Tauche mit mir ein in dieses wunderschöne Reiseziel, unterwegs zwischen beeindruckenden Bergregionen und blühenden Weinreben. Auch wenn uns eher wechselhaftes Wetter begleitete: Georgien im Mai war für uns abwechslungsreich, kulinarisch, besonders, abenteuerlich und faszinierend. Es ist die ideale Zeit für Aktivitäten in der Natur, kulturelle Erlebnisse, tolle Besichtigungen und kulinarische Entdeckungen. Komm mit auf eine Reise durch ein vielfältiges Land, welches auch dich verzaubern wird!

Georgien liegt zwischen den Kontinenten Europa und Asien und bezeichnet sich selbst als „Balkon Europas“!

Tiflis begeistert nicht nur mit seiner beeindruckende Atmosphäre, sondern dient auch als idealer Ausgangspunkt für Erkundungstouren in die umliegenden Regionen, wie zum Beispiel auf die Georgische Heerstraße. Dieser Artikel führt dich durch einige Höhepunkte Georgiens – ich zeige dir die besten Sehenswürdigkeiten in Tiflis mit meinen persönlichen Highlights und Restaurantempfehlungen und gebe dir einen Einblick in die ersten zwei Ausflüge, die wir unternommen haben: Von majestätischen Berglandschaften bis hin zu den malerischen Weinregionen – entdecke die vielen Facetten Georgiens!

Einen ersten Überblick über unsere Reise und Georgien findest du im Artikel Eine unvergessliche Reise durch Georgien: Gesamtüberblick. Im nächsten Artikel nehme ich dich mit auf all unsere spannenden Tagesausflüge ab Tiflis.

Georgien im Mai – In der Hauptstadt Tiflis

Eine Reise nach Georgien beginnt normalerweise in Tiflis (auch Tbilisi genannt). Ihren Namen verdankt die Stadt heißen Schwefelwasserquellen: Tbilisi bedeutet so viel wie „warme Stadt“, der Name leitet sich von georgisch „tbili“ – „warm“ ab.

Die Hauptstadt Georgiens fungiert als politisches und kulturelles Zentrum des Landes. Die multikulturelle Metropole mit ihrem Charme zwischen Glanz und Verfall hat mir sehr gut gefallen. In der Altstadt findest du Kirchen neben Synagogen und Moscheen, während zahlreiche Weinkeller, Cafés und Restaurants dazu einladen, die traditionelle georgische Küche und die köstlichen einheimischen Weine zu genießen. Tiflis bietet ein wahres Paradies für Kunst- und Kulturliebhaber.

Das Schwefelbäderviertel Abanotubani mit seinen heißen Quellen bildet das Herzstück der Altstadt und zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten in Tiflis. Hier kannst du in einem der zahlreichen Schwefelbäder bei 36-47 °C heißem Wasser entspannen. Es gibt private und öffentliche Badehäuser. Die Geschichte der Schwefelbäder von Tiflis reicht bis zur Gründung der Stadt im 5. Jahrhundert zurück – sie haben in der georgischen Gesellschaft schon immer eine entscheidende Rolle gespielt. Neben ihrem Freizeit- und Sozialaspekt wurden die Bäder auch wegen ihrer therapeutischen Wirkung geschätzt. Schwefel wirkt sich positiv und antibakteriell auf die Haut aus und wird häufig zur Linderung von Allergien oder Hautproblemen eingesetzt. Hier kommen täglich 3 Millionen Liter Schwefelwasser aus der Erde!

Die verwinkelten Gassen, die alten Holzbalkone und Balustraden und das kontrastreiche Stadtbild machen Tiflis zu einem interessanten Reiseziel.

Wenn ich an Tiflis denke, fallen mir sofort die hölzernen Balkone, die versteckten kleinen Kirchen, die Gärten und Parks, die alten Häuser neben modernen Villen und die vielen Hunde und Katzen ein, die sich auf den Straßen räkeln und der Stadt einen besonderen Charme verleihen. Tiflis ist kosmopolitisch, historisch, idyllisch, verträumt, orientalisch, europäisch.

Sehenswürdigkeiten in Tiflis

  • Meidan-Platz mit Bazar– Einst Haupthandelsplatz der Stadt, heute zentraler Platz mit vielen Restaurants
  • Freiheitsplatz mit dem alten Rathaus
  • Friedensbrücke – Neue Brücke mit bogenförmiger Überdachung aus Glas, verbindet die Altstadt mit dem Rike Park und den neueren Wohnvierteln
  • Denkmal von Tamada
  • Narikala-Festung – Hoch über der Stadt liegen die Ruinen der Festung aus dem 3. Jahrhundert, zu der du mit der Seilbahn schweben kannst (die Talstation befindet sich im Rike Park). Sie ist eine der ältesten Gemäuer der Stadt. Hier hast du den (zweit-)besten Blick auf die Stadt
  • Rike-Park mit der Seilbahn zur Festung und dem Europaplatz
  • Betlemi Viertel
  • Uhrturm mit Marionettentheater
  • Tiflis-Synagoge
  • Kaschweti-Kirche am Rustaveli-Boulevard
  • Sioni-Kirche – Die orthodoxe Kathedrale wurde im 6. und 7. Jh. gebaut, Sioni war früher die Hauptkathedrale von Tiflis
  • Metechi-Kirche – Georgisch-orthodoxe Kirche aus dem 13. Jh. Tipp: Von hier hast du den besten Ausblick auf die Altstadt von Tiflis und den Fluss Kura
  • Sameba-Kathedrale – Eine der jüngsten und modernsten Kirchen in Tiflis und ohne Zweifel eine der schönsten – muss man gesehen haben!
  • Shardeni-Straße – Stimmungsvolle Straße, berühmt für ihre Restaurants, Cafés, Shisha-Bars, Kunstläden und die lebendige Atmosphäre
  • Rustaveli-Boulevard – Diese Prachtstraße bietet viele schöne Gebäude und Museen wie das Nationalmuseum, das erstklassige Ausstellungsstücke birgt, die Nationalgalerie und viele mehr
  • Staatliches Sacharia-Paliaschwili-Theater für Oper und Ballett im maurischen Stil
  • Tschawtschawadse-Boulevard – Mit der Staatlichen Universität, eleganten Modeläden und exklusiven Bars
  • Schwefelbadviertel Abanotubani als wichtiger historischer Teil mit der Schlucht und dem Leghvtakhevi-Wasserfall

Durch die historischen Straßen von Tiflis: Vom ikonischen Uhrturm über die prächtige Sameba-Kathedrale bis hin zum atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt!

Stadtrundgang durch Tiflis

Am ersten Tag unseres Aufenthalts in Tiflis erkundeten wir die Stadt bei einem geführten Rundgang mit unserer Reiseleiterin Marika. Trotz anfänglichen Regens genossen wir die beeindruckende Mischung aus Moderne und historischem Charme. Wir fuhren eine Minute mit der Seilbahn zur Narikala-Festung. Weitere Sehenswürdigkeiten auf dem Sololaki-Gebirgskamm sind der Botanische Garten, eine Ziplining-Station sowie die imposante Statue der „Mutter Georgiens“. Sie hält eine Schale Wein für die Freunde in der linken Hand und ein Schwert gegen die Feinde in der rechten Hand. Danach kehrten wir im Café Turbo Burger ein, wo wir unser erstes traditionelles Khachapuri probierten. Anschließend schlenderten wir durch das Bäderviertel Abanotubani, die Altstadt bis hin zur markanten Friedensbrücke, eine der neuesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.

  • 10 bis 22 Uhr geöffnet, 500 Meter Seilbahn
  • 2,50 Lari einfache Fahrt
  • Oben: Ziplining möglich für 60 Lari und 128 Hektar großer Botanischer Garten
  • Narikala-Festung wird derzeit renoviert (ca. 2 Jahre) 

Am Abend besuchte ich die beeindruckende Sameba-Kathedrale von Innen, da an diesem Tag um Mitternacht der Ostergottesdienst stattfand. Eine interessante Erfahrung! Die Sameba-Kathedrale ist sehr schlicht im Inneren, aber dennoch strahlt sie eine bescheidene Eleganz aus. Seit 2004 ist sie die größte Kathedrale von Tiflis sowie das größte Kirchengebäude im Südkaukasus. Vor allem ist die schöne Illumination am Abend schon einen Besuch wert, oder? Sameba bedeutet übersetzt „Dreifaltigkeit“.

Die Kirchen in Georgien sind sehr schlicht gehalten, ganz anders als bei der russisch-orthodoxen Kirche.  

Tipp: Der beste Ausgangspunkt für einen Stadtrundgang ist die 25 Meter hohe Metechi-Kirche. Die Aussichtsplattform davor bietet reizvolle Ausblicke auf die Altstadt von Tiflis, insbesondere auf die vielen Kirchen und die Narikala-Festung.

Unser freie Tag in Tiflis begann mit starkem Regen, der bis zum Mittag anhielt. Wir erkundeten die Gegend um die Flaniermeile Rustaveli-Straße. Diese Avenue ist sehr belebt, hier solltest du auf jeden Fall einmal entlanglaufen. Hier befinden sich unter anderem die Kaschweti-Kirche, die Staatliche Gemäldegalerie, das Historische Museum, das Rustaweli-Theater, die Oper und das Parlament. Tiflis verfügt über eine vielfältige Theaterszene. Wir fanden in einer Nebenstraße das hervorragende Restaurant „Sabatono“. Dort probierten wir Khachapuri Adjarian. Es war köstlich, aber auch sehr sättigend, sodass ich den restlichen Tag keinen Hunger mehr hatte.

Um 16 Uhr hatten wir eine 1-stündige Reservierung im Gulo’s Thermal Spa für eine private Badestube – ideal bei diesem Regenwetter. Du solltest diese vorher reservieren (per E-Mail möglich). Obwohl ich mich darauf gefreut hatte, war ich nicht zufrieden. Das Schwefelbad war angenehm, aber der Service ließ zu wünschen übrig. Wir wurden erst 5 Minuten verspätet hereingelassen und bereits zehn Minuten vor Schluss wurde schon an die Tür geklopft, damit wir pünktlich herausgehen. Der Empfang war unfreundlich, für Handtücher sollten wir 10 Lari zahlen, obwohl wir keine benutzten, und das Peeling dauerte maximal acht statt der versprochenen 15 Minuten. Im Vergleich zu meinen Erfahrungen in türkischen Hamams war diese Erfahrung enttäuschend.

Eine Alternative wäre das bunte Bad Chreli Abano, wo du auch online reservieren kannst. Die Badestuben sind aber insgesamt kleiner und in einigen fehlt das kalte Wasser. Du hast die Wahl – auf jeden Fall ist ein Besuch des Bäderviertels Abanotubani zu empfehlen, wo die alten Kuppeln der Bäder wie kleine Pilzköpfe aus dem Boden sprießen.

In Tiflis lebt etwa 1/3 der Bevölkerung, Georgien hat knapp 4 Millionen Einwohner.

Am Abend fuhren wir mit dem Taxi zum Fernsehturm auf den Heiligen Mtatsminda-Berg, wo sich der ganzjährig geöffnete Mtatsminda-Park befindet. Dieser Park wirkte für mich ein wenig surreal in dieser Umgebung. Auf halber Höhe liegt das Pantheon, ein Friedhof, auf dem bedeutende Georgier und Russen begraben sind (z.B. der 1. Präsident von Georgien). Das Riesenrad auf 770 Metern Höhe bietet atemberaubende Ausblicke auf die Stadt bei Tag und bei Nacht – es ist der höchste Punkt von Tiflis. Es gibt dort auch das Restaurant Funicular mit wunderschönem Blick.

Sobald die Sonne untergegangen ist, erstrahlt der Fernsehturm in verschiedenen Farben und du kannst die Aussicht über die Lichter der Stadt genießen. Leider wurde die Sameba-Kathedrale an diesem Tag erst spät beleuchtet. Wir warteten bis circa 20:45 Uhr, aber im Dunkeln war die Kathedrale nur ein schwarzer Fleck. Als wir um 21:15 Uhr mit dem Taxi zurückfuhren, wurde sie schließlich in warmen Gelbtönen angestrahlt. Schade!

  • Öffnungszeiten der Funicular: 9:45-22:30 Uhr, Montag bis Sonntag
  • 10 GEL einfache Fahrt

Interessanterweise kostete die 30-minütige Fahrt nach oben mit dem Taxi nur 9 Lari (3 Euro), zurück 15 Lari. Die Fahrt mit der Funicular kostet hingegen 10 Lari pro Person für eine Strecke. Taxifahren ist also sehr günstig. Die Fahrten lassen sich bequem mit Bolt oder Yandex per App buchen. Es fahren auch Stadtbusse zum Park.

Tipp: Der öffentliche Verkehr in Tiflis kostet 1 Lari für 90 Minuten. Bezahlbar ist dieser mit der „Metromoney“-Karte für 2 Lari, die du an den Automaten aufladen kannst. Diese Automaten heißen Pay Box, hier kannst du bis zu 1.000 Dienstleistungen bezahlen und kaufen, wie z.B. Handyguthaben, Strafen, Parkgebühren, Fahrkarten, Versicherungen, Postservice, Spenden, Ausbildung, kommunale Sachen, Miete, Internet oder Onlinespiele. Fun Fact: Wir haben so gut wie keine Fahrräder in Tiflis gesehen (Grund: die meisten Menschen hab ein Auto). Für die öffentlichen Verkehrsmittel kannst du die offizielle App von TTC nutzen (Tbilisi Transport Company).

Coole Idee: Mache eine 30-minütige Bootsfahrt auf dem Fluss Kura, zum Beispiel mit Ferry Borani. Die Fahrt kostet 30 Lari pro Person und beinhaltet Kaffee, Tee, Wein und Chacha.

Restaurantempfehlungen in Tiflis

  • Restaurant Pasanauri – Mein Favorit! Direkt an der Straße, aber tolles Flair, es gibt einen Innen- und Außensitzbereich, keine extra Service Fee, super leckeres Essen, Live-Musik, beliebt bei Einheimischen, bestes Ojakhuri
  • Restaurant Sabatono – Mein 2. Favorit! Super schöne Einrichtung, ruhige Seitenstraße in Tiflis, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, gutes Khachapuri und Suppen
  • Turbo Burger – Verstecktes Juwel mit Blick auf die Altstadt, nettes Personal und gutes Khachapuri
  • Café Natra – Direkt gegenüber der Sameba-Kathedrale, Qualität in Ordnung, es geht aber besser
  • Restaurant Hide – Gemütliche Atmosphäre im Zentrum von Tiflis, leckere Burger und lokales Bier
  • Bread House – Live-Musik und gutes Essen
  • Maspindzelo – Georgische Küche mit günstigen Preisen
  • Old Metekhi – Toller Ausblick auf die Altstadt, gutes Essen und manchmal Folklore am Abend
  • Shavi Lomi – Schönes kleines Restaurant mit Garten
  • In the shadow of Metekhi – Gehobenes Restaurant mit Aussichtsterrasse und Livemusik
  • Balcony no12 – Tolles Ambiente mit kleinem Außenbalkon

Entdecke den Zauber von Tiflis, einer Stadt, die dich mit ihrer einzigartigen Mischung aus Kultur, Natur und kulinarischen Genüssen bezaubern wird. 

Meine Highlights und Tipps für die Hauptstadt

  • Fahre mit dem Auto oder der Funicular auf den Mtatsminda-Berg und genieße die Aussicht
  • Nutze die Seilbahn zur Narikala-Festung, von der aus du einen atemberaubenden Blick auf die Stadt hast
  • Besuche die verschiedenen Kirchen wie die Sioni-Kathedrale, die Metechi-Kirche, die Antschischati-Basilika und die Große Synagoge
  • Genieße die Aromen des Landes in den unzähligen georgischen Restaurants, in denen du traditionelle Gerichte wie Khachapuri und Khinkali probieren solltest
  • Entspanne dich in einem Schwefelbad wie dem Chreli Abano Spa oder die Gulos Therme
  • Tauche ein in die natürliche Schönheit von Tiflis und besuche den Deda Ena Park, wo du dem Trubel der Stadt entfliehen kannst
  • Schwebe mit dem Air Ballon am Europaplatz 150 Meter in die Höhe
  • Mache einen Ausflug zur Diamond Bridge* und der Dashbashi-Schlucht 
  • Bestaune die Sameba-Kathedrale bei Tag und Nacht und bewundere sie aus nächster Nähe und aus der Ferne
  • Gehe ins berühmte Marionettentheater Gabriadze – Die Tickets sind meist schon 2-3 Monate im Voraus ausgebucht. Es steht unter der Leitung des bekannten Künstlers, Schriftstellers und Regisseurs Rezo Gabriadze
  • Erlebe ein Polyphony Orchester, eine traditionelle georgische Folkloreshow*, das legendäre Ensemble von Sukhishvili (georgisches Nationalballett), welches gerade auf Welttour ist oder gehe ins Rustaweli-Theater (eines der größten und ältesten Theater in Georgien)
  • Besuche das Nationalmuseum von Georgien und lerne über die bewegte Vergangenheit des Landes
  • Tipp zum Shoppen außerhalb der Stadt: Lilo Mall
  • Tolle Erfahrung: Mache einen georgischen Kochkurs mit Khinkali und Khachapuri*
  • Geheimtipp: Besuche das spektakuläre Denkmal „Chronicle of Georgia“ am Lake-Tbilisi, auch bekannt als “Stonehenge of Tbilisi”
  • Schlendere über den kleinen Blumenmarkt von Tiflis

Entlang der Georgischen Heerstraße & Im Großen Kaukasus

Unser erstes Ziel war der beeindruckende Große Kaukasus. Diese Gebirgskette in Georgien ist einfach nur atemberaubend und gehört definitiv zu den besten Sehenswürdigkeiten. Schon während der vierstündigen Fahrt von Tiflis nach Stepanzminda (160 Kilometer) kannst du das herrliche Bergpanorama genießen (inklusive Stopp an der Ananuri-Festung und am Panorama-Aussichtspunkt in Gudauri).

Aber: Angekommen in Gudauri, sagte unsere Reiseführerin Marika, dass sie lange keinen Schirm mehr gebraucht und Schnee gesehen hat! Ja, das Wetter war leider bescheiden… Im Folgenden findest du ein paar zusammenfassende Stichpunkte über unseren Ausflug nach Stepanzminda:

  • Kazbegi war früherer Name, jetzt Stepanzminda
  • Unterwegs außerhalb von Tiflis gibt es die einzige Schokoladenfabrik im Land
  • Die Georgische Heerstraße ist der einzige Landweg nach Russland
  • Unterwegs schöner Aussichtspunkt am Schinvali-Stausee
  • Kazbek mit 5.047 Meter Höhe dritthöchster Berg
  • Es gibt viele Rafting-Stationen entlang der Strecke am Fluss
  • Wandern oder Pferdereiten in den Schluchten
  • Skisaison in Gudauri von Mitte November bis Mitte April, eher für professionelle Skifahrer geeignet, viele Unterkünfte im Skigebiet
  • Kazbek hat immer Schnee, war ein Vulkan
  • Neuer Tunnelbau für 15 Kilometer, um den Kreuzpass zu umgehen
  • Beliebt bei Alpinisten und Paraglidern
  • Gergeti-Kirche, Kreuzkuppelkirche, auf 2170 Metern Höhe

Die Georgische Heerstraße folgt einem Jahrtausende alten Handelsweg, der vom Norden des Großen Kaukasus in die Länder des Orients führte. Die Straße war berüchtigt für ihre gefährliche Route durch steile Schluchten und wilde Bergflüsse sowie für die regelmäßigen Raubüberfälle durch kaukasische Wegelagerer. Sie verbindet Russland und Georgien über den Großen Kaukasus und bietet atemberaubende Landschaften. Die hohen Berge bilden natürliche Grenzen zu den Nachbarregionen.

Tipp für einen Besuch unterwegs: Die Ananuri-Wehrkirche

Die Festung Ananuri erhebt sich majestätisch über dem Schinvali-Stausee entlang der Georgischen Heerstraße. Umgeben von einer Mauer mit zahlreichen Aussichtstürmen, beherbergt die Festung im Inneren zwei Kirchen aus dem 17. Jahrhundert. Ananuri ein bedeutendes Zeugnis der georgischen Steinmetzkunst. Die Kirche von Ananuri ist reich verziert mit Engeln, Drachen und Lebensbaum-Motiven, die den Eingang und die Fassaden schmücken. Mir hat sie sehr gut gefallen.

Tipp: Um einen großartigen Blick aus der Vogelperspektive zu genießen, empfehle ich dir, die Stufen auf der linken Seite der Festung hinaufzusteigen!

Genieße einen malerischen Ausblick über den See und die umliegenden Berge und spaziere zwischen alten Gemäuern um die Festung herum.

Gergeti-Dreifaltigkeitskirche

Typischerweise hat jeder, der die Georgische Heerstraße entlangfährt, ein einziges Ziel im Blick: Stepanzminda, auch bekannt als Kazbegi. Es ist die letzte Ortschaft vor der Grenze zu Russland. Dieses malerische Städtchen liegt am Fuße des 5.047 Meter hohen Kazbek, dem dritthöchsten Berg Georgiens (höchster Gipfel ist der Schchara). Von hier führt eine kurvenreiche Straße zur Gergeti-Kirche, die auch in etwa zwei Stunden zu Fuß vom Ort erreichbar ist. Die Dreifaltigkeitskirche am Fuß des Berges, mit dem Kazbek im Hintergrund, bietet ein unvergleichlich schönes Panorama (wenn das Wetter mitspielt).

Die Gergeti-Kirche ist eines der schönsten und beliebtesten Fotomotive Georgiens!

Die Dreifaltigkeitskirche, auf 2.170 Metern Höhe, wird von der majestätischen Kulisse des Kasbek-Massivs überragt. Diese Kirche symbolisiert das harmonische Zusammenspiel zwischen georgischer Architektur und der umgebenden Natur und diente historisch als Versteck für Kirchenschätze während Invasionen.

Im Inneren der Kirche sind beeindruckende Wandmalereien aus der Zeit der Erbauung erhalten. Bitte beachte, dass Fotografieren strengstens verboten ist und Frauen unbedingt Rock und Kopftuch tragen sollten.

Leider war das Wetter an dem Tag, als wir zur Gergeti-Dreifaltigkeitskirche fuhren, kalt und regnerisch. Ich war etwas enttäuscht, weil ich kein schönes Bild vom berühmten Panorama mit dem Kazbek im Hintergrund machen konnte. Doch ein paar Stunden später verschlechterte sich das Wetter noch weiter, und wir hätten zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr gesehen. Im Nachhinein war ich froh, dass wir die Aussicht zumindest ein wenig genießen konnten, bevor der Regen und der Nebel alles verhüllte. Ich wünsche dir viel Glück bei deinem Besuch, dass du bei gutem Wetter die Möglichkeit hast, deinen Blick über die kaukasische Bergwelt schweifen zu lassen!

Ausflug nach Kachetien – Besuch in der Weinregion

Im Herzen Georgiens liegt Kachetien, das Sonnenland, das das Zentrum einer Jahrtausende alten Weinkultur bildet. Die Ortsnamen hier sind zugleich die Markennamen georgischer Weine. Jeder Bauer in Kachetien ist ein Winzer und stellt seinen eigenen Hauswein her.

Östlich von Tiflis erstreckt sich die sonnendurchflutete Ebene Kachetiens, wo Äpfel, Birnen, Walnüsse und natürlich Trauben gedeihen.

Zusammenfassende Informationen von unserem Ausflug nach Kachetien:

  • 70% der Weine stammen aus Kachetien
  • In Kachetien wachsen Weizen, Weintrauben, Mirabellen (für Soße), Pfirsiche, Früchte und Gemüse
  • Es gibt viele historische Denkmäler in der Region
  • Die beste Reisezeit für Kachetien ist der September, wenn die Weinlese beginnt
  • Besuch des Bodbe Klosters: In der Sowjetzeit war es ein Krankenhaus, dann wurde es ein Kloster. Es ist der Ort für Heilige Nino, mit einem Stein, der Glück und Energie bringt, wenn du ihn anfasst

Sighnaghi – Ernüchterung statt romantischer Idylle

Inmitten der Weinregion Kachetien befindet sich das historische Sighnaghi. Seine im 18. Jahrhundert errichtete Festungsmauer mit 23 Türmen zählt zu den längsten erhaltenen mittelalterlichen Mauern. Von hier aus hast du einen beeindruckenden Blick auf das Alasani-Tal und die Kaukasusgipfel. Die typisch ostgeorgische Architektur wurde schon einmal umfassend restauriert und meiner Meinung würde eine weitere Restaurierung dem Ort gut tun – ich persönlich war enttäuscht. Wir haben jedoch auch nicht viel Zeit vor Ort verbracht. Tipp für ein tolles Fotomotiv: Signaghi liegt auf einem Hügel und bietet einen Panoramablick auf die schneebedeckten Gipfel des Kaukasus! Früher gab es hier übrigens einen 24-Stunden-Heiratsservice, weil der Ort ein beliebtes Ziel für Hochzeiten war.

Bodbe Kloster – Ein heiliger Ort

Das Bodbe Kloster, ein pittoreskes Nonnenkloster in der Nähe von Sighnaghi, beherbergt das Grab der Heiligen Nino, einer verehrten Missionarin in ganz Georgien. Es ist ein beliebtes Pilgerziel. Tipp: Wenn du genügend Zeit hast, kannst du über einen schmalen Pfad mit unzähligen Stufen etwa 1 Kilometer den Berg hinab zur heiligen Quelle pilgern, um die sich zahlreiche Legenden ranken. Eine rituelle Waschung oder das Trinken des Wassers soll Krankheiten heilen oder Fruchtbarkeit bringen. Falls du weniger Zeit hast, kannst du zumindest rechts in der Kirche den Stein der Heiligen Nino anfassen.

Das Frauenkloster ist eines der bekanntesten in Georgien – das Wasser der Klosterquelle soll Wunder bewirken! 

Besuch des Weingutes Giuaani

Das Weingut Giuaani ist ein renommiertes Weingut im Dorf Manavi und vereint traditionelle und moderne Methoden, um hochwertigen Wein zu produzieren. Mit einer jährlichen Produktionskapazität von 400.000 Flaschen konzentriert sich das Unternehmen auf Qualität und setzt lokale sowie internationale Experten ein, um dies sicherzustellen. Seit 2018 erweitert Giuaani sein Angebot um hochalkoholische Getränke wie Wodka und Brandy. Die modern ausgestattete Anlage verwendet Edelstahlbehälter, Qvevri (georgische Amphoren) und Eichenfässer, um verschiedene Weinstile mit einer breiten Auswahl an einheimischen Rebsorten zu produzieren. Der gesamte Weinherstellungsprozess, von der Traubenannahme bis zur Abfüllung und Etikettierung, findet vor Ort statt, wodurch eine kontinuierliche Qualitätskontrolle gewährleistet wird. Auf der Anlage gibt es auch eine schöne Unterkunft*.

Wusstest du? In Georgien gehören Trinksprüche einfach dazu. Es wird auf die Liebe, das Leben, die Gesundheit angestoßen. Aber auch lustige Trinksprüche wie „Auf den Liebhaber meiner Frau“ können die Runde machen. Sie tanzen und singen gerne und man trinkt generell nur in Gesellschaft. Im Restaurant und auf Feiern kann es daher sehr laut werden. Ein Trinkspruch kann bis zu 30 Minuten dauern!

Weitere Informationen zur georgischen Trinkkultur:

  • Es gibt 500 endemische Weintraubensorten in Georgien
  • Meist wird bei Festen Weißwein getrunken
  • Ein Georgier trinkt durchschnittlich 4-5 Liter Wein
  • Ein Tamada wird als Tischleiter gewählt, meist ist das ein älterer Mann , der humorvoll ist und respektiert wird. Er bekommt manchmal ein Trinkhorn, wo 2-3 Liter Wein hineinpassen (das trinkt er mit einmal) 
  • Wein darf bei Feiern nicht ausgehen
  • Wenn 20 Gäste eingeladen sind, können auch 30 Gäste kommen, es ist immer genug zu Essen da und alle sind willkommen

Hast du noch weitere Tipps für Sehenswürdigkeiten in Tiflis? Was macht Tiflis so besonders für dich? Hast du auch schon einen Ausflug nach Kachetien unternommen?

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2 Kommentare

  1. Guten Tag Meike,

    Zugegeben ich habe den Artikel nur überflogen. Ich lese wenig von meinen Reiseerinnerungen an Tbilisi. Für die sogenannnten „Geheimtipps“ fehlt das Persönliche. Ich freue mich sehr auf meinen nächsten Besuch in Sakartvelo.

    1. Hallo Christoph. Danke für deinen Kommentar. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass ich in meinem Beitrag nicht explizit von “Geheimtipps” gesprochen habe, sondern lediglich meine persönlichen Highlights geteilt habe. Für echte Geheimtipps ist wahrscheinlich ein längerer Aufenthalt erforderlich. 🙂 Viele Grüße

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