Während meines Aufenthaltes in Montenegro habe ich zwei Tagesausflüge mit der Reiseagentur 360 Monte unternommen. Die Touren waren perfekt organisiert, die Guides und Fahrer informativ und freundlich. Vor allem wenn du wenig Zeit und keinen Mietwagen hast, kann ich dir eine Ganztagestour empfehlen. Vielleicht reist du aber auch alleine und möchtest nur ein wenig Gesellschaft? In diesem Blogartikel stelle ich dir diese erlebnisreichen Tagesausflüge sowie die schönsten Nationalparks in Montenegro vor. Du möchtest dir einen ersten Eindruck über das Land verschaffen? Dann schaue im Artikel Faszinierendes Land an der Adria: 10 Tage in Montenegro vorbei.

Anmerkung: Diese Empfehlung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Agentur 360 Monte, bei der ich zwei kostenlose Tagesausflüge erhalten habe. Meine Meinung bleibt dabei unabhängig und persönlich.

70% der Landschaften in Montenegro sind Berge aus Kalkstein, die von Erdbeben entstanden sind.

Erste Tagestour in Montenegro: Nord-Montenegro mit Durmitor-Nationalpark, Tara-Brücke und Kloster Ostrog

Warum solltest du diese Tour buchen?

  • Perfekt für Natur- und Abenteuerliebhaber
  • Kombiniert alle Orte, die Montenegro wild und wundervoll machen
  • Von der wunderschönen Bucht von Kotor zum Durmitor-Gebirge
  • Fahrt zur Tara-Brücke mit atemberaubender Aussicht auf den Canyon und den Fluss
  • Kurze Wanderung um den Schwarzen See
  • Besuch des berühmtesten und geheimnisvollsten spirituellen Ortes auf dem Balkan – dem Ostrog-Kloster

Frühmorgens starteten wir von der Kotor-Bucht in den Norden, nachdem wir an dem schönen Fotospot in Perast und an der Boka Kotorska Aussichtsplattform stoppten. Nach circa zwei Stunden frühstückten wir in der „Floyd Food Factory“, es gab traditionelle Priganice. Unser Guide Igor erklärte zwischendurch immer wieder interessante Dinge über Montenegro, das Land der schwarzen Berge. Die Landschaft und die Häuser erinnerten mich ein wenig an die Schweiz. Die Dächer sind stabil gebaut, weil es hier im Winter viel Schnee gibt. Schafe und Kühe begrüßten uns auf dem Weg. Durch üppige Wälder ging es weiter in nördliche Richtung. Der Fahrer fuhr uns mit einem sicheren Fahrstil an die geplanten Zielorte.

Der nächste Stopp war die Tara-Brücke, die atemberaubende Blicke über den Tara Canyon und den Tara Fluss bietet. Mit 170 Metern Höhe war dies früher die größte Brücke Europas. Selbst von oben konnte ich das klare Wasser und die Rafting Boote sehen, die sich flussabwärts durch die Strömung schlängelten.

Der Tara-Canyon ist einer der schönsten Canyons Europas: wunderschöne Vegetation, glasklares Wasser, perfekt für Canyoning und Rafting.

Unser nächstes Ziel war der Durmitor-Nationalpark, wo wir den Black Lake besuchten und etwas Freizeit hatten. Nadelwald dominiert dieses Gebiet und verleiht dem See seine smaragdgrüne Farbe. Der See schimmerte im Licht der Berggipfel – eine tolle Szenerie, auch wenn es etwas touristisch ist. Ich wanderte ein Stück und genoss die Umgebung. Die Größe des Sees variiert im Laufe des Jahres, nach den Sommermonaten sind es ein kleiner und ein großer Teil. In circa einer Stunde kannst du um den kleineren See laufen. Um den gesamten Black Lake dauert es circa 2 Stunden. Danach aßen wir im kleinen Ort Zabljak im Restaurant Or’O zu Mittag. Die Stadt ist die höchstgelegene des Landes und Ausgangspunkt für zahlreiche Exkursionen und Ausflüge ins Gebirge.

Nach dem Mittag fuhren wir ca. 1,5 Stunden zum Kloster Ostrog, mein Highlight der Reise. Schon von weitem sahen wir das Kloster, wie es in den Felsen gebaut wurde. Wahnsinn! Dann ging es nach oben entlang von unzähligen scharfen Serpentinen. Der Fahrer fuhr, als ob er die Strecke mit geschlossenen Augen fahren könnte, was der Guide auch bestätigte. Nur nicht nach unten blicken! Igor erzählte uns währenddessen Interessantes vom Land, wahrscheinlich, um uns ein wenig abzulenken.

Auf der schmalen Straße kamen uns immer mal Autos entgegen, aber zum Glück nicht viele. Zuerst erreichst du das Lower Monastry und nach drei Kilometern das Upper Monastry. Der Guide sagte, dass es an manchen Tagen so überfüllt ist, so dass es nicht möglich ist, alles zu sehen. Viele Pilger schlafen über Nacht vor dem Kloster, denn der Ort soll Wunder vollbringen. Es gibt auch einen kleinen Souvenirshop. Gehe am besten nach oben durch die zwei Bögen und in die zwei Eingänge. In dem vorderen Eingang geht es Treppen hinauf zur Terrasse, von der du einen tollen Blick auf die Umgebung hast. Die Mosaike haben mir besonders gefallen. Für die Erkundung reichen circa 45 Minuten.

Entdecke die wilde Schönheit von Nord-Montenegro!

Der Weg zurück war genauso abenteuerlich: Als der Fahrer einen Wagen links überholte und näher an den Abgrund rückte, stockte mir kurz der Atem. Die Nord-Montenegro Tour kann ich dir auf jeden Fall empfehlen, wenn du viel vom Land sehen möchtest. Auf dem Rückweg gab uns der Guide ein Gläschen Rakija aus und wir fuhren mit Songs wie „Summer in Montenegro“ zurück an die schöne Küste.

Zweite Tagestour in Montenegro: Great Montenegro Tour

Warum solltest du diese Tour buchen?

  • Das BESTE von Montenegro in einer Tagestour voller unvergesslicher Höhepunkte
  • Traditionelles Frühstück im Dorf Njeguši mit Schinken und Käse
  • Besuch des höchsten Mausoleums der Welt in den luftigen Höhen des Lovćen-Gebirges
  • Malerische Bootsfahrt auf dem Fluss Crnojević (Teil des Skadar-Sees), den du vorher am Aussichtspunkt „Pavlova Strana“ überblicken kannst
  • Kleiner Spaziergang in der alten königliche Hauptstadt Cetinje
  • Fahrt mit der Kotor-Seilbahn für einen atemberaubenden Panoramablick auf die Bucht von Kotor

Morgens 9:30 Uhr starteten wir in Richtung Lovcén-Nationalpark. Leider konnten wir nicht mit der Kotor-Seilbahn fahren, da ein stetiger Wind wehte. Stattdessen fuhren wir entlang der 25 Serpentinen auf 900 Meter. Das ganze Land scheint aus Serpentinen zu bestehen. Jede Kurve ist nummeriert und wurde kreativ mit Sprüchen wie „if you can love“ und „if you can dream“ gestaltet, bis an der 25. Serpentine die Lösung erscheint: „then you are alive!“. Eine tolle Idee!

Great Montenegro Tour: Wenn die Seilbahn nicht in Betrieb ist (zum Beispiel wegen Wind), geht es stattdessen entlang der 25 Serpentinen auf 900 Meter Höhe.

Nach dem schönen „Trojica“ Aussichtspunkt, der die ganze Bucht überblickt, kamen wir nach zahlreichen Kurven im gebirgigen Hinterland im Dorf Njeguši an, bekannt für seinen exzellenten Schinken und Käse. Dort durften wir im ältesten Restaurant „Kod Pera na Bukovicu“ des Ortes diese Spezialitäten verkosten. Der Schinken war sehr aromatisch. Zuvor schauten wir uns an, wo der Schinken geräuchert und getrocknet wird. Es gab außerdem leckeren Rakija auf leerem Magen. Soll ja gegen alles helfen. Nach der Stärkung setzten wir unsere Fahrt zum Lovcén-Nationalpark fort. Beim Eingangsschild zum Park bezahlte unser Guide Milo den Eintritt von 3 Euro pro Person bei einem Mann, der das Geld auf der Straße einsammelte.

Im Nationalpark kamen wir schließlich am bekannten Njegos-Mausoleum an. Das Mausoleum ist die vom Dichterfürsten Petar II. höchstpersönlich ausgewählte letzte Ruhestätte. 461 Treppenstufen später (die durch einen Tunnel führen) durften wir die tolle Aussicht auf Montenegro genießen. Die andere Seite bot mit dem kleinen Rondell einen noch schöneren Weitblick! Von hier kannst du bei klarer Sicht 70% des Landes sehen, also mehr als die Hälfte. Weiter ging es zum Skadar-See, dem größten See des Balkans. Am Aussichtspunkt „Pavlova Strana“ siehst du den Fluss Crnojevic, der sich wie ein Hufeisen um die hügelige Landschaft windet. In weiter Ferne sah ich diesige Berge, ein Ort zum Träumen und eine beliebte Postkartenansicht von Montenegro. Ein wahrhaft unvergessliches Panorama!

Nur 461 Treppenstufen trennen dich vom höchst gelegenen Grabtempel der Welt. Ein Nationalsymbol!

Nach weiteren unzähligen gewundenen Serpentinen erreichten wir den Ort Rijeka Crnojevića. Von dort erkundest die Umgebung am besten per Boot. Tolle Restaurants, wo du Forelle aus dem See essen kannst (Tipp: Old Bridge Restaurant mit ruhigem Blick auf den Fluss), malerische Straßen, eine schöne Brücke und atemberaubende Ausblicke machen diese Gegend fantastisch. Eine Stunde lang entdeckten wir den Fluss auf einer malerischen und entspannenden Bootsfahrt, in Begleitung eines Gläschen Vranac Rotwein vom Bootsführer. Da der Crnojević-Fluss direkt zum Skadar-See beiträgt, bekommst du hier schon ein Gefühl für die üppige Vegetation, die Seerosen und das dynamische Vogelleben.

Ein Paradies für unzählige Fisch- und Vogelarten! Vom Boot erblickte ich immer wieder Vögel, die sich in der Sonne wohlfühlten oder ein erfrischendes Bad nahmen. Wir hielten unterhalb des Aussichtspunktes „Pavlova Strana“, von dem wir zuvor den Fluss aus der Vogelperspektive sahen. Ein paar Teilnehmer badeten im See. Dieser Ort bietet dir einen einzigartigen Einblick in die montenegrinische Tierwelt.

Unser letzter Stopp hieß Cetinje, die alte Hauptstadt Montenegros und bekannt als die „Stadt der Museen“. Dort sahen wir uns das Monument von Ivan Crnojevic, die kleine Kirche „Castle Church“ und das Kloster Cetinje an. Das Museum „Biljarda“ soll sehr schön sein. So langsam wurde es schon dunkel und wir fuhren zurück über Budva zur Kotor-Bucht. Was für ein toller Ausflug! Am Ende des Tages verriet uns der Guide noch ein Klischee über die Montenegriner: sie sind bekannt, die faulsten Europäer zu sein.

Die zwei Tagesausflüge mit 360 Monte waren wirklich super und dadurch habe ich das halbe Land gesehen. Ich kann dir diese nur empfehlen, vor allem wenn du keinen Mietwagen hast. Ich hätte diese ganzen Serpentinen nicht alleine fahren wollen und konnte mich so gemütlich von Ort zu Ort fahren lassen. Natürlich ist ein eigener Mietwagen flexibler. Wenn du jedoch wenig Zeit hast und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sehen möchtest, ist eine organisierte Tagestour eine gute Alternative.

Die 5 Nationalparks in Montenegro

Begib dich auf eine Reise ins Herz Montenegros, um die faszinierende, wilde Seite dieses kleinen Landes zu entdecken, die sich in den fünf einzigartigen Nationalparks widerspiegelt. Diese Parks nehmen acht Prozent der Gesamtfläche des Landes ein und sind eine der beliebtesten Attraktionen.

Die wilde und ungezähmte Seite von Montenegro zeigt sich in der wunderschönen Flora und Fauna der Nationalparks.

Die Küste Montenegros ist geprägt von verträumten Buchten, die sich hinter Felsen verstecken und von Pinien, Zypressen und Olivenbäumen umgeben sind. Unmittelbar dahinter ragen kahle Berge aus Kalkstein empor, und nur eine kurze Fahrt über enge Serpentinenstraßen liegen Naturwunder wie der Skadar-See. Die Welt der Canyons im Norden des Landes ist schlichtweg atemberaubend: Smaragdgrüne Bergseen, hohe Berge und tiefe Schluchten werden dich verzaubern.

Die Landschaften der Nationalparks „Durmitor“, „Skadar-See“, „Lovćen“, „Biogradska gora“ und „Prokletije“ beeindrucken mit einer unglaublichen Vielfalt und tollen Erlebnissen. Egal, von welcher Richtung aus du Montenegro betrittst, ein Nationalpark ist stets in greifbarer Nähe.

NameBesonderheitAktivitäten
Skadar-See NationalparkDer größte See des Balkans: Der Legende nach wurde er durch die Tränen einer montenegrinischen Fee geschaffenBootstouren, Stand-Up Paddling, Radfahren, Kajakfahren, Reiten, Vogelbeobachtungen, Wandern und Trekking
Lovćen-NationalparkDas Wahrzeichen von Montenegro und das zentrale Element der nationalen Identität des LandesWandern und Trekking, Radfahren, Ziplining, Skifahren, Mountainbike
Nationalpark-Biogradska goraDer kleinste Nationalpark ist der Rückzugsort eines der letzten Urwälder EuropasWandern und Trekking, Radfahren, Reiten, Fliegenfischen, Kajakfahren
Durmitor-NationalparkMontenegros größtes Naturschutzgebiet und einer der ältesten NationalparksCanyoning, Rafting, Wandern und Trekking, Reiten, Paragliding, Wintersport, Klettern, Bergsteigen
Prokletije-NationalparkEldorado für Bergsteiger und Abenteurer, die sich den Herausforderungen des anspruchsvollsten Geländes im Land stellen möchtenKlettern, Skifahren, Canyoning

Mein Highlight: Lovćen-Nationalpark und Njegoš-Mausoleum

Der Lovćen-Nationalpark liegt zwischen Kotor, Cetinje und Budva. Er beeindruckt nicht nur durch seine spektakuläre Berglandschaft, sondern hat auch ein kulturhistorisches Denkmal mit einem atemberaubenden Panoramablick zu bieten: das Njegos-Mausoleum. Serpentine für Serpentine geht es hier von der Küste ins Inland, immer begleitet von atemberaubenden Aussichten.

Das meistbesuchte Ziel im Lovćen-Nationalpark ist die letzte Ruhestätte des berühmten Fürstbischofs Petar II. Er war der größte montenegrinische Herrscher. Bis heute wird er im Land verehrt. Hole also tief Luft, und los geht’s die endlose Treppe hinauf! Bewacht wird das Grabmal von zwei riesigen Frauenfiguren aus schwarzem Marmor und einer ebenso großen Njegoš-Figur aus Granit. Ein Mosaik aus 20.000 vergoldeten Plättchen ziert die Decke im Innenraum. Lasse den Blick schweifen: über die Bucht von Kotor, den Skadar-See bis nach Albanien!

Linktipp: Nationale Tourismusorganisation von Montenegro

Warst du schon in einem der Nationalparks in Montenegro und wenn ja, welcher hat dir am besten gefallen? Was fasziniert dich am meisten an Nord-Montenegro und dem Rest des Landes?

Weitere Reiseberichte über Montenegro:

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4 Kommentare

  1. Liebe Meike,
    vielen Dank für die interessante Übersicht zu den möglichen Touren. Das hilft bei der Auswahl. Es gibt ja doch einiges an tollen Landschaften zu sehen.

    Herzliche Grüße
    Renate

  2. Das sieht wirklich sehr schön aus! Montenegro steht (wie so viele Länder) immer noch auf meiner Bucket List, und gerade solche Aufnahmen aus Nationalparks sorgen für jede Menge Fernweh! Und die Touren klingen auch wirklich gut!

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