„Akawa(a)ba“ – Willkommen in Ghana! Mit diesen Worten wirbt das westafrikanische Land um Gäste und verspricht einiges: Idyllische Tropenstrände, kulturelle Vielfalt, tropischen Regenwald, schöne Nationalreservate, ein interessantes Kulturerbe und pure afrikanische Gastfreundschaft.
2015 besuchte ich eine Freundin aus Freiberg in Ghana. Sie arbeitete zu dieser Zeit in einem Krankenhaus in Salaga im Norden. Danach reisten wir noch 19 Tage zusammen durch das Land. In diesem Blogartikel erfährst du alles Wissenswerte über meine Rundreise Ghana und bekommst einen ersten Eindruck. Ich hoffe, es wird dich genauso begeistern wie mich!
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WOW! Seit meiner ersten Fernreise im Jahr 2010 habe ich nie wieder ein solches Abenteuer erlebt. Alles war so authentisch, lebendig, unvorhersehbar, überwältigend, aber auch wunderschön. Vor allem durch das Sortieren und Anschauen der Bilder wurde mir das wieder bewusst. Ich lernte damals das pure Afrika kennen. Ich hoffe, ich kann dich in diese Welt entführen und dir einen Eindruck davon geben, was Ghana so besonders macht.
Bitte beachte, dass es sich hier um eine Reise von 2015 handelt. Seitdem hat sich natürlich viel verändert. Trotzdem möchte ich mit dir meine Abenteuer und Erlebnisse teilen. Ich habe Agenturen und Touranbieter vor Ort kontaktiert und versucht, die Informationen so aktuell wie möglich zu halten.
Highlights einer Reise durch Ghana
Vor allem die wunderschöne tropische Landschaft hat mich in ihren Bann gezogen. An der ghanaischen Küste gibt es traumhaft einsame Strände, die zum Entspannen und Surfen einladen. In den Regenwäldern kannst du die einzigartige Flora und Fauna erkunden. Bist du schon einmal in 40 Metern Höhe durch die Baumkronen eines Regenwaldes gewandert? Im Kakum-Nationalpark kannst du das erleben und auf dem einzigen Baumwipfelpfad in Westafrika durch das Blätterdach spazieren. Es war ein unvergessliches Erlebnis, die Natur aus dieser Perspektive zu betrachten.
Das solltest du in Ghana nicht verpassen: Kilometerlange Küste, reiche Ashanti-Kultur, koloniale Geschichte, wunderschöne Nationalparks, riesige Wasserfälle und chaotische Millionenstädte.
Überblick & Fakten: Rundreise durch Ghana
- Besuchte Orte: Accra, Salaga, Tamale, Mole Nationalpark, Kumasi, Cape Coast, Akosombo, Hohoe, Accra
- An- und Abreise: Berlin – Accra
- Verkehrsmittel vor Ort: Öffentlicher Bus, Jeep, Minibus, Taxi, Privatfahrzeug, Fähre
- Reisezeitraum: Dezember 2015
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Rundreise Ghana: Reiseroute
Mein Abenteuer begann in der lebhaften Hauptstadt Accra. Hier spürte ich sofort die pulsierende Energie des Landes. Mein Reiseführer Danjumah begrüßte mich herzlich und begleitete mich die ersten Tage bis nach Salaga in den Norden. Doch schon in der ersten Nacht im Hotel in Accra wurde mir bewusst, dass mich ein authentisches afrikanisches Abenteuer erwartete – ein Stromausfall sorgte für stickige Wärme im Zimmer, und ich musste mich auch an den Klimawechsel gewöhnen.
Auf gehts! Von der Hauptstadt aus begab ich mich auf eine aufregende Reise in den Norden Ghanas: Zuerst per Bus nach Kumasi, der historischen Königsstadt der Ashanti. Von dort aus setzten wir unsere Reise mit einem Minibus nach Yeji fort und überquerten den beeindruckenden Volta-Stausee per Fähre, bis wir schließlich mit einem Jeep Salaga erreichten.
In Salaga erlebte ich das authentische ländliche Ghana, begegnete herzlichen Menschen und lernte die traditionelle Kultur der Region kennen. Von dort aus fuhren wir mit dem Bus nach Tamale, denn unser nächstes Ziel war der Mole-Nationalpark. Der Park beeindruckte uns mit seiner atemberaubenden Tierwelt und unberührten Natur. Die Begegnung mit Elefanten und anderen Tieren in ihrer natürlichen Umgebung war ein unvergessliches Erlebnis. Meine erste Safari! Die Reise führte uns weiter in südliche Richtung nach Kumasi. Hier tauchte ich in die Kultur und Traditionen der Ashanti-Könige ein. Bei einem Tagesausflug besuchten wir den malerischen See Bosumtwi, den Bobiri-Wald und das Butterfly Sanctuary.
Von Kumasi aus begab ich mich an die Küste Ghanas, die mit ihrem historischen Erbe und ihren traumhaften Stränden lockt. Cape Coast und Elmina, zwei bedeutende Städte aus der Zeit des Sklavenhandels, ließen mich eintauchen in die dunkle Vergangenheit des Landes. Von dort aus ist der Tagesausflug in den wunderschönen Kakum-Nationalpark unbedingt zu empfehlen.
Danach ging es in die Volta-Region im Osten von Ghana. Bei einem Zwischenstopp in Akosombo besichtigen wir den Staudamm. Per Minibus erreichten wir schließlich Hohoe und erkundeten die Umgebung mit Highlights wie den Wli-Wasserfällen, dem Monkey Sanctuary, Kpandu und dem Tortor Voltasee. Die Reise endete schließlich in Accra, wo ich auf mein erlebnisreiches Abenteuer in Ghana zurückblickte, voller unvergesslicher Eindrücke, die erstmal verarbeitet werden mussten.
Während meiner 3 Wochen in Ghana habe ich viel gelernt und wunderbare Menschen kennengelernt. Die herzliche Gastfreundschaft der Ghanaer hat mich tief berührt, und ich habe eine Kultur entdeckt, die von Stolz, Gemeinschaft und Lebensfreude geprägt ist. Ich kann also unbedingt empfehlen, dieses faszinierende Land selbst zu erkunden. Achte darauf, respektvoll mit der Kultur und den Traditionen umzugehen, und sei offen für neue Erfahrungen und Begegnungen.
Allgemeine Informationen
Ghanaische Küche
Die Küche kennzeichnet sich vor allem durch eine sättigende Basis wie Reis, Brot, Süßkartoffel, Kochbananen, Grieß oder Banku. Banku ist ein säuerlicher Maiskloß, der richtig satt macht. An der Küste oder in der Volta-Region essen die Menschen sehr viel Fisch. Fufu ist neben Banku das Nationalgericht – das ist ein fester Brei aus Maniok oder Yams (süßliche Wurzelknollen) und Kochbananen. Diese werden zuerst gekocht und dann mit einem großen Mörser zerstampft. Das machen meist die Frauen – eine seeeehr anstrengende Arbeit.
Suppe bekommst du überall: Palmkernsuppe (aus Palmfrucht hergestellt), Erdnusssuppe, oder klare Suppen mit Fisch, Ziege, Hammelfleisch oder Huhn. Meistens sind es herzhafte Suppen, die einen wichtigen Bestandteil der Mahlzeit darstellen. Alle Gerichte werden überwiegend mit Huhn, Truthahn oder Ziegenfleisch zubereitet, selten mit Schweinefleisch, da ein großer Teil der ghanaischen Bevölkerung Muslime sind. Aber auch exotisches Wildfleisch wie Antilopen, verschiedene Affenarten, Grascutters, Buschböcke oder Schildkröten werden verspeist. In Ghana isst man mit den Fingern der rechten Hand. Dafür wird immer eine Schüssel mit Wasser und Seife vor dem Essen bereitgestellt, um die Hand zu waschen.
Probleme im Land
Die größte Herausforderung für mich war der ständige Stromausfall. Auch fließendes Wasser gab es nicht immer bzw. keine Dusche. Meist wurde der Strom in bestimmten Zeiten ausgestellt. Von 18 bis 6 Uhr oder von 6 bis 18 Uhr. Wenn wir dann beispielsweise nach einem langen Tag (durchgeschwitzt) ins Hotel gekommen sind, und entweder keinen Strom oder kein Wasser hatten, manchmal auch beides nicht, musste ich manchmal schon etwas auf die Zähne beißen. Jedoch bin ich nach einiger Zeit immer gelassener geworden, was das anging. Man kann eh nichts machen. Zudem wurde mir wieder bewusst, wie gut es uns doch geht!
Meine aktuellste Info aus Ghana ist, dass sich die Stromausfälle verbessert haben, so dass das tägliche Leben stabiler geworden ist. Auch während der Regenzeit gibt es mehr Strom.
Die schlechte Infrastruktur ist meistens ein Problem in Entwicklungsländern. Eine aktuelle Info aus Ghana ist, dass viele Straßen gebaut und repariert wurden und alle Fernverkehrsstraßen instand gesetzt worden sind. Auch die fehlende Müllentsorgung ist problematisch. Ein Beispiel: Früher wurde das Trinkwasser tassenweise auf der Straße verkauft, was zu erheblichen Gesundheitsproblemen führte. Seit ein paar Jahren wird das Trinkwasser nun portionsweise in Plastikbeuteln verkauft. Das ist zwar besser für die Gesundheit, aber schlechter für die Umwelt. Da eben wenig oder gar keine Papierkörbe vorhanden sind, wird alles achtlos auf die Straße geschmissen.
Die Menschen
Die Ghanaer sind im Allgemeinen total freundlich und offen gegenüber „Weißen“. „Hey how are you“, „Whats your name“ oder „Where are you from“, sind Standardsätze, die auf der Straße zugerufen werden. Oft wurde ich auch „Can I be your friend?“ gefragt (viele Menschen wollen Kontakte nach Europa knüpfen). Die Amtssprache in Ghana ist Englisch, ein Erbe der britischen Kolonialmacht, und wird von allen Menschen mit Schulbildung gesprochen (insgesamt ca. 60% der Gesamtbevölkerung).
Die Kinder sind sehr süß, oft sind sie direkt auf uns zugerannt und strahlten über das ganze Gesicht. Traurig war, dass manche Kinder direkt die Hand aufgehalten und nach „1 Cedi“ gefragt haben. Grundsätzlich halten Afrikaner alle Menschen weißer Hautfarbe für reich. Stimmt ja auch, verglichen mit dem, was ein Durchschnittsafrikaner verdient, ist die Kaufkraft eines Europäers einfach enorm, egal ob Student, Bauer oder Arbeiter. Und das führt eben zu den anderen Verhaltensweisen von Afrikanern, wenn Europäer aufkreuzen: Die Preise steigen und für alles Geld verlangt. Eine ältere Frau sagte in einem kühlen Ton zu uns: „Give me money“.
Fazit meiner Rundreise durch Ghana
Ghana ist ein wunderschönes Land und bietet landschaftlich und auch kulturell eine Menge für Touristen. Gastfreundschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der Kultur. Das Land ist ein Tipp für alle, die Schwarzafrika zum ersten Mal erkunden wollen, vor allem ist es relativ sicher im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern. Gelernt habe ich, dass man Ghana bzw. Afrika, mit Spontanität, Flexibilität und etwas Humor entgegentreten muss, um sich nicht ständig mit Kleinigkeiten die Laune zu verderben.
Du darfst dich ganz auf Afrika einstellen, deine Phantasie anstrengen und eine andere Bewusstseinsebene öffnen. Auch mit Ungeduld kommst du nicht weit und wirst eher auf Unverständnis stoßen. In Entwicklungsländern ticken die Uhren eben anders als in Industrieländern. Die Zeit hat eine andere Bedeutung. Alles ist anders. Und es ist eine fühlbare Konfrontation mit der Armut und Unterentwicklung. Strom und sauberes Wasser sind häufig nicht vorhanden.
Und es ist vollkommen normal stundenlang auf einen Bus zu warten, mit den Fingern zu essen, Babys auf dem Rücken zu tragen, Lasten auf dem Kopf zu befördern, Wasser aus Plastikbeuteln zu trinken und aus Autofenstern einzukaufen. Also – immer relaxt bleiben und diesem wundervollen Land eine Chance geben! 🙂
Ich konnte einige interessante Gewohnheiten der Ghanaer während meiner 3-wöchigen Reise erkennen, die ich dir gerne mal vorstellen möchte:
- Wie in meist ganz Afrika schnallt sich auch in Ghana kein Mensch im Auto an, wenn aber die Polizei in der Nähe ist wird sich angeschnallt, und danach wieder abgeschnallt
- Viele Ghanaer sind offen und fragen: „How are you?“, „Whats your name?“ oder „Where are your from?“
- „I want to be your friend„: Es wird oft nach Kontaktadressen wie E-Mail oder Handnummern gefragt
- Kinder rennen auf dich zu mit einem gewaltigen Lächeln auf dem Gesicht
- Alle paar Meter auf der Straße gibt es gefühlt eine Tankstelle und viele Polizeikontrollen, bei uns wurde auch einmal der Reisepass kontrolliert
- Die öffentlichen Minibusse werden sooo vollgestopft, bis wirklich keiner mehr reinpasst. Bei einer meiner Fahrten saß ich eingequetscht zwischen Afrikanerinnen, die zusätzlich noch ihre Kinder auf dem Schoß hatten
- Überall läuft Musik, die Menschen sind künstlerisch begabt; sie mögen es zu tanzen, zu singen und Fußball zu spielen
- In Ghana gibt es eine besondere Tradition: Oft werden die Kinder nach dem Tag ihrer Geburt benannt – für jeden Wochentag gibt es einen bestimmten Vornamen für Männer und einen für Frauen (Bsp: Kofi wurden an einem Freitag geboren)
FAQ – Das musst du wissen
Für all diejenigen, die selbst eine Reise durch Ghana planen, habe ich ein FAQ zusammengestellt. Hier beantworte ich häufig gestellte Fragen und gebe hilfreiche Tipps und Ratschläge, die dir bei der Planung und Durchführung deiner eigenen Reise helfen.
Kosten im Überblick
Natürlich ist meine Rundreise durch Ghana ein paar Jahre her. Wie immer habe ich mir damals alle Preise und Kosten notiert, die aber nicht mehr stimmen. Zur Vollständigkeit werde ich dir trotzdem in dieser Rubrik alle damaligen Preise und Kosten zeigen, damit du einen Anhaltspunkt hast.
Ein lokales Essen/Street Food kostet aktuell zwischen 20-30 Cedi, während es in Restaurants zwischen 60-150 Cedi kostet. Mit 300 Cedi am Tag kannst du gut leben!
Aktueller Wechselkurs (Stand August 2024): 10 GHS = 0,59 EUR
Hotels während der Rundreise
Accra Luxury Apartments* | Accra |
Zaina Logde* | Mole-Nationalpark |
Ike’s Cultural Village* | Kumasi |
Ko-Sa Beach Resort* | Cape Coast |
Bridgeview Resort* | Akosombo |
Wli Water Heights Hotel* | Hohoe |
Das Hotel, welches ich unbedingt empfehlen kann, ist das Ko-Sa Beach Resort in der Nähe von Cape Coast. Das Resort liegt direkt am Strand in Ampeni, hier kannst du wundervoll relaxen. Die Inhaber sind Niederländer, welche sehr aufmerksam und sympathisch sind. Die Chalets sind einfach gestaltet, aber sauber und gepflegt.
Tipp: Probiere unbedingt den frischen Fisch im hoteleigenen Restaurant! Super lecker!
Hast du auch schon eine Reise durch Ghana unternommen? Wenn ja, was hat dir am besten gefallen und welche persönlichen Herausforderungen hattest du?
Hallo mein Kind
Es war wieder mal schön zum lesen 🤗