Für deine nächste Reise suchst du einen Mix aus Stille und Abenteuer? Einfach eine kleine Auszeit? Dann kann ich dir nur empfehlen, pilgern zu gehen. Sobald das feststeht, brauchst du nur noch entscheiden, welchen der vielen Jakobswege du laufen möchtest. Ich habe den portugiesischen Jakobsweg von Porto bis Santiago de Compostela gewählt, und bin fest davon überzeugt, dass dies genau der richtige Weg für mich war. In diesem Blogbeitrag erfährst du alles zum portugiesischen Jakobsweg und mein persönliches Warum. Wie es mir in den ersten Etappen erging, kannst du im Beitrag Auf dem portugiesischen Jakobsweg: Die ersten 4 Etappen nachlesen.

Der Camino Portugues ist in kurzer Zeit zum beliebtesten Jakobsweg auf der Iberischen Halbinsel nach dem Camino Francés aufgestiegen – und das hat seine Gründe. Der vielfältige Weg verläuft entlang der Küste, durch malerische Dörfer, schattige Wälder, Weinberge, Meeresbuchten und zu interessanten Sehenswürdigkeiten. Wer die Kultur und Gastfreundschaft von Portugal und Spanien erleben will, ist hier genau richtig. Der Jakobsweg ab Porto ist gut ausgeschildert und es gibt Flüge nach Porto und Santiago de Compostela.

Da ich das Meer liebe, habe ich mich ziemlich schnell für den Küstenweg entschieden. Der erste Teil der Strecke von Porto bis Caminha führt fast ausschließlich entlang der portugiesischen Atlantikküste, geprägt von schönen und abwechslungsreichen Landschaftsbildern. Ab Caminha geht es durch die hügelige und grüne Landschaft Galiciens bis nach Santiago – der Pilgerhauptstadt.

Tolle Neuigkeiten: Ich habe mein 1. Buch zum portugiesischen Jakobsweg veröffentlicht – ein Pilgertagebuch zum Ausfüllen mit Fokus auf Achtsamkeit. Ich würde mich freuen, wenn ich dich damit noch zusätzlich auf deinem Weg nach Santiago begleiten darf! Hier kannst du das Buch bestellen:

Die Hauptrouten des portugiesischen Jakobsweges

Der Camino Portugues bezeichnete ursprünglich die nördliche Route des Jakobsweges, die aus Portugal kommend über Tui, Redondela, Pontevedra und Padrón nach Santiago de Compostela verläuft. Heute steht der Name jedoch für verschiedene überlieferte Jakobswege, die in Portugal starten. Es gibt verschiedene Varianten des portugiesischen Jakobsweges. Der traditionell zentrale Weg heißt Camino Portugues Central. Der Küstenweg nennt sich Camino Portugues da Costa. Die beiden Varianten beginnen in Porto und treffen an der spanischen Grenze wieder zusammen. Von Porto bis Santiago sind es je nah Route zwischen 240 und 280 Kilometer, wovon circa 118 Kilometer in Spanien (Galicien) verlaufen.

Pilgern von Porto nach Santiago de Compostela – ein Erlebnis!

Wenn du dich mit dem Camino Portugués beschäftigst, wirst du rasch feststellen, dass es nicht den einen portugiesischen Jakobsweg gibt. Es existieren verschiedene Routen, darunter der Camino Portugues Central, der Camino Portugues da Costa und der Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral). Zusätzlich gibt es Varianten wie die spirituelle Route, die auch eine Seeroute einschließt. Der offizielle portugiesische Jakobsweg startet auch eigentlich in Lissabon, aber der Abschnitt ab Porto gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Hier eine kleine Übersicht über die drei verschiedenen Hauptrouten:

  1. Camino Portugues Central: Das ist der der ursprüngliche portugiesische Jakobsweg, der 245 Kilometer lang ist und durch das Inland von Portugal und Spanien bis nach Santiago de Compostela führt
  2. Camino Portugues da Costa: Das ist der offizielle Weg entlang der Küste, der eine Gesamtlänge von 270 Kilometern hat. Nach etwa 180 Kilometern trifft der küstennahe Weg in Redondela auf den Camino Portugues Central und folgt ihm für etwa 85 Kilometer bis zur Pilgermetropole. Obwohl der Camino Portugues da Costa als küstennah gilt, sollte man nicht vergessen, dass man hier oft die Atlantikküste hinter sich lässt und stattdessen durch Dörfer und Orte im Inland geht. Ideal also für Pilger, die sowohl die ländlichen Regionen als auch die Küstenlandschaften entdecken wollen
  3. Camino Portugues Küstenweg (Senda Litoral): Das ist die neuere längere Küstenvariante, die für pures Atlantikgefühl sorgt. Die Gesamtlänge beträgt 285 Kilometer – auch hier verläuft der Weg nach fast 200 Kilometern in Redondela auf den Camino Portugues Central, der dann den Weg bis zum Ende des Jakobsweges in Santiago de Compostela bestimmt; in 10-14 Tagesetappen je nach Fitness möglich

Du musst dich nicht schon vor deiner Pilgerreise entscheiden, welche Route du laufen willst. Wenn du beispielsweise auf dem Küstenweg bist, gibt es immer mal wieder Möglichkeiten, auf den zentralen Weg abzubiegen. Es gibt drei beliebte Stationen für einen Streckenwechsel vom Camino Portugues da Costa auf den Camino Portugues Central: Vila do Conde, Viana do Castelo und Caminha.

Der Camino Portugues ist heute gemäß den Statistiken des Pilgerbüros in Santiago noch vor dem Camino del Norte und der Via de la Plata der beliebteste Jakobsweg nach dem Camino Francés. Einige starten bereits in Lissabon. Ab Porto gibt es inzwischen ein sehr gutes Netz an Unterkünften, die sich aus günstigen Herbergen und Pensionen zusammensetzt. Der relativ einfache und gut markierte Wegverlauf sowie die kurzen Entfernungen zwischen den Dörfern machen ihn zu einem ideale Weg für Pilgeranfänger, so wie mich.

Gut vorbereitet – Allgemeine Informationen

Als Jakobsweg-Einsteiger wirst du dir die verschiedensten Fragen stellen, bevor es losgeht: Wie bereite ich mich am besten vor? Welche Ausrüstung gehört auf die Packliste? Welche Kleidung benötige ich? Wieviel darf mein Rucksack wiegen? Welche Kosten kommen auf mich zu? Wo übernachte ich am besten? Soll ich die Unterkünfte bereits reservieren? Welche Rolle spielt der Pilgerausweis auf dem Jakobsweg? Welche Gepflogenheiten sollte ich kennen? Sollte ich spanisch oder portugiesisch sprechen können? Ist es sicher, alleine zu reisen? Um dir den Einstieg zu erleichtern, habe ich die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

Der Pilgerausweis (spanisch: credencial de peregrino) hat eine genauso lange Tradition wie die Jakobsmuschel. Er gilt als offizieller Ausweis für den Jakobsweg. Er muss meistens in kirchlichen und offiziellen Herbergen gezeigt werden, um z.B. Ermäßigungen zu bekommen. Außerdem wird heute mit einem Stempel im Ausweis die Ankunft an den verschiedenen Orten dokumentiert. Viele Pilger haben Spaß daran, Stempel an jedem Ort wie z.B. Kirchen, Bars, Restaurants, Touristeninfos oder Ämtern zu sammeln. Mir hat das Sammeln auch viel Spaß bereitet, mein Pilgerpass war am Ende der drei Wochen komplett vollgestempelt. Ich habe meinen Pilgerausweis bei der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft beantragt, unter diesem Link kannst du ihn bestellen.

Die Jakobsmuschel gilt seit dem Mittelalter als DAS Symbol für den Jakobsweg. Die Herkunft dieser Tradition ist aber nicht ganz sicher. Die Legende erzählt, dass ein junger Adliger, den der heilige Jakobus aus dem Meer gerettet hat, ganz mit Muscheln bedeckt aus dem Wasser kam. Seitdem ist die Muschel das Schutzsymbol des heiligen Jakobus und auch das Erkennungszeichen für Pilger. Andere Erklärungen meinen einfach, dass die faszinierten Pilger die Muschel von ihrem letzten Besuch am Meer als Andenken und Zeugnis für ihre Reise mitgenommen haben.

Die Compostela ist das Pilgerzeugnis, das im Pilgerbüro von Santiago de Compostela erhältlich ist. Voraussetzungen dafür sind, dass du die letzten 100 Kilometer des Camino zu Fuß bestritten hast, und dies mit zwei Stempeln pro Tag im Pilgerausweis nachweisen kannst. Bei mir persönlich wurde das nicht kontrolliert, aber davon ist nicht auszugehen. Für mich war das Zeugnis nicht so wichtig, ich wollte lediglich den letzten Stempel von der Kathedrale in Santiago haben. Diesen bekommst du übrigens auch im Pilgerbüro. Dort musst du mit einem QR Code am Eingang ein Formular ausfüllen, um eine Wartenummer zu erhalten.

Es gibt auch andere Zertifikate für Pilger, die den Weg gegangen sind und zusätzliche schriftliche Erinnerungen mitnehmen möchten. Das „Certificado de Distancia“ ist eine Art Streckenzertifikat und die alleinige Auszeichnung des Jakobswegs, die von der Kathedrale neben der Compostela ausgestellt wird. Das Zertifikat bestätigt die zurückgelegte Kilometeranzahl unabhängig vom Beginn des Pilgerwegs. Es gibt den Tag und den Startpunkt, die Kilometer, sowie den Tag der Ankunft und die Route an. Es kostet 3€.

Dann gibt es noch die „Pedronía“, welche die Stadt Padrón, wo der Legende nach die Überreste des Apostels ankamen, ausstellt. Um sie zu erhalten, musst du mindestens 18 km nach Padrón zurücklegen, entweder von Santiago de Compostela oder von einem beliebigen Ort.

Hier findest du weiterführende Informationen:

  • Für detaillierte Karten von Luis Freixo unter caminador.es
  • Outdoor Führer gronze.com
  • Verschiedene Apps wie die Buen Camino App
  • Mein persönlicher Wegbegleiter war der Outdoor Wanderführer vom Conrad Stein Verlag

Deine Ausrüstung

Allgemein wird gesagt, dass ein Wanderrucksack einschließlich Proviant nicht mehr als 10% des eigenen Körpergewichtes wiegen darf. Leider weiß ich nicht, was mein Rucksack gewogen hat, da ich keine Waage hatte. Ich schätze, dass der Rucksack circa 8 kg gewogen hat. Wenn du eine detaillierte Packliste haben möchtest, schicke ich dir diese gerne zu. Ansonsten sind meiner Meinung nach diese Dinge das Wichtigste: ein leichter und angenehm zu tragender Wanderrucksack, gut eingelaufene Wanderschuhe, gute Wandersocken und der Pilgerausweis.

Mein Rucksack-Tipp: Forclaz 40 Liter im Handgepäckformat von Decathlon, mehr dazu unter Reisevorbereitung & Planung.

Unterkünfte auf dem Camino

Unterkünfte sind reichlich vorhanden und für jeden Geldbeutel ist etwas dabei. Es gibt offizielle und private Pilgerherbergen, Pensionen, Campingplätze, Hotels, Gasthäuser und Jugendherbergen. Eine Reservierung von Betten ist grundsätzlich nur in privaten Herbergen sowie in den Jugendherbergen, Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen möglich. Das heißt, die offiziellen oder kirchlichen Herbergen nehmen keine Reservierung an, hier läuft es nach dem Motto: „Wer zuerst kommt…“. In diesen Pilgerherbergen kostet eine Übernachtung nicht mehr als 13€ unter Vorlage deines Pilgerausweises, und du musst damit rechnen das du teilweise mit sehr vielen Menschen unter einem Dach schlafen musst.

Ich war in drei Wochen nur in einer einzigen offiziellen Pilgerherberge, und das auch eher unfreiwillig, da ich nicht mehr laufen konnte. Die Auswahl an Unterkünften findest du u.a. in der Camino App (leider ist der Verfasser der App gestorben und sie beinhaltet nun keine aktuellen Updates mehr), unter gronze.com oder unter booking.com. Du kannst die Unterkünfte auch bei Google suchen und diese direkt kontaktieren.

In meinem Beitrag Von Porto nach Santiago: Etappen – und Unterkunftsübersicht findest du detaillierte Informationen zu den einzelnen Unterkünften plus Kosten.

Anreisemöglichkeiten

  • Flugzeug: Ryanair, Easyjet, Iberia und Vueling fliegen regelmäßig zwischen Deutschland, Portugal und Spanien. Es ist auch möglich, einen Gabelflug zu buchen, also Anreise nach Porto und Rückreise von Santiago de Compostela
  • Fernbus (z.B. mit Eurolines)
  • Zug (meist die teuerste Variante)
  • Oder du startest vor deiner eigenen Haustür 🙂

Ein kleines Wörterbuch für deine Pilgerreise

DeutschPortugiesischSpanisch
Guten MorgenBom diaBuenos días
Guten TagBoa tardeBuenas tardes
Guten AbendBoa noiteBuenas noches
HalloOláHola
auf WiedersehenAdeusAdíos
Bis späterAté logoHasta luego
Guten WegBom CaminhoBuen camino
Por favorPor favorBitte
DankeObrigado/aGracias

Warum solltest du dich für den portugiesischen Jakobsweg entscheiden?

Zu Beginn habe ich mir natürlich auch die Frage nach DEM perfekten Weg gestellt. Ich wusste, dass ich das Meer sehen wollte, und das es ein Weg sein sollte, der für Anfänger geeignet ist. Folgende Punkte überzeugten mich, den portugiesischen Jakobsweg zu pilgern:

  • Er ist für Anfänger sowieso Fortgeschrittene gleichermaßen attraktiv
  • Vielfältiges Jakobswegenetz
  • Gute Infrastruktur der Unterkünfte und Herbergen, so dass es eher unüblich ist, dass man gar keine Unterkunft findet
  • Gute Planung der Tagesetappen möglich
  • Man kann gleich zwei Länder kennenlernen: Portugal und Spanien
  • Perfekt für Menschen, die das Meer lieben
  • Der Jakobsweg ist maximal 290 Kilometer lang, je nach Route
  • Dadurch ist es möglich, die Distanz in 11-14 Tagen zu schaffen, so dass es auch für Menschen geeignet sind, die weniger Zeit haben
  • Die Wege sind sehr gut beschildert und ausgebaut, überall gibt es Pfeile, die die Richtung anzeigen – sogar für Menschen ohne jeglichen Orientierungssinn möglich
  • Der Schwierigkeitsgrad des Weges ist einfach bis moderat
  • Perfekt für Alleinreisende, denen noch die gewisse Nähe zur Zivilisation wichtig ist
  • Last but not least war für mich die Kulinarik und Gastfreundlichkeit der beiden Länder ausschlaggebend

Der Camino Portugues da Costa ist geeignet für Küstenliebhaber, Alleinreisende und Jakobsweg-Anfänger.

Die beste Reisezeit für den portugiesischen Küstenweg sind die Monate April bis Oktober. Während der Sommerferien im Juli/August musst du an den Küstenabschnitten nicht nur mit einem erhöhten Pilger-, sondern auch mit einem hohen Badegästeaufkommen rechnen.

Mein persönliches Warum?

Im Winter 2021/2022 geriet ich durch die Unzufriedenheit in meinem letzten Job in eine kleine Sinnkrise. In dieser Zeit prallten zwei Flutwellen auf mich ein. Zum einen die Flutwelle der Unzufriedenheit, die mir Gedankenkarusselle, negative Gedanken, Ängste, Zweifel und innere Unruhe brachte. Mit der anderen Flutwelle tauchten ein innerer Ruf nach „mehr“ und Sinnfragen wie „Wer bin ich?“, „Warum bin ich eigentlich hier?“ oder „Was ist mir wirklich wichtig?“ auf. Was folgte, war ein großer Bewusstseinsschritt und eine andere Wahrnehmung der Welt. Ich habe mich gefühlt, als würde ich mit einem Fuß auf der Handbremse stehen, und mit dem anderen auf dem Gaspedal. Ich begann, mich mit mit meiner inneren Gefühlswelt, Bewusstwerdung und der Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen.

Im Frühjahr 2022 beendete ich die Tätigkeit bei dem Job, der mich (danke dafür) in diese Richtung brachte. Denn meiner Meinung nach ist die mentale Gesundheit genauso wichtig wie die körperliche Gesundheit, wenn nicht sogar noch wichtiger (weil daraus viele Krankheiten entstehen können). Ich überlegte, wohin ich nach dem Job reisen könnte. Irgendwann sagte ein Bekannter zu mir, ich solle pilgern gehen. Ich kam bis dahin tatsächlich nicht auf die Idee, wahrscheinlich weil ich auch nie der größte Wanderfreund war. Aber warum nicht?

Ich fing an zu recherchieren: Wo gibt es Pilgerwege? Was brauche ich dafür? Wie lange möchte ich pilgern gehen? Ich wusste, dass ich mir als Anfängerin nicht gleich einen 1000 Kilometer Wanderweg vornehmen würde. Schließlich weckte der portugiesische Jakobsweg in Portugal und Spanien mein Interesse. Knapp 300 Kilometer, direkt am Atlantik entlang, nur der Weg und ich. Das klang so verlockend!

Nach ein paar Tagen habe ich die Flüge gebucht und sagte zu meiner Mutter, dass ich pilgern gehen werde. Ihre erste Frage war: „Hast du dir das richtig überlegt?“. Ihre Bedenken waren aber nicht etwa, dass ich das alleine machen wollte, sondern weil ich öfters Probleme mit meinen Schuhen habe und mir selbst nach kurzen Strecken Blasen an den Füßen reibe.

Andere mögliche Gründe für das Pilgern

Während des Mittelalters, als der Jakobskult entstand, begaben sich Menschen auf Pilgerreisen aus verschiedenen Gründen. Die schriftliche Überlieferung legt nahe, dass religiöse Motive im Vordergrund standen. Pilger erhofften sich Vergebung für ihre Sünden oder die Heilung von Krankheiten. In der Literatur finden wir auch Hinweise darauf, dass Sündern und Straffälligen die Reise nach Santiago als Buße für ihre Schuld auferlegt wurde.

Heutzutage wird immer noch aus religiösen Gründen gepilgert, aber auch aus spirituellen Beweggründen zur Selbstfindung, als sportliche Herausforderung, aus Interesse an der portugiesischen und spanischen Kultur, für den Kontakt mit Gleichgesinnten, aus Neugier am minimalistischen Lebensstil oder einfach aus der Lust nach einer mehrtägigen Wanderreise. Für einige Pilger ist das Pilgern eine besondere, ganzheitliche Lebensweise, die sich aus all den genannten Motiven zusammenfügt.

Es geht los – Die ersten Tage in Porto

Mein Hinflug startete in Berlin mit Ziel Porto. Dort buchte ich im Voraus meine erste Unterkunft, da ich in Porto um Mitternacht ankam. Tipp: Travel & Live Hostel*. Das Hostel liegt sehr zentral und von der 4. Etage hast du auf dem kleinen Balkon einen tollen Ausblick auf die Stadt.

Sehenswürdigkeiten und Ausflugstipps in Porto

  • Mercado do Bolhão
  • Kathedrale von Porto
  • Bahnhof São Bento
  • Palácio da Bolsa
  • Standseilbahn Funicular dos Guindais
  • Eisenbrücke Ponte Dom Luís
  • Kirche S. Francisco
  • Avenida dos Aliados
  • Promenade Cais da Ribeira
  • Nationalmuseum Soares dos Reis
  • Historische Straßenbahn Electrico
  • Casa da Música
  • Muralha Fernandina (Stadtmauer)
  • Praia dos Ingleses
  • Segeltörn auf dem Duero* bei Tag oder bei Sonnenuntergang
  • Geführte Stadttour mit dem Tuk-Tuk*
  • Extra-Tipp: Buche eine einzigartige Free Walking Tour durch Porto mit GuruWalk*!

Tolle Ausflugstipps in Porto*:

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Die weltbekannte Spezialität Portos ist der Likörwein, der bei uns unter dem Namen Portwein bekannt ist. In verschiedenen Weinkellern, Bars und Spezialläden kannst du diesen in verschiedenen Qualitätsklassen und Jahrgängen probieren und kaufen. Portwein ist ein geschützter Markenname. Er wird aus einer besonderen Traubenart gekeltert, die in der nahen Region des Flusses Douro gedeiht. Bei der Herstellung des Weines wird die natürliche Vergärung des Traubenzuckers zu Alkohol auch eine Zugabe von Weinbrand gestoppt, wodurch er seinen besonderen Alkoholgehalt und seine Süße erhält. Eine weitere Köstlichkeit in Porto sind die Pastel de Natas, Francesinha und Tripas.

Coole Ausgeh-Tipps: Genieße live Fado-Musik in den Weinkellern von Cálem in Porto*. Hier erhältst du nicht nur einen Einblick in die Geschichte und Traditionen der Portweinherstellung, sondern kannst auch einen speziellen Reserve-Portwein und Weißwein probieren. Oder buche eine geführte Tour in der Cockburn’s Lodge*, dem größten Portweinkeller der Stadt.

Weitere Idee für deine Stadtbesichtigung: Steige an Bord eines traditionellen Duero-Boots* und erkunde die sechs beeindruckenden Brücken von Porto. 

Porto wird als Kulturhauptstadt Portugals bezeichnet, es lohnt sich definitiv, hier am Anfang oder am Ende noch etwas Zeit zu verbringen.

Um vom Flughafen Portos in die Innenstadt zu gelangen, bietet sich die S-Bahn an. Die Fahrt kostet 2€ (plus eventuell 0,60€ Magnetkartenkaufpreis). Die S-Bahn fährt alle 20 Minuten in 30 Minuten z.B. zur Haltestelle „Trindade“, die relativ zentral liegt. Die Busse 601, 602 und 604 fahren bis Mitternacht, ab Mitternacht fährt die Buslinie 3M stündlich ins Stadtzentrum. Ich bin nach Mitternacht angekommen und habe mir mit anderen Reisenden ein Uber geteilt. Bedenke, dass in Portugal die Uhr eine Stunde nachgeht (in Spanien nicht).

Mein Tipp: Kaufe die Porto Card* für den öffentlichem Nahverkehr für 1, 2, 3 oder 4 Tage.

Hast du auch schon überlegt, pilgern zu gehen oder planst du schon deine Pilgerreise? Dann wünsche ich dir schon mal „Bom caminho“, „Buen camino“ und „Ultreia“! Du suchst weitere Inspirationen für deine nächste Auszeit? Dann schaue mal bei „Your special trip“ vorbei, die liebe Sabine zeigt dir hier 9 tolle Ideen. Für deinen Start gebe ich dir noch die kraftvollsten Jakobsweg-Zitate mit auf den Weg, die dich vielleicht genauso motivieren wie mich!

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6 Kommentare

  1. Hallo Meike,
    danke für die hervorragende Seite als Anregung für den Portugiesischen Jacobs Weg entlang der Küste.
    Ich werde die Pilgerreise nach deinem Vorbild am 11.04.2023 starten. Gern würde ich vorab mit Dir noch mal reden. Es gibt da sicher noch Details, wo Du einen sicheren Tipp hast, z.B.:
    – Verpackung Rucksack für Flug
    – 1. Übernachtung
    – Zwischenübernachtungen
    – Fährnutzung Portugal Spanien
    – Rückreise nach Porto
    … um nur einige Fragen zu nennen.

    Liebe Grüße
    Maco

    1. Hallo Maco,
      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Das finde ich toll, da geht es ja schon bald los! Gerne können wir vorab nochmal reden, klar. Im Blog-Artikel „von Caminha nach Redondela“ habe ich über den Grenzübergang von Portugal nach Spanien geschrieben. Ich war in Caminha auf dem Campingplatz, der etwas außerhalb der Stadt liegt. Und von dort sind regelmäßig Taxi-Boote gefahren. Die Überfahrt hat eine Minute gedauert, schon war ich in Spanien! Das war super praktisch, weil ich nicht erst nach Caminha laufen musste. Ich weiß aber, dass von dort eine Fähre fährt. Da kann ich dir aktuelle Infos im April aber auch nochmal zukommen lassen.
      Lg und bis bald 🙂

  2. Liebe Meike,
    Vielen Dank für deinen tollen Reisebericht. Ich habe viele Anregungen bekommen und es hat mir meine Planung deutlich erleichtert! Auch vielen Dank für deine Bereitschaft, mir via Email einige Fragen zu beantworten!
    Ich bin gerade in Povoa de Vazim und was soll ich sagen…. Das Big House ist wirklich wundervolle! Ich habe selten so einen freundlichen Empfang erlebt und die Zimmer bzw. das ganze Hostel ist ein Traum!!! Da will man gar nicht weiter laufen 😎
    Herzliche Grüße
    Alexa

  3. Hallo Meike,
    tolle Zusammenfassung über die unterschiedlichen Routen des Camino Portugues. Ich bin ihn letztes Jahr auch gegangen – die normale Küstenvariante und es war ein ganz tolles Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. Es war bestimmt auch nicht mein letzter Camino.
    Liebe Grüße Jenny

    1. Hallo Jenny, danke Dir. Ja, es ist ein wahnsinnig tolles Erlebnis. Ich finde, pilgern sollte jeder einmal im Leben gemacht haben! 🙂 Liebe Grüße aus Leipzig

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