Kirgistan…! „Kirgistan? Wo soll das denn sein? Wie kommst du denn darauf?“ So in etwa waren die Reaktionen, als ich von meinen Reiseplänen erzählt habe. Kirgistan ist das vierthöchste Land der Welt – nach Nepal, Bhutan und Tadschikistan. Also wenn das kein Grund ist?
Mit meinem Kumpel Hendrik, der mich auf diesem Abenteuer begleitet hat, stand schnell fest: wir wollten einen individuellen Roadtrip durch das zentralasiatische Land machen. Freue dich also neben vielen Reisetipps und unseren Erfahrungen auf atemberaubende Aufnahmen und Landschaftsfotos. Schon bald buchten wir die Flüge, planten die Route, und ein paar Monate später ging es los: Mitte Juni 2025, kurz vor 1 Uhr nachts, bei 20 Grad und Nieselregen, kamen wir in Bischkek an. Кыргызстанга кош келиңиз!
Nach einer anstrengenden Zeit im Job und einigen beruflichen Herausforderungen war diese Reise für mich mehr als nur Urlaub. Abschalten. Langsamer werden. Träumen. Eine neue Kultur kennenlernen. Mich mit der Natur und mit mir selbst verbinden. Mich erinnern an das, was wirklich zählt. Einfach fühlen. Den Wind, die Stille, die Magie der Berge, die Kraft der Natur. Freiheit. Loslassen. Vertrauen. Sein. Der Gedanke an weite Landschaften, die Stille der Berge, die Begegnungen mit neuen Menschen und einer fremden Kultur – darauf freute ich mich am meisten. Und natürlich diese unendliche Freiheit, die ein Roadtrip immer bei mir versprüht.

Zwischen Weite, Wildnis und Wanderlust
Fast 3000 Kilometer waren wir unterwegs: über Bergpässe, durch weite Täler und manchmal auch Offroad, irgendwo im Nirgendwo. Wir haben viele besondere Orte entdeckt, aber oft waren es gerade die spontanen Abzweigungen und ungeplanten Stopps, die uns die schönsten Erlebnisse beschert haben.
Kirgistan hat uns nicht nur mit seiner landschaftlichen Weite und wilden Schönheit begeistert, sondern auch mit diesen kleinen, magischen Momenten, die man nicht planen kann. Auf unserem 2,5-wöchigen Kirgistan Roadtrip haben wir nicht nur grandiose Landschaften erkundet, sondern auch viele kulinarische Spezialitäten probiert und spannende Einblicke in das Leben vor Ort bekommen. Die Herzlichkeit der Menschen hat uns außerdem sehr berührt.
Dieser Artikel ist der Auftakt zu einer abenteuerlichen Reise durch Kirgistan. Ich gebe dir hier einen kompakten Überblick über die gesamte Route, unsere Unterkünfte und alles, was dir bei deiner eigenen Kirgistan Reise hilft: von Mietwagen-Tipps, hilfreichen Informationen und einer detaillierten Kostenübersicht. Sechs weitere Artikel werden folgen, in denen ich dich Stück für Stück durch unsere Traumroute, besondere Orte sowie persönliche Erlebnisse und Erfahrungen mitnehme. Und natürlich zu all den Momenten, die diese Reise so besonders gemacht haben.


Außerdem:
In den nächsten Artikeln nehme ich dich mit zu den einzelnen Etappen unserer Route. Los geht’s im nächsten Beitrag mit den Eindrücken aus Bischkek und dem Start der Kirgistan Reise.
Schon vor der Reise träumte ich mich in diese unglaubliche Natur und weite Ferne hinein und freute mich sehr auf dieses Abenteuer!
Überblick & Fakten: 2,5 Wochen Kirgistan Roadtrip
- Besuchte Orte: Bischkek, Cholpon-Ata, Karakol, Tosor, Naryn, Son-Kol See, Chychkan-Schlucht, Toktogul, Sary Chelek, Suusamyr-Tal, Ala-Archa-Nationalpark
- An- und Abreise: Leipzig – Istanbul – Bischkek mit Turkish Airlines
- Verkehrsmittel vor Ort: 4×4 Mietwagen, Boot, Taxi, Bus
- Reisezeitraum: Juni 2025
- Geeignet für: Kulturinteressierte, Naturliebhaber, Abenteurer, Wanderfreunde, Pferdeliebhaber, Fotografen

Unterkünfte auf dem Kirgistan Roadtrip
Alle Preise beziehen sich auf zwei Personen inklusive Frühstück. Unsere teuerste Unterkunft lag am Son-Kul-See, die günstigste in Arkit. Am wenigsten wohlgefühlt haben wir uns in Toktogul, während die komfortabelsten Unterkünfte in Bischkek auf uns warteten. Besonders außergewöhnlich war das Glamping Zelt, und das eindrucksvollste kulturelle Erlebnis mit Einheimischen hatten wir in der Unterkunft nahe des Ala-Archa-Nationalparks.
Unterkunft | Datum | Ort | Gesamtkosten |
SilkRoad Guesthouse* | 12.-14. Juni | Bischkek | 102 Euro |
Golden Street Guesthouse* | 14.-15. Juni | Cholpon-Ata | 53 Euro |
Hillside Karakol B&B* | 15.-17. Juni | Karakol | 119 Euro |
AiSun Eco Yurt Camp* | 17.-18. Juni | Tosor | 46 Euro |
DADOW Guesthouse* | 18.-20. Juni | Naryn | 44 Euro |
Son-Kul Glamping | 20.-21. Juni | Son-Kul | 100 Euro |
Belek Dream Hotel | 21.-22. Juni | Chychkan | 35 Euro |
RAHAT Guesthouse* | 22.-23. Juni | Toktogul | 28 Euro |
CBT Arkit Guesthouse* | 23.-25. Juni | Arkit | 28 Euro |
Greentravel Guesthouse* | 25.-26. Juni | Ala-Archa-NP | 32 Euro |
Suuslodge | 26.-27. Juni | Suusamyr-Tal | 20 Euro |
Viva Hotel* | 27.-29. Juni | Bischkek | 43 Euro |
Was wir vor der Reise geplant und gebucht haben
Ganz spontan war unsere Reise nicht… ein paar Dinge haben wir vorab organisiert, um vor Ort möglichst viel zu sehen, aber auch flexibel zu bleiben. Hier ein Überblick, was wir im Vorfeld gebucht oder vorbereitet haben:
- Die grobe Route: Unsere Strecke stand im Groben fest, aber wir haben uns bewusst Raum für spontane Abzweigungen und Überraschungen gelassen. Am Ende wurde es übrigens Reiseplan Nummer 4, nach ein paar Änderungen und neuen Ideen unterwegs
- Mietwagen mit kompletter Ausstattung: Inklusive Dachzelt, Campingkocher, Schlafsäcken, Tisch und Stühlen
- Einige Unterkünfte: Alle kostenlos stornierbar, so hatten wir eine gewisse Sicherheit, ohne uns festzulegen
- Wettercheck für Packliste & Routenplanung: Gerade in diesen Höhenlagen kann das Wetter schnell umschlagen, so haben wir uns beispielsweise noch vor der Reise gegen den Besuch am Kel-Suu See entschieden, da es Anfang Juni geschneit hat (Wichtig: Wenn du zum Kel-Suu-See willst, brauchst du ein spezielles Border Permit für die Grenzregion zu China, welches du vorher beantragen musst, z.B. beim CBT Office)
- Technische Ausrüstung: Drohne, GoPro, Kameras, verschiedene Objektive und Powerbanks, damit war alles für tolle Aufnahmen vorbereitet
- eSIM von Airalo: Praktisch und unkompliziert, somit war ich direkt nach der Landung online. Mit dem Code MEIKE10 bekommst du einen 10% Rabatt auf deine eSIM
- Sehenswürdigkeiten & Tagesausflüge: Ein paar Highlights und mögliche Stopps hatten wir auf dem Schirm, aber vieles hat sich unterwegs ergeben. Die Adlerjäger-Show am Issyk-Kul-See haben wir im Voraus gebucht


Praktische Tipps & Erfahrungen aus Kirgistan
Navigation & Karten: Neben Google Maps haben uns vor allem die Apps Yandex Maps und OsmAnd Maps weitergeholfen, denn dort waren auch abgelegene Strecken eingezeichnet, wie z. B. der Tuz-Ashu-Pass am Son-Kul-See oder die Straße zum Saz-Kel-See. Denke unbedingt an Offline-Karten als Alternative für abgelegene Gebiete.
Handyempfang & WLAN: Insgesamt recht gut, vor allem in Städten. Die drei Hauptanbieter MegaCom, Beeline und O! bieten flächendeckende Netze (besonders MegaCom gilt als zuverlässigste Wahl im ländlichen Raum). In vielen Unterkünften gibt es zwar meist WLAN, die Qualität ist jedoch schwankend und instabil. In abgelegenen Unterkünften, z. B. in Jurtencamps oder entlegenen Orten, kann WLAN ganz fehlen oder nur über Starlink‑Hotspot bereitgestellt werden. In ländlichen oder bergigen Regionen haben viele Orte oft gar keinen mobilen Datenempfang bzw. Mobilfunkempfang.
Geografie: Kirgistan ist eines der höchstgelegenen Länder der Welt, genauer gesagt das vierthöchste überhaupt. Etwa 95 % der Landesfläche besteht aus wilden Bergregionen – mehr als 90 % befinden sich auf einer Höhe von mindestens 1.500 Metern und 41 % über 3.000 Meter. Ab etwa 3000 Metern Höhe kann es zu Symptomen der Höhenkrankheit kommen, deshalb solltest du deinem Körper ausreichend Zeit geben, sich an die Höhe zu gewöhnen. Bei ersten Anzeichen hilft nur eines: Pause machen, eventuell ein Stück absteigen, viel trinken und auf den eigenen Körper hören. Wir hatten keine Probleme.
Essen & Trinken: In vielen Restaurants wird automatisch eine Servicegebühr von 10–15 % auf die Rechnung gesetzt. Zum Tee bekamen wir manchmal gefühlt zehn Würfelzucker gereicht, und in Restaurants gab es manchmal nur 1-Liter-Flaschen zur Auswahl. Alkohol stand selten auf der Getränkekarte. Kaffee zum Frühstück ist keine Selbstverständlichkeit, oft wurde uns nur Tee gereicht. Einkaufen kannst du zwar auch in abgelegenen Gebieten, solltest aber deine Vorräte in größeren Orten auffüllen (z.B. im Supermarkt Globus).


Geld & Bezahlen: Am Geldautomaten (z. B. in Bischkek) konnten wir maximal 20.000 Soms abheben. In größeren Orten gibt es aber Wechselstuben, und Kreditkartenzahlung ist in vielen Shops, Tankstellen und Restaurants möglich. In den privaten Gästehäusern mussten wir dagegen fast immer bar bezahlen, und auch außerhalb der großen Ortschaften war meist nur eine Zahlung mit Bargeld möglich.
Trinkgeld & Umgang: Trinkgeld ist unüblich, selbst Taxifahrer geben ganz selbstverständlich das Wechselgeld (auch wenn es nur 20 Cent sind) zurück.
Übernachten: Die persönlichsten und schönsten Erfahrungen machten wir in kleinen, privat geführten Gästehäusern, wo uns die Einheimischen oft mit etwas zu essen, wie etwa mit frischem Obst, Manti, Tee, Brot und Eis, überraschten. Die Übernachtungspreise reichten von 7 bis 30 Euro pro Nacht/Person mit Frühstück.
Autofahren: Die Straßenverhältnisse in Kirgistan sind sehr unterschiedlich. Zwischen den größeren Städten wie Bischkek, Karakol und Osch kommst du auf gut ausgebauten Asphaltstraßen problemlos voran. Sobald du dich aber in die Berge wagst oder die Hauptrouten verlässt, ändert sich das schnell. Hier erwarten dich unbefestigte Schotterpisten, Bergpässe, Schlaglöcher und manchmal auch gesperrte Straßen. Genau deshalb würde ich dir auf jeden Fall einen Geländewagen mit 4×4-Antrieb empfehlen.
Die Höchstgeschwindigkeit auf den Hauptstraßen beträgt 90 km/h und in den Dörfern 40 km/h. Bitte achte auf Geschwindigkeitskameras in den Städten und Autobahnen, Kontrollen sind häufig. Übrigens: Die Autos kommen aus den unterschiedlichsten Ländern, deshalb sitzt der Fahrer mal links, mal rechts. Die größten Herausforderungen beim Fahren in Kirgistan sind: Tiere auf der Straße, teils unberechenbare Fahrer und stellenweise sehr schlechte Straßenverhältnisse.
Tanken: Das Tankstellennetz ist gut ausgebaut. Achte jedoch immer auf die Tankanzeige, denn durch die vielen Bergpässe ist der Treibstoffverbrauch erhöht. An den Tankstellen musst du übrigens vor dem Tanken den gewünschten Betrag bezahlen. Erst danach wird die Zapfsäule freigeschaltet.
Reisen im Land: Kirgistan lässt sich insgesamt sehr gut bereisen, auch wenn es gelegentlich Sprachbarrieren gibt. Selbst viele jüngere Menschen sprechen kaum Englisch. Es ist daher hilfreich, ein wenig Kyrillisch lesen zu können. Für alles andere leisten Online- oder Offline-Übersetzer gute Dienste. Die Menschen sind sehr gastfreundlich. Wenn du kein eigenes Auto hast, kommst du mit den günstigen Marschrutkas (Sammeltaxis) oder per Trampen überraschend gut von A nach B. Das sind die bevorzugten Transportmittel der Einheimischen.

Detaillierte Kirgistan Route: 2865 km Abenteuer
In 16 Miettagen sind wir beeindruckende 2865 Kilometer gefahren: durch Bergpässe, weite Hochebenen, staubige Offroad-Strecken und traumhafte Landschaften. Die längste Etappe war die Fahrt von Arkit bei Sary Chelek bis ins Suusamyr-Tal. Die anstrengendste und zugleich vielfältigste führte uns vom Son-Kul-See durch die Berge bis zur Chychkan-Schlucht. Und die spaßigste? Ganz klar: der Offroad-Trip hoch zum Son-Kul.
Unsere 2,5-wöchige Kirgistan Rundreise mit dem Mietwagen begann in Bischkek, wo wir nach der Erkundung der Hauptstadt Kurs auf den riesigen Issyk-Kul-See nahmen und bis nach Cholpon-Ata fuhren. Wir folgten dem Nordufer weiter ostwärts nach Karakol, unternahmen von dort aus Ausflüge in die umliegenden Berge und Täler rund um die Seven Bulls und die Kysyl-Suu-Schlucht, bevor es am Südufer entlang über den malerischen Skazka Canyon und eine Adlerjäger-Show in Bokonbayevo nach Tosor ging.
Eine Tour durch die unglaublichen Bergkulissen von Kirgistan garantiert unvergessliche Naturerlebnisse!
Im Anschluss führte unsere Route – mit einem Abstecher in den wilden Aksay Canyon – ins Hochlandstädtchen Naryn. Von dort besuchten wir die schöne Karawanserei Tash Rabat. Über den Teskey-Torpok-Pass gelangten wir zum abgelegenen Son Kol See, bevor wir über zahlreiche Hochgebirgspässe (Tuz-Ashu, Ala-Bel) durch das weite Suusamyr-Tal und die schöne Chychkan-Schlucht bis Toktogul reisten. Nach einem Aufenthalt im Naturparadies Sary Chelek und der langen Rückfahrt endeten die letzten Tage in den Bergen des Ala-Archa-Nationalparks und schließlich zurück in Bischkek.


Surreal, schön, wild, unberührt – das ist Kirgistan!
Kirgistan Route in Kurzform
Ursprünglich hatten wir zwei grobe Reisepläne im Kopf. Am Ende wurde es aber tatsächlich Version Nummer vier. Plan eins führte über den entlegenen Kel-Suu-See, Plan zwei sah einen Tagesausflug in den Ala-Archa-Nationalpark direkt von Bischkek aus vor. In Plan drei wollten wir auf dem Rückweg von Sary Chelek noch einmal in Toktogul übernachten. Tatsächlich gelandet sind wir schließlich im Suusamyr-Tal, aber diese Version war rückblickend die Beste für uns.

Meine persönlichen Kirgistan Highlights
- Tash Rabat Tal
- Adlerjäger-Show
- Issyk-Kul See am Morgen
- In einer Jurte schlafen
- Skazka Canyon
- Aksay Canyon
- Red Mountains Tal
- Pässe zum und vom Son-Kol See
- Saz-Kel See in der Chychkan Schlucht mit den Einheimischen
- Sary Chelek
- Alabel-Pass
- Suusamyr Hochtal
- Chunkurchak Tal
- Aussicht im Al Archa Nationalpark
- Unterkunft im Al Archa Nationalpark
Kirgistan hat sehr vielfältige Landschaften, eigentlich gibt es alles außer Dschungel, Savanne und offenes Meer.
Das solltest du bei einer Kirgistan Reise nicht verpassen
- Schlafen in einer traditionellen Jurte
- Abenteuerliches Offroad-Fahren
- Kennenlernen der Kultur zusammen mit Einheimischen
- Das herzhafte kirgisische Essen
- Sternenhimmel am Son-Kol-See ohne Lichtverschmutzung
- Die unterschiedlichsten Landschaften und Temperaturunterschiede an einem Tag erleben
- Ein bisschen Russisch lernen
- Mindestens einen Hochgebirgssee besuchen
- Ein authentisches kulturelles Erlebnis buchen (z.B. Jurtenbau, Adlerjäger-Show, Kochkurs)
- Über einen spektakulären Hochgebirgspass und Serpentinen fahren
- Einzigartige Drohnenbilder von der Landschaft machen
- Durch das 100km lange und über 2000 Meter hoch gelegene weite Suusamyr-Tal fahren
- In den privat geführten Gästehäusern übernachten, die von Einheimischen betrieben werden
- Die Stille in den unberührten Naturlandschaften genießen
- Die sowjetische Architektur bestaunen, vor allem Karakol ist sehr interessant


Kirgisische Küche
Die kirgisische Küche konzentriert sich hauptsächlich auf tierische Produkte. Im Sommer essen die Kirgisen viel Milchprodukte, während sie im Winter mehr Fleisch essen (normalerweise Schafe, manchmal Rindfleisch und gelegentlich Huhn und Pferd). Milchprodukte werden während der Sommerweidezeit hergestellt. Butter, Käse (Kurut), Sahne und fermentierte Stutenmilch (Kumis) sind alle üblich. Es gibt nicht sehr viel Gemüse in ihren traditionellen Gerichten. Köstliche Früchte überfluten die Märkte im Sommer (weiche Früchte, Aprikosen, Melonen, einschließlich Wassermelone usw.), und viele davon stammen aus dem Fergana-Tal. In der Nähe von Flüssen und Seen kannst du köstliche gegrillte Forellen genießen. Die Kirgisen sind außerdem verrückt nach Dill.
Vorliebe für Fett: Der kirgisische Appetit auf Fett war ursprünglich eine biologische Reaktion auf den Umgang mit dem extrem rauen Klima und ihren intensiven täglichen Aktivitäten. Wenn du als Gast von jemandem zum Essen eingeladen wirst, hast du das Privileg, die fettesten Fleischstücke zu bekommen, was sowohl ein Zeichen des Respekts als auch ein Zeichen der Gastfreundschaft ist!




- Plov: Ein Reisgericht mit Fleisch, Karotten und Zwiebeln
- Beshbarmak: Gekochtes Fleisch (Lamm, Rind oder Pferd) mit hausgemachten Nudeln und Brühe. Dieses Gericht wird normalerweise zu besonderen Anlässen zubereitet
- Schaschlik: Gegrillte Fleischstücke am Spieß. Normalerweise begleitet von rohen Zwiebeln, die in Essig und Dill getränkt sind
- Samsa: Gut gewürzte, gebackene Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch und Gemüse. Sie werden traditionell in einem Erdofen gekocht
- Laghman: Nudelsuppe oder gebratenes Nudelgericht mit Fleisch und Gemüse. Es gibt weitere Varianten, wie Boso Laghman, der gebraten ist, und Guro Laghman, der etwas dicker ist als der klassische Laghman
- Kuurdak: Ein Gericht aus Hammelfleisch und Zwiebeln
- Dyimdama: Herzhafter Eintopf mit Fleisch und Gemüse
- Shorpa: Gekochte Lammsuppe mit Kartoffelscheiben und Karotten
- Manty: Gedämpfte Teigtaschen, gefüllt mit Fleisch und Zwiebeln
- Kurut: Kleine, trockene, salzige Käsebällchen
- Ganfan: Chinesisches Gericht aus gebratenem Fleisch und Gemüse, serviert mit weißem Reis
- Ashlyan-Fu: Kalte, würzige Nudelsuppe
- Lepyoshka: Rundes Fladenbrot, verziert mit schönen Designs
- Tee: Ein unverzichtbares Getränk für jede Mahlzeit, er ist ein wesentlicher Bestandteil der Nomadenkultur und auch eine Möglichkeit, Gastfreundschaft zu zeigen
- Kumys: Traditionelles Sommergetränk unter Nomaden, das aus fermentierter Stutenmilch hergestellt wird und daher leicht alkoholisch ist
- Maksym: Ein traditionelles, leicht alkoholisches Getränk aus fermentiertem Getreide. Heutzutage wird Maksym im industriellen Maßstab von der kirgisischen Firma Shoro hergestellt, deren Produkte (Maksym, Chalap, Jarma) in kleinen Straßenständen in großen, bunten Fässern zu finden sind
- Kompot: Gekühlter, süßer Aufguss von getrockneten Früchten
- Wodka: Von der russischen Kolonialisierung übernommen
- Bier: Die bekanntesten Biersorten sind „Arpa“ und „Zhivoe“. Die Kirgisen produzieren auch Wein und Cognac
Kostenübersicht pro Person
Flüge mit Turkish Airlines Leipzig – Istanbul – Bischkek | 484 EUR |
Allrad-Mietwagen 16 Miettage „Toyota 4Runner“ | 880 USD (110 USD pro Tag gesamt) |
Unterkünfte für 17 Nächte | 325 EUR |
Benzinkosten für 2865 Kilometer | 145 EUR |
Mietwagen – Kirgistan Reisetipps
Wir haben unseren Mietwagen im Voraus bei Pamir Jeep Rentals gebucht. Für 16 Miettage (von Bischkek bis Bischkek) haben wir insgesamt 1760 USD bezahlt. Unser weißer Toyota 4Runner 4WD mit Automatikschaltung begleitete uns sicher durch das Land.
Mietwagen-Annahme und Rückgabe: Entspannter geht’s nicht
Die Mietwagenübergabe war … sagen wir mal: sehr entspannt. Den Vertrag haben wir tatsächlich am Tag der Abholung auf der Motorhaube selbst ausgefüllt. Alle Daten und sogar den Preis haben wir eigenständig eingetragen und den Betrag von Dollar in Euro umgerechnet. Der Verleiher wollte weder eine Kopie unserer Ausweise noch sonstige Unterlagen sehen (der deutsche Führerschein hat gereicht). Es lief alles auf Vertrauensbasis.
Schon am zweiten Tag meldete sich die Motorkontrollleuchte. Unsere Nachfrage beim Vermieter wurde mit einem lockeren „Don’t worry“ beantwortet. Am Ende hatten wir teilweise bis zu sechs Warnleuchten gleichzeitig an. Auch der Allradantrieb ließ sich irgendwann nicht mehr ausschalten.

Vor der Rückgabe haben wir das Auto gründlich gereinigt. Die Abgabe war genauso entspannt wie die Abholung. Der Vermieter warf einen kurzen Blick auf das Auto, unseren „Kleinen“, wie ich ihn nannte. Wir plauderten noch fünf Minuten, und das war’s. Tankanzeige? Kofferraum? Innenraum? Hat ihn alles nicht interessiert. Keine Fotos, kein Protokoll, keine Diskussion.
Wir haben den Wagen mit kompletter Camping-Ausrüstung gemietet: Dachzelt, Schlafsäcke, Iso-Matte, Gaskocher, Kaffeekanne, Topf, Besteck, Kühlschrank, Becher, Tassen.
Einzelne Kosten im Überblick
Aktueller Wechselkurs (Stand Juli 2025): 1 EUR = 102 KGS
Mein Fazit der Kirgistan Reise
Wow, was für ein unglaubliches Abenteuer! Die 2,5 Wochen in Kirgistan waren einfach der Wahnsinn. Die Natur, die Erlebnisse, mit dem Auto zu fahren, auf Offroad-Pisten zu düsen und die Berge zu erkunden, waren ein echtes Highlight. Aber was mir wirklich in Erinnerung geblieben ist, ist die atemberaubende Schönheit und Vielfalt der Landschaft. Es war, als würde man von einem Land in ein anderes reisen, von der Schweiz über Kanada und Neuseeland bis hin nach Patagonien. So viele neue Eindrücke, so viel Abwechslung und so viele neue Geschichten – danke Kirgistan!
Mit jedem Tag warteten neue Überraschungen: Mal war es warm, dann wieder frisch, mal befand ich mich auf 1.000 Höhenmeter, wenig später auf über 3.000 Höhenmeter – immer zwischen hohen Bergen und weitläufigen Tälern. Grüne Hügel, klare Seen, Hochebenen, tiefe Schluchten und abenteuerliche Schotterpisten wechselten sich ab. Wir fuhren über Bergpässe, vorbei an Wiesen mit bunten Wildblumen, riesigen Felsformationen, Canyons und reißenden Flüssen. Wir begegneten Wildpferden, Schafen, Kühen. Wir überquerten Brücken, durchquerten waldreiche Bergtäler, trockene Steppen und Halbwüsten, erlebten Regenschauer mit prachtvollen Regenbögen, sahen nebelverhangene Gipfel, besuchten Nationalparks und schliefen in Jurten unter freiem Himmel.
Zu meinen landschaftlichen Höhepunkten zählen das Tash Rabat Tal, das Chunkurchak-Tal und natürlich der Ala-Archa-Nationalpark. Kulturell besonders eindrucksvoll war der Saz-Kel-See, ebenso die Gastfreundschaft unserer verschiedenen Gastgeber.


Gab es etwas, was nicht so schön war? Eigentlich nur, dass manche Gästehäuser wirklich unbequem waren. So die Nacht in Toktogul, mit dem steinharten Bett und der „Oma-Atmosphäre“, trotzdem charmant und absolut erinnerungswürdig. Abgesehen davon gab es nichts zu meckern. Wir begegneten kaum westlichen Touristen, in vielen Unterkünften waren wir fast allein. Die Höhenunterschiede reichten von 600 bis 3.230 Metern, und das Thermometer zeigte alles zwischen 6° und 34°C an – an einem Tag sogar 20°C Unterschied!
Tiefe Bergtäler, Hochgebirgsseen, endlose Weiten: das Naturerlebnis in Kirgistan ist unglaublich facettenreich!
FAQ – Kirgistan Roadtrip
In diesem FAQ habe ich dir wichtige Fragen und Antworten über eine Kirgistan Rundreise zusammengefasst:

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