etwas über die japanische Kultur und die Küche Kyotos lernen.
Nach dem ausgiebigen Schlendern über den Markt gönnte ich mir eine Pause am nahegelegenen Fluss Kamogawa. Dort beobachtete ich viele Einheimische, unter anderem einen Fischer, der gerade sein Netz auswarf, um sein Glück zu versuchen.


Drei besondere religiöse Stätten in Kyoto
Ryozen-Kannon-Tempel – Ein friedlicher Ort der Erinnerung
Vom Kyoto Tower entdeckte ich durch das Fernrohr eine riesige Betonstatue. Ich machte mich mit dem Bus direkt auf den Weg, um mir den Ort genauer anzuschauen: den Ryozen-Kannon-Tempel. Überraschenderweise war er nicht überlaufen und strahlte eine besondere Ruhe aus.
Die Hauptattraktion ist die beeindruckende 24 Meter hohe und 500 Tonnen schwere Statue der Kannon, der Göttin der Barmherzigkeit. Die massive Betonfigur wurde als Symbol für Frieden und Mitgefühl geschaffen.
Der Tempel ist ein Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen japanischen Soldaten. Nachdem du den Eintritt von 300 Yen bezahlt hast, erhältst du ein Räucherstäbchen für dein persönliches Gebet. Ein besonderes Highlight ist das kleine Becken gleich am Eingang – schau hinein, ob sich die Statue im Wasser spiegelt. Das Areal lädt zum Entdecken ein: Du kannst den Fußabdruck Buddhas betrachten, das Innere der Statue und die Haupthalle erkunden, ein Weihrauchopfer darbringen oder mit deiner rechten Hand dreimal im Uhrzeigersinn die große goldene Wunschkugel umkreisen, um deine Wünsche zu manifestieren.
Dieser Ort hat mich daran erinnert, innezuhalten und den Moment bewusst zu genießen – ein Gefühl, das die Essenz von Zen widerspiegelt.



Honen-in-Tempel – Ein verstecktes Juwel
Der Honen-in-Tempel liegt am Philosophenweg und ist eine wahre Oase der Ruhe – einer meiner absoluten Lieblingsorte in Japan. Mit seinen verwunschenen Moosgärten, ruhigen Teichen und dem malerisch mit Moos bedeckten Tor fühlt sich dieser Ort wie ein verstecktes Paradies an. Perfekt, um dem Trubel der Stadt zu entfliehen!
Honen-in ist auch ein kulturelles Zentrum. Regelmäßig finden hier Ausstellungen, Konzerte und Vorträge statt, die den Tempel zu einem inspirierenden Treffpunkt für Kunst und Spiritualität machen. Besonders schön ist ein Besuch am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn die Sonnenstrahlen sanft durch das Blätterdach dringen und die Atmosphäre noch magischer wirkt. Ein echter Geheimtipp für alle, die Kyoto abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wollen!




Fushimi Inari-Taisha – Ein Spaziergang durch tausend Torii
Der Fushimi Inari-Taisha Schrein ist berühmt für seine unzähligen roten Torii, die dicht aneinander stehen und einen beeindruckenden Anblick bieten. Laut offizieller Website gibt es etwa 10.000 dieser Tore auf dem gesamten Berg. Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung auf den Berg Inari bis zur Aussichtsebene Yotsutsuji, um die Tore in ruhigerer Atmosphäre zu erleben und ungestörte Fotos zu machen – je höher du steigst, desto weniger Menschen begegnest du.
Der Schrein ist der Hauptsitz von rund 40.000 Inari-Schreinen in ganz Japan und dem Shinto-Gott des Reises und Sake gewidmet. Überall auf dem Gelände finden sich Fuchsstatuen, da Füchse als Boten der Gottheit Inari gelten. Ein besonderes Erlebnis ist ein Besuch in den Abendstunden, wenn die zahlreichen Schreine in mystisches Licht getaucht werden.
Die Fuchsstatuen fand ich besonders toll, sie verleihen dem ganzen Ort eine geheimnisvolle Atmosphäre. Vor allem im Dunkeln!




Der Fushimi Inari-Taisha ist einer der bekanntesten und ältesten Schreine in Kyoto und ganz Japan. Tausende von zinnoberroten Torii säumen den vier Kilometer langen Weg.
Ich wanderte von Torii zu Torii, genoss die Stille und ließ mich von der mystischen Stimmung verzaubern. Zwar gab es einige Touristen, aber ich hatte auch immer wieder ein paar Minuten für mich, um in Ruhe Fotos zu machen. Besonders beeindruckt haben mich die unzähligen, leuchtend orangefarbenen Torii, die kunstvoll gestalteten Steinaltare und die Fuchsstatuen in allen Größen.
Wusstest du? Die Funktion eines Torii ist es, die Grenze zwischen Alttäglichem und Sakralem zu markieren.
Das Fushimi-Gebiet ist weltweit für den Fushimi Inari Taisha-Schrein bekannt, doch es hat noch mehr zu bieten. Es gibt hier über 20 Sake-Brauereien, die Kyoto als eine der führenden Sake-Regionen Japans etablieren. Zudem ist Kyoto ein Hotspot für Ramen-Liebhaber, und besonders in der Umgebung der Fushimi-Station findest du eine Vielzahl an Ramen-Restaurants. Ein weiteres Highlight ist die Kyoto-Rennbahn, eine der vier bedeutendsten Rennstrecken Japans, die auf eine 98-jährige Geschichte zurückblickt. Weitere Tipps:
- Wenn du dich für Sake interessierst, solltest du unbedingt das Gekkeikan Okura Sake Museum besuchen. Dort wird die Geschichte des Sake-Brauens in Japan erzählt. Noch besser wird es, wenn du die Kyoto Insider Sake Brewery Tour mit Sake- und Food Pairing* buchst, um noch mehr über das Getränk zu erfahren
- In der Einkaufsstraße Otesuji gibt es zudem zahlreiche Sake-Läden, in denen du deinen Lieblingssake nach einer Verkostung kaufen kannst
Wichtig: In Japan unterscheidet man Tempel und Schreine vor allem durch ihre religiösen Wurzeln. Tempel sind buddhistische Einrichtungen, in denen Mönche leben, beten und meditieren – sie zeichnen sich oft durch Pagoden, Meditationshallen und kunstvolle Gärten aus. Beim Gebet im Tempel wird jedoch nicht geklatscht wie am Schrein, sondern die Hände gefaltet. Schreine hingegen gehören zum Shintoismus und dienen der Verehrung von Kami, den Geistern und Göttern. Typisch für Schreine ist das markante Torii. Bekannt sind beispielsweise der Hakone-Schrein, Itsukushima-Schrein, Meiji-Schrein und der Fushimi-Inari Schrein.
So betest du im Shinto-Schrein:


- Beste Zeit für einen Besuch: Der Schrein ist rund um die Uhr geöffnet und kostenlos zugänglich. Am besten besuchst du ihn entweder früh am Morgen oder später am Abend, denn da sind weniger Touristen unterwegs. Besonders empfehlenswert ist der Abend – in dieser Zeit ist es deutlich ruhiger, und die Atmosphäre ist magisch
- Wie viel Zeit solltest du einplanen? Das hängt davon ab, wie weit du den Berg hinaufgehen möchtest. Wenn du die gesamte Strecke bis ganz nach oben laufen möchtest, solltest du 1-3 Stunden einplanen. Ich war von 18 bis 20 Uhr dort, was ideal war, um in Ruhe durch die Tore zu schlendern (ich bin jedoch nicht zur Aussichtsebene gelaufen)
- Wenn du Abends nicht alleine durch den Schrein laufen möchtest, kannst du auch eine geführte Kyoto Fushimi-Inari Rundgang bei Nacht* buchen
Zusatz-Tipp: Der Sanjusangen-do-Tempel
Dieser Tempel ist unglaublich und für mich herrschte hier eine unheimliche Stimmung. In der Haupthalle stand ich plötzlich vor 1001 Statuen fast identischer Kannons (Gnadengottheiten) gegenüber, die im Dunkeln schimmerten. In der Mitte steht eine riesige Buddhastatue. Sanjusangen-do stammt von 1164 und ist der längste Holzbau Japans.
Wichtig: Im Tempel ist Fotoverbot, und du musst deine Schuhe ausziehen. Die Außenanlage ist sehr schön und lädt zum Verweilen ein (hier sind Fotos erlaubt).
Weiterer Tipp: Am ersten Sonntag im Januar findet im Tempel ein Bogenschießwettbewerb für Frauen statt.
Und noch ein Geheimtipp: Der Otagi Nenbutsuji-Tempel mit über 1.200 moosbedeckten Buddhastatuen!
Detaillierter Reiseplan Kyoto
- 23.10.
- 7:43 Uhr mit dem Shinkansen von Hiroshima nach Kyoto, 9:19 Uhr angekommen
- 10:30 Uhr gebuchte Zen Meditation Tour: Komyo-in Tempel Zen Garten angeschaut, Tofuku-ji Tempel von Außen, Shorin-ji Tempel 1 Stunde Zen Meditationskurs, Chishakuin Tempel Mittagessen, danach noch Sanjusangen-do Tempel mit den 1001 lebensgroßen Holzstatuen
- Highlight: Zen Meditation mit Mönch
- 24.10.
- Kyoto Tower
- Hokan-ji und danach Ryozen-Kannon-Tempel besucht
- Nishiki-Markt
- Abendessen: Sushi am Laufband
- Light Cycles im Botanischen Garten
- Highlight: Nishiki-Markt
- 25.10.
- 9 Uhr gebuchte E-Bike Tour mit Kyoto Localized, bis 13 Uhr
- 18 Uhr Night Walking Tour durch das Gion-Viertel
- Highlight: E-Bike Tour
- 26.10.
- Am Kyoto Bahnhof Shinkansen Ticket gekauft für den nächsten Tag
- Nishiki-Markt, Souvenirs gekauft
- Spaziergang am Fluss
- Am Abend zum Fushimi Inari Schrein gefahren
- Highlight: Fushimi Inari Schrein
- 27.10.
- 11 Uhr gebuchte Teezeremonie Flower House Tea Kyoto 45 Minuten
- 12:54 Uhr nach Shin-Yokohama gefahren und weiter nach Kamakura
- Highlight: Teezeremonie


Weitere Kyoto Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
- Kinkaku-ji (Goldener Pavillon)
- Ginkakuji-Tempel (Silberner Pavillon)
- Kiyomizudera-Tempel
- Arashiyama Bambuswald
- Nijo-Burg
- Steingarten des Ryoanji-Tempels
- Maruyama-Park – Kyotos berühmtester Park zur Kirschblütenbeobachtung
- Nationalmuseum Kyoto
- Nintendo Museum – Kyoto ist übrigens der Geburtsort von Nintendo
- Kyoto International Manga Museum – 300.000 Mangas und Comics
- Kyoto Garden Experience: Hier gibt es Touren zu Kyotos Gartenschätzen, einschließlich weniger bekannter Orte abseits der ausgetretenen Pfade
- Ramen-Kochkurs in einer Ramen-Fabrik mit Souvenir*
- Arashiyama-Bambus, Tempel, Matcha, Affen & Geheimnisse*
- Japanischer Izakaya-Kochkurs am Nachmittag*
- Insider-Sake-Erlebnis mit 7 Verkostungen und Snacks*
- Tickets für das Teemuseum und Matcha-Mahlerlebnis* für das Chazna-Museum in Uji
- Samurai-Klasse, Werde ein Samurai-Krieger*
- Japanischer Washoku Bento-Kochkurs mit Mittagessen*


Mein Tipp: Mit dem Kyoto Smart Navi kannst du in Echtzeit überprüfen, wie stark die Menschenmengen an den einzelnen Sehenswürdigkeiten sind – super praktisch! Um die ruhige und entspannte Atmosphäre Kyotos zu genießen, empfehle ich dir, die Kyoto Travel Congestion Forecast Karte zu nutzen. Sie zeigt dir, wann beliebte Orte besonders überfüllt sind und bietet sogar Live-Kameras, mit denen du die aktuelle Auslastung direkt sehen kannst. Besonders empfehlenswert ist es, Tempel in den frühen Morgenstunden zu besuchen.
Kyoto Unterkunftstipps
Ich verbrachte 4 Nächte im Tiny GuestHouse Umekoji*. Die Pension befindet sich nur etwa 10 Gehminuten vom Bahnhof Kyoto entfernt. In unmittelbarer Nähe liegen Sehenswürdigkeiten wie der Nishi Hongan-ji Tempel und das Kyoto Aquarium. Diese zentrale Lage macht es zu einem idealen Ausgangspunkt für Erkundungen in und um Kyoto. Es gibt eine Gemeinschaftsküche, die mit Wasserkocher, Trockner und Waschmaschine ausgestattet ist. Und natürlich ist die süße Hauskatze auch ein Verkaufsargument.
In Kyoto gibt es drei Viertel, die ich dir zum Übernachten empfehle: Gion, das Bahnhofsviertel und Downtown. Hier ein paar Beispiele für tolle Hotels in Kyoto:
- KYOTO GION HOTEL*
- Hotel Resol Kyoto Kawaramachi Sanjo*
- CHISUN PREMIUM Kyoto Kujo*
- Sakura Terrace The Gallery*
- Hotel M’s Est Shijo Karasuma*
- TSUGU Kyoto Sanjo by THE SHARE HOTELS*
- Onyado Nono Kyoto Shichijo Natural Hot Spring*
Restaurants in Kyoto
Kyoto ist nicht nur für seine traditionelle japanische Küche bekannt, sondern auch als eine der führenden Ramen-Gebiete Japans, wo viele verschiedene, einzigartige Ramen-Varianten angeboten werden. Zusätzlich zu den klassischen Ramen gibt es auch spezielle Variationen, wie die „Sake Lee Ramen“.
Besuche unbedingt eine Izakaya – eine traditionelle japanische Kneipe. Oft sind sie nur an dem leuchtendroten Papierlampion zu erkennen. Die Spezialitäten von Kyoto sind u.a. Yudofu (weicher Tofu in Brühe gegart) und Yuba (Sojamilchhaut, die mit Sojasauce, Wasabi und Zitronen-Dressing serviert wird).
- Gyukatsu Kyoto Katsugyu – Tonkatsu-Restaurant
- KYOTO ENGINE RAMEN – Tipp: Das beste Ramen, was ich in Japan gegessen habe
- Suba – Soba-Restaurant
- Musashi Sushi – Leckeres Running Sushi mit großer Auswahl und fairen Preisen
- Honke Daiichi-Asahi – Sehr leckere Ramen
- Yuki Gion Shop – Izakaya-Restaurant
- Hikiniku to Come – Steakhaus
- Miyako Soba Kawaramachi – Unscheinbares Lokal mit Stehplätzen und leckeren, günstigen Gerichten




Kyoto hat mich begeistert – denn hier verschmelzen Tradition und Moderne auf einzigartige Weise miteinander. Alle meine besuchten Orte zeigten, wie unterschiedlich und faszinierend Kyoto ist. Die imposanten Tempel und Schreine, wie der berühmte Fushimi Inari oder der friedliche Honen-in-Tempel, haben mir verschiedene Einblicke in die Geschichte der Stadt gegeben. Die Zen-Meditation im Shorin-ji-Tempel wird für mich unvergesslich bleiben. Die Atmosphäre in Gion, das aufregende Entdecken auf dem Nishiki-Markt und die spannende E-Bike Tour durch weniger bekannte Ecken von Kyoto – all das hat die Stadt für mich zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Warst du auch schon in Kyoto? Teile mit mir gerne deine eigenen Kyoto Erlebnisse!




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Liebe Meike – sehr interessant über ein faszinierendes Land geschrieben. In diesem Blog steckt so viel Arbeit. Hut ab!!
Herzliche Grüße
Astrid
Danke liebe Astrid! 🙂