Du wolltest schon immer mal Hiroshima besuchen? Gute Idee! Denn Hiroshima sollte man einmal im Leben gesehen haben – eine Stadt, die weltweit für ihre tragische Geschichte und zugleich für ihre beeindruckende Botschaft des Friedens bekannt ist. Aber Hiroshima ist mehr als nur ein Ort des Gedenkens. Hier findest du eine Vielzahl an Erlebnissen und Sehenswürdigkeiten: lebendige Kultur, interessante Ausflüge und eine besondere kulinarische Vielfalt.
In diesem Artikel erfährst du alles über meine persönlichen Erfahrungen in der Stadt des Friedens und auf der heiligen Insel Miyajima. Lass uns gemeinsam die vielen Facetten von Hiroshima entdecken! Denn die Stadt steht wie keine andere für Zerstörung, Wiederaufbau und die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft.
Seit 12 Tagen bin ich in Japan unterwegs – überwältigt, beeindruckt und sprachlos von den Gegensätzen, die dieses Land so einzigartig machen.

Der 6. August 1945 ging als Tag der Zerstörung in die Geschichte ein, als Hiroshima auf grausame Weise durch den ersten Atombombenabwurf der Welt verwüstet wurde. Um 8:15 Uhr explodierte die Bombe „Little Boy“ 580 Meter über dem Stadtzentrum und legte sie in Schutt und Asche. Zehntausende Menschen kamen sofort um, in den folgenden Jahren starben weitere 300.000 an den Folgen der Katastrophe. Drei Tage später traf die zweite Bombe Nagasaki.
Auferstanden aus Ruinen zeigt sich Hiroshima heute als moderne Stadt, die sich wie kaum eine andere dem Thema FRIEDEN verschrieben hat. Nehme dir unbedingt genug Zeit, die Stadt zu erkunden und dich einfach mal treiben zu lassen – du wirst die kraftvolle Energie des Ortes spüren! Historisch wissen wir alle, was hier geschehen ist, aber es mit eigenen Augen zu sehen ist unbeschreiblich aufwühlend.
There’s a shadow of a man at Hiroshima
Where he passed the moon
In the wonderland at Hiroshima
Where he died too soon
And the world remembers his face
Remembers the place was here.Sandra – Hiroshima
Anreise nach Hiroshima: Mit dem Willer Bus
Von Osaka aus bin ich mit dem Willer Fernbus nach Hiroshima gefahren – eine kostengünstige und stressfreie Möglichkeit, durch Japan zu reisen. Ich plante meine 3-stündige Abreise von Koyasan so, dass ich rechtzeitig um 12 Uhr am Willer Terminal sein konnte. Ziemlich knapp, aber dank der zuverlässigen öffentlichen Verkehrsmittel in Japan verlief alles problemlos! Das wäre in Deutschland leider nicht möglich.
Um 12:10 Uhr startete der Bus pünktlich Richtung Hiroshima. Die Fahrt war angenehm und ruhig, mit bequemen, verstellbaren Sitzen und Beinstütze. Ich hatte einen Platz ganz vorne und konnte die vorbeiziehende Landschaft in Ruhe genießen. Entlang grüner Hügel in teilweise dichtem Nebel erreichte der Bus nach drei kurzen Stopps Hiroshima gegen 17:45 Uhr. Besonders positiv überrascht war ich von den Raststätten unterwegs: sauber, gut ausgestattet und mit einer großen Auswahl an Snacks und kleinen Supermärkten – perfekt!
Der Fernbus ist eine bequeme und entspannte Möglichkeit, in Japan zu reisen.
- Strecke: Osaka – Hiroshima
- Preis: 5.600 Yen
- Dauer: 12:10 – 17:45 Uhr inklusive 3 Stopps
- Infos und Onlinebuchung hier: https://willer-travel.com/en/
- Vorteil: Wenn du Zeit hast und Kosten sparen möchtest, fahre mit dem Fernbus
Tipp: Bei einem Umstieg auf ein anderes Verkehrsmittel in einer größeren Station in Osaka (z. B. Namba oder Umeda) solltest du unbedingt mehr Zeit einplanen. Obwohl alles einfach zu finden ist, können die Wege lang sein – außerdem strömen die Menschen aus allen Richtungen. Auch könnten die Metros überfüllt sein, sodass du möglicherweise die nächste nehmen musst.


Hiroshima besuchen – Detaillierter Reiseplan
- 19.10.
- Koyasan → Osaka Namba Station → Umeda Station → Willer Bus Terminal
- Fernbus nach Hiroshima
- Abends Ramen gegessen (Mongoi Ramen)
- Highlight: Positive Erfahrung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
- 20.10.
- 8:46 Uhr mit der Sanyo-Line nach Miyajimaguchi Station
- Treffpunkt 9:30 Uhr Halbtagestour Miyajima mit Magical Trip
- 17:40 Uhr mit der Fähre und Bahn zurück ins Hotel
- Abendessen: Okonomiyaki
- Highlight: Otorii Gate bei Ebbe und Flut
- 21.10.
- Hiroshima Entdeckungstour
- 16:15 Uhr Food Tour Hiroshima mit Arigato Travel
- Highlight: Gesamte Atmosphäre und Gegensätze
- 22.10.
- Sightseeing Bus durch Hiroshima
- Hiroshima Castle
- Shukkeien Garden
- Atombombenkuppel
- Rooftop Bar im Ozizuru Tower
- Highlight: Friedensdenkmal im Dunkeln



Hiroshima wirkt im Gegensatz zu Osaka und Tokio wie ein Dorf. Miyajima bei Ebbe und Flut. Foodtour. Friedenspark. Friedensflamme. Friedensmuseum. Atombombenkuppel. Die tragische Geschichte ist bedrückend und beeindruckend zugleich. Die Stille und die Atmosphäre kann kein Bild der Welt wiedergeben – Hiroshima sollte jeder einmal gesehen haben!
5 Gründe, warum du Hiroshima besuchen solltest (+ Miyajima)
- Tiefe Geschichte und Friedensbotschaft: Friedenspark, Friedensdenkmal, Friedensflamme, Friedensmuseum, Friedensgedenkhalle, Kinder-Friedensmonument, Tore des Friedens, Friedensglocke, Kenotaph, Hypozentrum
- Historische Sehenswürdigkeiten: Shukkeien Garden, Hiroshima Castle, Gokoku-Schrein, Orizuru Tower
- Leckere kulinarische Spezialitäten: Okonomiyaki, Austern, Momiji Manju, Yakitori, Calpis, Taiyaki, Nigiri Ten, Tsukemen
- Die Schönheit von Miyajima: Natur, Spiritualität, Kultur, Geschichte
- Besondere Atmosphäre: Trotz der dramatischen Geschichte herrscht eine einladende und freundliche Stimmung. Im Vergleich zu anderen japanischen Großstädten ist die Stadt eher ruhig
Hiroshima ist für mich eine Stadt voller Kontraste – gezeichnet von einer tragischen Vergangenheit, aber gleichzeitig ein Symbol für Frieden und Neuanfang. Vor Ort wirst du sofort die besondere Atmosphäre spüren: Zerstörung und Hoffnung liegen hier dicht beieinander. Ein faszinierendes Reiseziel!



Die wichtigsten Hiroshima Sehenswürdigkeiten
Mein erster Halt war das Friedensdenkmal (Hiroshima Peace Memorial oder auch Atomic Bomb Dome), das „Wahrzeichen“ von Hiroshima. Nach der Explosion blieb die Grundstruktur des Gebäudes erhalten, u.a. auch das Kuppeldach. Es ist schwierig, die Atmosphäre in Worte zu fassen. Man muss es einfach fühlen. Es war eine Mischung aus bedrückender Stimmung und einer zugleich nachdenklichen Ruhe. Überall um mich herum waren Menschen, die beteten, Gedenktafeln lasen, das Denkmal fotografierten oder einfach auf einer Bank saßen und nachdachten. Den ganzen Tag über hatte ich einen Kloß im Hals und ein flaues Gefühl im Magen – dieser Ort hat eine tiefe, ergreifende Stimmung, die man nicht so einfach mit Fotos oder Worten wiedergeben kann. Einfach Gänsehaut pur!
Ich lief einige Male um die Kuppel herum, als sich plötzlich ein paar Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke kämpften und das Gebäude anleuchteten – für mich einer der schönsten Momente meiner Japan-Reise. Denn selbst nach dunklen Zeiten kehrt irgendwann das Licht zurück.


Was für ein ehrwürdiger und emotionaler, aber auch bewundernswerter Ort, an dem man die schwere Energie spürt!
Das Kinder-Friedensmonument (Children’s Peace Monument) wurde 1958 zu Ehren von Sadako Sasaki errichtet, einem jungen Opfer des Atombombenangriffs. Inspiriert von der Legende, dass 1.000 gefaltete Kraniche („orizuru“ auf Japanisch und ein Symbol für Langlebigkeit und Glück in Japan) Wünsche erfüllen, hoffte sie auf Heilung und faltete unermüdlich Origami-Kraniche. Heute sind diese zum weltweiten Symbol des Friedens geworden. Jährlich legen Besucher rund 10 Millionen Kraniche am Denkmal nieder.
Später besuchte ich die National Peace Memorial Hall – ein absoluter Pflichtbesuch. Am Eingang solltest du dir das Video ansehen, das einen eindrucksvollen Einblick in die Geschichte bietet. Dieser Ort der Erinnerung und des Friedens lädt dazu ein, innezuhalten und die Atmosphäre in Ruhe auf dich wirken zu lassen. Besonders nachdenklich machte mich die Gedenkhalle (Hall of Remembrance). Die Wand besteht aus einem 360°-Panorama von Hiroshima nach der Bombardierung aus der Sicht des Hypozentrums, das aus etwa 140.000 Kacheln besteht (die Zahl derer, die bis Ende 1945 gestorben sein sollen). Das zentrale Denkmal zeigt die Uhrzeit des Bombenangriffs (8:15 Uhr) an und stellt Wasser bereit, um die Opfer zu trösten, die wegen Durst gestorben sind. Der Eintritt ist frei.
Weiterer Tipp für ein Museum: Hiroshima Peace Memorial Museum – stellt die Geschichte des Atombombenabwurfs und seine verheerenden Folgen detailliert dar. Unter den Exponaten befinden sich eine halb geschmolzene Buddha-Bronze, ein demoliertes Dreirad und die Granitstufen einer Bank mit einem dunklen Fleck – der Überrest eines Menschen.
Anschließend schlenderte ich noch durch den Friedenspark (Peace Memorial Park). Es war friedlich und ruhig, und der Park gab mir Raum, über alles nachzudenken. Besuche unbedingt das Kenotaph mit den Namen aller Opfer und der Inschrift: „Mögen alle Seelen hier in Frieden ruhen, denn wir werden die Katastrophe nie wieder zulassen.“ Dieses Monument verkörpert die Hoffnung, dass die Stadt für immer eine Stadt des Friedens sein möge. Die Inschrift ist ein Gebet für den Seelenfrieden der Opfer und ein Aufruf an die gesamte Menschheit, die Katastrophe des Krieges nie mehr zu wiederholen. Es drückt den Geist Hiroshimas aus – den Leiden widerstehen, den Hass überwinden, nach Harmonie und Wohlergehen für alle streben und einen echten, dauerhaften Weltfrieden schaffen.
Wusstest du? Die Friedensflamme soll erst erlöschen, wenn alle Atomwaffen von der Erde verschwunden sind.
Der Hiroshima Friedenspark ist nicht nur ein Ort der Trauer, sondern auch der Hoffnung und zugleich ein Mahnmal für den Frieden.
Wichtig: Jedes Jahr am 6. August veranstaltet die Stadt die Friedenszeremonie (Hiroshima Peace Memorial Ceremony), um der Toten zu gedenken und für den Weltfrieden zu beten. Um genau 8:15 Uhr, als die Atombombe abgeworfen wurde, läutet die Friedensglocke.




Weitere Hiroshima Highlights
- Sightseeing Loop Bus – fährt mit drei Routen durch die Stadt. Eine Fahrt kostet 220 Yen (mit Suica bezahlbar), der Tagespass 600 Yen. Es gibt eine gelbe, orangene und grüne Linie und eine Runde dauert circa 40 Minuten, in der du informative Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten erhältst
- Hiroshima Castle – wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtet, heute ein Museum für städtische Geschichte vor dem Weltkrieg
- Shukkeien Garden – 400 Jahre alte Geschichte
- Orizuru Tower – Aussichtsplattform mit Souvenirshop und kulturellen Angeboten (Kranich falten)
Hiroshima empfand ich generell als viel ruhiger und gemütlicher im Vergleich zu den hektischen Großstädten wie Osaka oder Tokio – fast wie ein kleines Dorf. Der Shukkeien Garden war einfach wunderschön: kleine Brücken, jahrhundertealte Bäume und riesige bunte Koi-Karpfen, die friedlich im Teich schwammen. Der Park strahlte eine meditative Ruhe aus, und ich konnte die Hektik der Stadt völlig vergessen. Durch das Regenwetter waren nicht viele Menschen vor Ort. Perfekt, um eine Auszeit in der Natur zu genießen.




Der Shukkeien Garden präsentiert die Schönheit traditioneller japanischer Gartenkunst.
Am Abend besuchte ich den Orizuru Tower, um von dort die Aussicht über Hiroshima zu genießen. Der Tower verfügt über eine Aussichtsplattform auf der 13. Etage, die bis 18 Uhr geöffnet ist. Anschließend verwandelt sich die Fläche in eine Rooftop-Bar, die bis 23 Uhr geöffnet bleibt – perfekt für einen späten Drink mit Blick auf die nächtlich erleuchtete Stadt. Zu meiner Überraschung war es auch hier ziemlich ruhig, und ich konnte die Sicht auf die Stadt und die beleuchtete Atombombenkuppel in aller Ruhe genießen.
Tipp: Im Tower gibt es einen tollen Souvenir-Shop mit vielen Produkten aus der Region. Daneben findest du auch den Ticketschalter für die Aussichtsplattform. An der „Orizuru Wall“ in der 12. Etage kannst du einen selbst gefalteten Kranich einwerfen und dir etwas wünschen, wie toll!


Auf dem Weg zurück ins Hotel wollte ich noch einmal am Atomic Bomb Dome vorbeigehen und das Gebäude aus nächster Nähe betrachten – so beeindruckend, aber auch erschreckend. In der abendlichen Beleuchtung wirkte es noch eindrucksvoller, und trotz seiner tragischen Geschichte konnte ich mich dem faszinierenden Fotomotiv nicht entziehen. Wenn man diesen Ort gesehen hat, fragt man sich wirklich, warum die Menschheit immer noch unsinnige Kriege führt…

Ein schöner Ausflug zur Insel Miyajima
Etwa zwanzig Kilometer vor der Küste Hiroshimas befindet sich die Insel Miyajima, die zu den ältesten heiligen Stätten Japans zählt. Mein Ausflug nach Miyajima mit Magical Trip war ein absolut unvergessliches Erlebnis. Nachdem ich mich mit der Kleingruppe und meinem Guide Eri am Passagierterminal traf, ging es auch schon auf die Fähre nach Miyajima. Während der kurzen 5-minütigen Überfahrt über das Seto-Binnenmeer hatten wir einen atemberaubenden Blick auf das ikonische Otorii Tor, das Meer und den dahinter liegenden Urwald des Berg Misen – wow! Begleitet von Wind, Sonne und Wolken näherten wir uns der Küste. Die Aussicht allein war schon ein Highlight.

Angekommen auf der Schrein-Insel Miyajima. Ich spüre die besondere spirituelle Atmosphäre. Dieser Ort ist heilig. Zahme Sika-Hirsche laufen frei umher. Auch die Gezeiten spielen hier eine große Rolle. Urwald. Naturpfade. Das Torii des Schreins scheint über dem Wasser zu schweben. Aber es sind auch viele Touristen unterwegs. Natürlich.
Kaum auf der Insel angekommen, begrüßten uns Sika-Hirsche, die auch wie in Nara frei umherstreifen und nicht weniger frech sind. Wir begannen unseren Spaziergang entlang der Küste und erreichten nach ca. 12 Minuten den beeindruckenden Itsukushima-Schrein, dessen Torii tatsächlich im Meer steht, und rund um die Uhr den Gezeiten standhält. Der Anblick bei Flut ist wunderschön, weil der Schrein und das Tor vollständig vom Wasser umgeben sind. Die zinnoberrote Farbe des Schreins und des Tors soll böse Geister fernhalten. Das Tor ist 16 Meter hoch, wiegt 60 Tonnen und stammt von 1875.


- Öffnungszeiten: Täglich 6:30 – 18:00 Uhr
- Eintritt: Erwachsene 300 Yen
- Weitere Informationen: https://itsukushimajinja.jp/en/index.html
Das Tor, das scheinbar im Wasser schwebt, ist nicht nur ein UNESCO-Weltkulturerbe, sondern gilt auch als die bekannteste Sehenswürdigkeit von Miyajima.
Interessante Fakten über Miyajima
- Etwa 1.400 Einwohner
- Fähre kann mit der Suica bezahlt werden
- Miyajima wird als „Gottesinsel“ verehrt
- Es ist verboten, Bäume zu fällen, deswegen existiert hier noch Urwald
- Das rote Torii (Shinto-Tor) ist der Eingang zum Itsukushima Schrein. Es symbolisiert die Grenze zwischen der weltlichen und der spirituellen Welt
- Der Schrein zählt zu den bedeutendsten Shinto-Schreinen Japans
- Sehr selten, dass ein Schrein am/im Wasser gebaut ist
- Der Schrein gibt einen Einblick in den japanischen Sinn für Schönheit und die Merkmale japanischer religiöser Stätten, da er auf dem Wasser zu schweben scheint und von Bergen umgeben ist, die als heilig gelten
Anschließend besuchten wir das Miyajima History and Folklore Museum, wo ich spannende Einblicke in die Kultur der Insel erhielt. Du findest hier historische Artefakte, traditionelles Kunsthandwerk und Alltagsgegenstände der Bewohner.
Im Anschluss ging es zum Daishoin-Tempel, der Älteste der Insel und mehr als 1.200 Jahre alt. Einer meiner absoluten Lieblingsorte in Japan! Der Tempel mit seinen vielen Statuen und spirituellen Symbolen hatte eine besonders verwunschene Atmosphäre. Die Anlage ist einfach atemberaubend: Es geht über viele Stufen und Treppen hinauf, und überall kannst du kleine Pagoden, Schreine, Artefakte und Buddhas finden, die zum Staunen einladen. Hier gibt es mehr als 500 Buddha-Statuen mit den unterschiedlichsten Gesichtsausdrücken, von denen viele selbstgestrickte Mützen tragen. Es ist alles so liebevoll und detailliert gestaltet.




Tipp: Gehe nach dem Eingang links die Treppe hinauf. Dort findest du die meisten Buddha-Statuen, die dir den Weg weisen.
Miyajima hat mich mit seiner Geschichte, Natur und Spiritualität tief beeindruckt!
Am Nachmittag gönnten wir uns eine Pause im Café „Hiramatsu chaya“ mit einem herrlichen Blick auf das Otorii Tor. Zwei alte Japaner sind die Besitzer und bedienen immer noch ihre Gäste. Hier kannst du mit einer leckeren Tasse Matcha-Tee den unvergesslichen Ausblick auf die Umgebung genießen.

Später schlenderte ich durch die Haupteinkaufsstraße Omotesando von Miyajima. Hier gibt es alles – von Souvenirs über Restaurants und Cafés bis hin zu Straßenständen, die Leckereien anbieten. Ich konnte natürlich nicht widerstehen und probierte die riesigen Austern, die hier eine lokale Spezialität sind. Probieren solltest du auch Anago Meshi – gegrillter Aal auf Reis – und Nigiri Ten – eine herzhafte Fischpaste. Teste auch unbedingt das lokale Bier aus der inseleigenen Miyajima Brewery.
Bevor ich die Insel verließ, ging ich nochmal zum Schrein. Inzwischen war das Wasser zurückgegangen, und ich konnte direkt zum Tor spazieren. Der Anblick war noch einmal ganz anders als am Morgen, und es war faszinierend, die Kontraste zwischen Flut und Ebbe zu erleben. Natürlich war der Bereich jetzt auch sehr voll, da viele Menschen das Torii aus nächster Nähe bestaunen wollten, um Erinnerungsfotos zu schießen.


Auf Miyajima gibt es auch eine Seilbahn, die auf den Berg Misen führt. Falls du diese nutzen möchtest, solltest du dich unbedingt vorher erkunden, ob sie in Betrieb ist. Mehr Infos hier. Es gibt auch drei verschiedene Wanderrouten hinauf zum Berg Misen (1,5 – 2 Stunden). Der Misen ist mit 535 Metern der höchste Berg auf Miyajima. Der Berg gilt seit der Antike als heilig und ist ein Objekt der Anbetung. Die Bergbahn verbindet die Shishiiwa Station auf dem Berg Misen mit dem Momijidani Park.
Foto-Tipps: Prüfe vor der Abreise die Zeiten für Ebbe und Flut. Am Schrein sind diese auch notiert. Die besten Fotos machst du bei Flut, wenn das berühmte Torii im Wasser „schwebt“. Bei Ebbe kannst du zu Fuß zum Tor gehen, aber hier sind natürlich auch viele andere Besucher unterwegs. Übrigens gibt es auf der Insel auch tolle Übernachtungsmöglichkeiten, somit kannst du beim Sonnenuntergang die Chance nutzen, wunderschöne Fotos zu schießen.
Höhepunkte der Tour:
Wusstest du? Miyajima zählt zu den „Nihon Sankei“, den „drei schönsten Landschaften Japans“, zusammen mit Matsushima und Amanohashidate.
Noch mehr Miyajima Sehenswürdigkeiten
- Hokoku-Schrein
- Fünfstöckige Pagode
- Schatzhaus
- Tahoto Pagode
- Dajganji Tempel
- Momijidani Park
- Miyajima Aquarium
- Berg Misen mit Seilbahn

Erkundung der lokalen Küche: Food Tour
Um noch mehr Seiten von Hiroshima kennenzulernen, kann ich dir diese kulinarische Tour besonders ans Herz legen: Best of Hiroshima Night Food Tour mit Arigato Travel. Mein Guide Ryan, ein Amerikaner, der seit sieben Jahren in Japan lebt, führte mich zu einigen der besten Spots der Stadt, um lokale Spezialitäten zu probieren. Wir starteten mit lokalem Craft Bier, dazu gab es frittierte Austern – unglaublich lecker! Danach probierten wir Momiji Manju (süße Küchlein in Form eines Ahornblattes), Yakitori-Spieße mit mildem Sake und natürlich das berühmte Okonomiyaki im Okonomimura Food Court. Zum Abschluss gab es noch heiße Taiyaki-Waffeln in Form eines Fisches, die mit allerlei Cremes gefüllt werden, wie zum Beispiel mit Vanillecreme oder Anko, einer süßen Paste aus roten Bohnen.
Ryan war ein großartiger Guide, der mir viele interessante Dinge über Japan und Hiroshima erzählte. Besonders amüsant war der Pizza-Automat, den er mir zeigte – ein echtes Highlight der Tour! Hast du schon mal Pizza aus dem Automat probiert?


Hiroshima ist berühmt für seine eigene Variante des beliebten Okonomiyaki, das in verschiedenen Schichten zubereitet wird und sich somit von der Osaka-Version unterscheidet. In Osaka werden die Zutaten vermischt und zusammen gebraten, während sie in Hiroshima getrennt gebraten und dann geschichtet werden. Es besteht eine humorvoller Streit zwischen Osaka und Hiroshima, welche Version die bessere ist. Okonomiyaki sind eine Art Pfannkuchen, die traditionell auf dem Teppan, der japanischen heißen Eisenplatte zubereitet werden.
In Hiroshima gibt es unzählige Okonomiyaki-Restaurants, was die Wahl nicht leicht macht. Besonders bekannt ist das Okonomimura, ein Foodcourt mit vier Etagen voller kleiner Stände, die ihre eigenen Varianten des Gerichts anbieten. Außerdem empfehlen kann ich dir das Restaurant direkt am APA-Hotel.
Empfehlung: Über die Seite Gurunavi findest du gute Restaurants in ganz Japan.
Hier sind einige interessante Fakten aus der Tour:
- Die Wörter für „Essen“ und „Reis“ sind im Japanischen gleich (Gohan)
- Austern sind eine lokale Spezialität – 60% der japanischen Austernproduktion kommt aus Hiroshima
- Momiji Manju, der berühmte „Maple Leaf Cake“, ist ein typisches Souvenir
- Die Craft Beer-Szene wurde hier gestartet
- 60% der Zitronen Japans wachsen hier
- Mit rund 50 Sake-Brauereien ist Hiroshima eines der drei großen Reiswein-Gebiete Japans
- Die Matsutake-Pilze sind eine sehr teure, seltene Pilzart in Japan und eine Delikatesse
- Japan hat die meisten Verkaufsautomaten pro Person weltweit
- Japaner sind nicht unbedingt dafür bekannt, Dinge völlig neu zu erfinden, aber sie haben eine besondere Fähigkeit, bestehende Dinge neu zu interpretieren, zu perfektionieren und einzigartig zu machen


Höhepunkte der Tour:
Tipp für ein Hotel in Hiroshima
APA Hotel Hiroshima Ekimae Ohashi*: Ich verbrachte 4 Nächte im APA Hotel Hiroshima Ekimae Ohashi und kann es nur empfehlen. Die Lage ist einfach perfekt – nur wenige Gehminuten vom Hiroshima Bahnhof entfernt, was super praktisch für Ausflüge in die Stadt und Umgebung ist. Das Zimmer war kompakt, aber gut ausgestattet mit einem bequemen Bett, kostenfreiem W-LAN und einem modernen Badezimmer. Alles war sauber und gut durchdacht.


Ausflüge und Touren in Hiroshima
- Historischer Rundgang durch Hiroshima – Warum die Atombombe abgeworfen wurde*
- HIROSHIMA ORIZURU TOWER Eintrittskarte*
- Miyajima: Kulturerlebnis im Kimono*
- Hiroshima: Peace Cycling Tour mit ortskundigem Guide*
- Auch für Hiroshima gibt es Rabattpässe für die öffentlichen Verkehrsmittel: Hiroshima Tourist Pass*
- Sightseeing per Straßenbahn: Hiroshima verfügt über Japans größtes Straßenbahnnetzwerk
- Tipp: Du kannst auch eine Bootstour buchen oder mit dem Wassertaxi fahren, denn Hiroshima ist durch sechs Flüsse in mehrere Inseln unterteilt
- Samurai Performances am Wochenende hier: http://hiroshima-samurai.jp/en/
- Tipp zum Shoppen für Katzenliebhaber: Country Cat
Die Tage in Hiroshima waren sehr emotional und kontrastreich für mich – eine Achterbahn der Gefühle. Von meinen bewegenden Besuchen der Gedenkstätten über den spannenden Ausflug auf die Insel Miyajima bis hin zur kulinarischen Entdeckungstour durch Hiroshima war jedes Erlebnis einzigartig. Die Atmosphäre der Stadt hat mich gefesselt, tief berührt und wird mir lange im Gedächtnis bleiben.
Während die Stadt 1945 durch den Abwurf der ersten Atombombe schwere Zerstörung und unvorstellbares Leid erlebte, hat sich Hiroshima seitdem in eine moderne Stadt verwandelt, die eine Botschaft des Friedens und der Hoffnung vermittelt.


Hiroshima ist ein Reiseziel, das du unbedingt erleben solltest. Die Stadt faszinierte mich total. Ein Abstecher zur nahegelegenen Insel Miyajima macht das Erlebnis perfekt und lässt dich die Schönheit der Region in vollen Zügen genießen. Also, pack deine Koffer und mach dich auf den Weg! Hinterlasse mir gerne einen Kommentar und teile deine Eindrücke. Kam für dich die große Bedeutung des Friedens rüber?
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