Das Tote Meer – welches eigentlich ein See ist – ist ein weltweit einmaliges Phänomen. Es stellt mit über 400 Meter unter dem Meeresspiegel den tiefsten Punkt der Erde dar. Weil das Tote Meer keinen Abfluss hat, bleiben alle Mineralien und Salze im Wasser enthalten. Das Salzgehalt liegt bei über 30 Prozent und ist somit zehnmal höher als das der Ozeane. Die vielen Mineralien des Sees wirken heilend gegen Hautkrankheiten. Besonders beliebt für Kur- und Badeaufenthalten ist der Ort En Bokek. Das Tote Meer wird von Wissenschaftlern wegen seiner einzigartigen geologischen und chemischen Eigenschaften erforscht.

In diesem Blogbeitrag gebe ich dir wertvolle Tipps zum Toten Meer und meine Top Highlights für Ausflüge rund um das Tote Meer, wie die Festung Masada und das En Gedi Naturreservat.

Nach diesen intensiven Erlebnissen in einer atemberaubenden Gegend sind wir weiter in den Norden Israels gefahren. Mehr Informationen dazu findest du im Artikel Der abwechslungsreiche Norden Israels – Die besten Tipps.

Paradiesisch & Surreal – Das Tote Meer in Israel

Inmitten des kargen Landschaftsbildes wirkt das Tote Meer geradezu surreal. Besonders beeindruckend ist der extrem hohe Salzgehalt, der einen nicht nur wie schwerelos auf dem Wasser treiben lässt, sondern auch für einzigartige Formationen aus Salzkristallkugeln sorgt. Zum Vergleich: Der Salzgehalt des Toten Meeres liegt bei über 30 Prozent, im Mittelmeer sind es lediglich drei Prozent! Aufpassen: Versuche kein Wasser zu verschlucken, das könnte tatsächlich ziemlich unangenehm werden.

Hast du dich einmal gefragt warum das Tote Meer eigentlich so heißt? Warum ist es „tot“?

  1. Das Tote Meer ist kein Meer, sondern ein abflussloser Salzsee
  2. Es befinden sich in dem See, außer Mikroorganismen und Algen, keine Lebewesen!

Das Tote Meer in Israel liegt 400 Meter unter dem Meeresspiegel und ist somit der am tiefsten gelegene See der Welt. Es ist auch ein historisch bedeutsamer Ort, da es in der Bibel und in anderen alten Texten erwähnt wird. Es ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus der ganzen Welt.

Baden im Toten Meer

Das Baden im Toten Meer gehört definitiv zu einem meiner liebsten Reiseerlebnisse überhaupt! Alles hat sich absolut verrückt angefühlt, einfach wie im Traum. Ich konnte mir vorher überhaupt nicht vorstellen, wie das funktionieren soll: Schweben? Auf der Wasseroberfläche? Das kann doch gar nicht sein! Aber es ist so, und es ist ein unglaubliches Erlebnis! Sobald du in das Wasser gehst, wirst du schon merken, wie du langsam den Boden unter den Füßen verlierst. Der hohe Salzgehalt wird dich dann nach langsam nach oben an die Wasseroberfläche tragen.

Einmal auf dem Wasser schweben – das kannst du im Toten Meer erleben. Beliebte Fotomotive sind das Zeitung lesen, während das Wasser deinen Körper davon trägt und schweben lässt. Witzig, oder? Das Wasser fühlt sich übrigens total ölig auf der ganzen Haut an.

Am Toten Meer gibt es mittlerweile nur wenige Stellen, die für das Baden zugänglich sind. Der bekannteste Ort ist in Ein Bokek. Unser Hotelbesitzer im Ein Gedi Hostel erzählte uns, dass es in Ein Gedi auch einen Strand gab. Dieser wurde aber durch plötzliche Sturzfluten, die ein sehr großes Problem in dieser Gegend sind, zerstört, und ist seitdem gesperrt.

8 Tipps für das Baden im Toten Meer

  1. Erkundige dich am besten vor Ort, wie die aktuellen Bedingungen sind und wo es erlaubt ist, zu baden!
  2. In den Sommermonaten (Juni-September) kann es unglaublich heiß sein. Achte darauf, schon vorher ausreichend zu trinken, nicht dehydriert zu sein, und Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden
  3. Rasiere dich nicht vor dem Baden – jede winzige offene Stelle am Körper brennt wie Feuer
  4. Badezeiten einhalten: max. 10 Minuten
  5. Nach dem Baden duschen
  6. Vermeiden es, Wasser in die Augen zu bekommen, da es sehr reizend sein kann
  7. Badeschuhe sind von großem Vorteil
  8. Folge den Hinweisschildern vor Ort

Medizinische Vorteile: Das Tote Meer ist bekannt für seine medizinischen Vorteile, wie z.B. die Linderung von Hauterkrankungen und Gelenkbeschwerden.

Strand in Ein Bokek

Ein Bokek ist eine touristische Ortschaft, gesäumt von Hotelanlagen mit direktem Zugang zum Toten Meer. Am Ein Bokek Beach kannst du in dem Naturwunder baden, der Strand ist gepflegt und sauber, und es gibt Duschen und Toiletten. Vor allem die Duschen sind nach dem „öligen“ Bad angenehm.

Du kennst doch sicherlich die altbewährten Totes-Meer-Gesichtsmasken, die bei es uns überall zu kaufen gibt? Am Toten Meer in Israel kannst du dich komplett mit dem mineralreichen schwarzen Schlamm einreiben und die heilende Wirkung ganz ohne Zusatzstoffe austesten. Schon alleine die mineralhaltige Luft wird deiner Haut gut tun. Kaufe unbedingt schöne Souvenirs wie Totes Meer Salz, Totes Meer Schlamm oder Peelings.

Der Strand Ein Bokek ist kostenfrei. Weitere (kostenpflichtige) Strände sind der Kalia Beach, Biankini Beach oder der Mineral Beach.

Wasserknappheit und Erdlöcher

Der Fluss Jordan ist der Hauptzufluss des Toten Meeres, der den Wasserspiegel des Sees konstant hielt und ein Austrocknen verhinderte. Seit einigen Jahren jedoch zweigen angrenzende Länder das Wasser aus dem Jordan ab, sodass das Wasser das Tote Meer überhaupt nicht mehr erreicht. Folglich beginnt der See nach und nach zu schrumpfen – zusätzlich sinkt der Meeresspiegel jährlich drastisch. Durch den Klimawandel und die steigenden Temperaturen weicht das Wasser immer weiter zurück. Wissenschaftler haben übrigens prognostiziert, dass das Tote Meer bis 2050 vollends ausgetrocknet sein könnte, wenn der Meeresspiegel weiterhin so drastisch sinkt.

Das Tote Meer hat in den letzten Jahren unter Umweltproblemen wie sinkenden Wasserständen und Verschmutzung gelitten.

In Zukunft soll eine 180 Kilometer lange Pipeline die Wasserknappheit verringern und die Region besser mit Trinkwasser versorgen. Dafür soll Wasser aus dem Roten Meer abgepumpt und in eine Entsalzungsanlage transportiert werden. Mit dem gewonnenen Süßwasser werden zum einen Israel und Jordanien beliefert, zum anderen wird das Tote Meer mit dem überschüssigen Salzwasser gefüllt. Kritisch diskutiert wird dies jedoch trotzdem, denn bei dem Vorgang wird zeitgleich in das Ökosystem des Roten Meeres eingegriffen, mit möglicherweise fatalen Folgen.

Rund um das Tote Meer gibt es mittlerweile bis zu 20 Meter tiefe Erdlöcher, sogenannte Sinkholes. Beachte unbedingt die Warnschilder in deiner Umgebung! Die Sinking Holes sind ein großes Problem in der Region um das Tote Meer. Diese entstehen durch das Sinken des Wasserspiegels. Das Salzwasser weicht zurück, Süßwasser aus den Bergen dringt nach und wäscht die unterirdische Salzschicht ab. So entstehen Hohlräume, über denen die Oberfläche einstürzt.

Ausflüge rund um das Tote Meer – Die 2 besten Sehenswürdigkeiten

Festung Masada

Masada ist eine der bekanntesten archäologischen Stätten Israels. Die ehemalige Festung des Herodes liegt auf einem isolieren Felsplateau oberhalb des Toten Meeres. Eins kämpften hier die Juden gegen den Ansturm der Römer und nutzten die Felsen zugleich als Zufluchtsort.

Die Festung Masada ist eine archäologische Stätte und liegt am Rand der Judäischen Wüste auf einem Gipfelplateau. Sie liegt etwa 18 Kilometer von Ein Gedi und 12 Kilometer von Ein Bokek entfernt.

Wenn du am Toten Meer bist, solltest du dir diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Gipfel des Berges zu erreichen: Entweder du wanderst auf dem „Snake Path“ nach oben, oder du fährst mit der modernen Seilbahn. Du kannst auch nur One way fahren und entweder nach oben oder nach unten laufen. Wir haben uns dafür entschieden, nach oben zu laufen und mit der Seilbahn nach unten zu fahren. Am Ende habe ich diese Entscheidung bereut, wir haben ca. 1 Stunde für den Aufstieg gebraucht, und das war in der prallen Sonne sehr anstrengend.

Wichtige Punkte auf der Festung:

  • Aussichtspunkte: An dem östlichen Aussichtspunkt hast du einen wunderbaren Panoramablick über das Tote Meer
  • Der Nordpalast: Die Überreste von Herods prächtigem Privatpalast, auf drei Ebenen erbaut mit Mosaikböden und rekonstruierten Wandmalereien
  • Das Badehaus: Die Überreste eines Badehauses im römischen Stil mit vielen Zimmern
  • Die südliche Zisterne: Eine sehr große Zisterne zum Sammeln von Wasser auf dem Bergplateau
Öffnungszeiten Sommer: Sonntag – Donnerstag und Samstags 8 – 17 Uhr; Freitags 8 – 16 Uhr
Winter: Sonntag – Donnerstag und Samstags 8 – 16 Uhr; Freitags 8 – 15 Uhr
TicketpreisEintritt für die Festung: 31 Schekel/Erwachsener; 17 Schekel/Kinder
SeilbahnOne-Way: 28 Schekel/Erwachsener
Hin-und Zurück: 46 Schekel/Erwachsener
WebsiteMasada Nationalpark

Tipp: Ein besonderes Erlebnis ist der Sonnenaufgang auf der Masada-Festung. Bei GetYourGuide* kannst du sogar Touren von Tel Aviv aus buchen. Kurz vor Sonnenaufgang beginnst du den ca. 30-40 minütigen Aufstieg auf dem Snake Path und wirst später mit einem herrlichen Blick über die Weite der Sanddünen und das Tote Meer belohnt, hinter dem sich langsam die Sonne erhebt. Wunderschön!

En Gedi Naturreservat

Der En Gedi Nationalpark mit dem Wadi David ist sooo schön. Die En Gedi Oase ist die größte in Israel. Quellen, wunderschöne Wasserfälle und fließende Bäche machen sie zu einer Heimat von Steinböcken und Klippschliefern. Die Schönheit von En Gedi macht es natürlich zu einem Anziehungspunkt für Besucher. Um die Auswirkungen der Besuchermassen zu verringern, wurde 1970 ein Wegenetz errichtet und ein Eintrittspreis erhoben. Auf diese Weise konnte die Flora und Fauna geschützt werden. Das Reservat beherbergt eine der größten Steinbockherden des Landes.

Im Naturschutzgebiet gibt es viele Aussichtspunkte mit Blick auf das Tote Meer, die Oase En Gedi und das Wüstenplateau. Die meisten davon befinden sich entlang der Pfade, wie beispielsweise der Mt. Yishay.

Der Park bietet einen atemberaubenden Blick auf die Landschaft bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang, die ein unvergessliches Erlebnis für die Besucher sind.

Das En Gedi Naturreservat bietet viele Wanderwege, von leichten bis hin zu anspruchsvollen. Es gibt zwei Hauptwanderwege: Wadi David und Wadi Arugot. Die Wanderwege führen durch die atemberaubende Landschaft des Parks und sind eine großartige Möglichkeit, die Natur zu genießen. Sehr empfehlenswert ist eine Wanderung zum Wadi Wasserfall, dem höchsten Punkt der Oase En Gedi. Wenn du früh genug da bist, kannst du ein kühles und entspanntes Bad im Naturpool nehmen. Eine tolle Kulisse! Zwei Bachläufe durchziehen die Oase, die von Regenfällen in den Bergen gespeist werden. Dadurch gibt es im Naturreservat zahlreiche, teils seltene Pflanzen und Tiere. Unterwegs bieten sich traumhafte Ausblicke auf das Tote Meer.

Tipp: Es wird empfohlen, vorher zu reservieren. Wenn der Park nicht voll ist, ist auch ein Besuch ohne Reservierung möglich. Sei dafür unbedingt so früh wie möglich da! In Ruhe und Stille kannst du die wunderschöne Oase mitten in der Wüste richtig genießen.

Öffnungszeiten Sommer: Sonntag – Donnerstag und Samstags 8 – 17 Uhr; Freitags 8 – 16 Uhr
Winter: Sonntag – Donnerstag und Samstags 8 – 16 Uhr; Freitags 8 – 15 Uhr
Ticketpreis28 Schekel/Erwachsener; 14 Schekel/Kind
WebsiteEn Gedi Nature Reserve

Hosteltipp: HI – Ein Gedi Hostel*. Da die Umgebung um das Tote Meer sehr teuer ist, haben wir uns dieses Hostel ausgesucht. Es ist mehr eine Jugendherberge, aber die Privatzimmer sind sehr geräumig, und vom Balkon hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf das Tote Meer. Die Unterkunft liegt außerdem direkt am Ein Gedi Nationalpark, den du unbedingt besuchen solltest!

Warst du schon mal am Baden im Toten Meer? Kannst du weitere Ausflüge rund um das Tote Meer empfehlen? Teile mir gerne deinen eigenen außergewöhnlichen Erfahrungen in den Kommentaren mit.

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