Gerne möchte ich dir in diesem Beitrag meine einzelnen Etappen auf dem portugiesischen Jakobsweg für den Küstenweg (Camino Portugués de la Costa) vorstellen, sowie eine Übersicht über die Unterkünfte plus Kosten geben. In den jeweiligen Blogartikeln zu den verschiedenen Etappen habe ich dir die Unterkünfte zusätzlich noch einmal verlinkt. So kannst du gezielter stöbern, wenn dich eine Herberge für deinen Weg interessiert.
Des Weiteren findest du einen kleinen Exkurs zum Thema Pilgern mit Angst, der zeigt, dass der Jakobsweg nicht nur eine körperliche Herausforderung ist, sondern auch eine Möglichkeit bietet, innere Barrieren zu überwinden. Ob es darum geht, Ratschläge von vertrauenswürdigen Personen einzuholen, die Reise im Detail zu planen oder Unterstützung in Anspruch zu nehmen – dieser Abschnitt richtet sich an dich, wenn du trotz Angst den Mut finden möchtest, dich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Tolle Neuigkeiten: Ich habe mein 1. Buch zum portugiesischen Jakobsweg veröffentlicht – ein Pilgertagebuch zum Ausfüllen mit Fokus auf Achtsamkeit. Ich würde mich freuen, wenn ich dich damit noch zusätzlich auf deinem Weg nach Santiago begleiten darf! Hier kannst du das Buch bestellen:
Von Porto nach Santiago – Einzelne Etappen
Tag | Start – Ziel | Kilometer |
1 | Porto – Matosinhos | 18 |
2 | Matosinhos – Angeiras | 21 |
3 | Angeiras – Póvoa de Varzim | 19 |
4 | Póvoa de Varzim – Esposende | 23 |
5 | Esposende – Viana do Castelo | 30 |
6 | Viana do Castelo – Carreço | 12 |
7 | Carreço – Caminha | 18 |
8 | Caminha – O Porto de Mougás | 23 |
9 | O Porto de Mougás – A Ramallosa | 19 |
10 | A Ramallosa – Vigo | 22 |
11 | Vigo – Redondela | 18 |
12 | Redondela – Pontevedra | 26 |
13 | Pontevedra – Caldas de Reis | 27 |
14 | Caldas de Reis – Padrón | 21 |
15 | Padrón – Santiago de Compostela | 28 |
Wie du siehst, habe ich zwei Wochen und 15 Tagesetappen gebraucht, um von Porto bis Santiago de Compostela zu pilgern. Im Schnitt bin ich 20 Kilometer gelaufen, das Maximum waren 30 Kilometer bei der Etappe von Esposende nach Viana do Castelo. Diese war nicht nur wegen den gelaufenen Kilometern, sondern auch vom Streckenverlauf die anstrengendste Etappe für mich. Im Artikel Ländlicher Charme entlang des Camino Portugues da Costa kannst du darüber lesen.
Wichtig: Diese Etappen habe ich vorher nicht geplant. Ich war noch nie pilgern und wollte erstmal schauen, wie weit ich mit dem Rucksack laufen kann und wo meine körperlichen Grenzen liegen. Nach den ersten Tagen pendelte sich der Tagesrhythmus von durchschnittlich 20 Kilometern ein, für mich genau richtig!
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Achtung: Die Kilometerangaben sind nicht die „totalen“ Kilometer zwischen den einzelnen Etappen. Auch Schritte zum Restaurant, Supermarkt oder zu den Sehenswürdigkeiten sind hier inkludiert. In den Blogbeiträgen findest du die einzelnen Etappen mit der ungefähren Kilometerangabe von Start bis Ziel.
Unterkünfte auf dem Camino Portugues + Kosten
Ort | Name der Unterkunft | Preis (Juni 2022) | Art der Unterbringung |
Porto | Travel & Live Porto Hostel* | 2 Übernachtungen für 31€ | 4-Bett-Zimmer |
Matosinhos | Oportocean Hostel* | 22,50€ mit Frühstück | 4-Bett-Zimmer |
Angeiras | Camping Orbitur Angeiras* | 16€ | 1 Caravan |
Póvoa de Varzim | Big House Hostel* | 20€ | Einzelzimmer |
Esposende | Hostel Eleven* | 16€ mit Frühstück | 8-Bett-Zimmer |
Viana do Castelo | Enjoy Viana Guesthouse* | 25€ | Doppelzimmer |
Carreço | Albergue Casa do Sardão* | 13€ | 6-Bett-Zimmer |
Caminha | Camping Orbitur Caminha* | 11,50€ | 1 Caravan für 2 |
O Porto de Mougás | Albergue Turístico Aguncheiro* | 14€ | Doppelzimmer |
A Ramallosa | Albergue Pazo Pías* | 15€ | Einzelzimmer |
Vigo | Albergue Peregrinos de Vigo* | 8€ | 20-Bett-Zimmer, öffentliche Herberge |
Redondela | Albergue Santiago de Vilavella* | 15€ | 48-Bett-Zimmer |
Pontevedra | Pension Santa Clara* | 22€ | Einzelzimmer |
Caldas de Reis | Albergue de Caldas Reis* | 12€ | 4-Bett-Zimmer |
Padrón | Albergue A Barca de Pedra* | 16€ mit Frühstück | 6-Bett-Zimmer |
Santiago de Compostela | Albergue SIXTOs* | 18€ | 40-Bett-Zimmer |
Porto | HI Porto – Pousada Juventude* | 20€ mit Frühstück | 4-Bett-Zimmer |
Gesamtkosten für 21 Übernachtungen: 355€
Nachdem ich mein Ziel Santiago de Compostela erreicht habe, bin ich wieder nach Porto zurückgefahren, da von dort mein Rückflug startete. Ich hatte noch drei Tage Zeit, bis es zurück nach Deutschland ging. Daher entschied ich, nochmal nach Póvoa de Varzim zu laufen, um die letzten Tage im Hostel Big House zu verbringen. Die oben genannten Gesamtkosten enthalten somit auch die letzten drei Nächte in dem Hostel (insgesamt 60€), denn dort durfte ich meinen Jakobsweg in Ruhe ausklingen lassen und konnte noch ein bisschen Meeresluft schnuppern.
Linktipp: Da das Atlantikwetter sehr unbeständig sein kann, empfehle ich dir, auf der Website der IPMA (Portugiesisches Institut für Meer und Atmosphäre) zu schauen. Die Wettervorhersagen sind meist genauer als unsere von Deutschland aus.
Meine vier schönsten Unterkünfte auf dem Camino
- Big House Hostel in Póvoa de Varzim
- Hostel Eleven in Esposende
- Albergue Casa do Sardão in Carreço
- Albergue SIXTOs in Santiago de Compostela
Die typischen Unterkünfte entlang des Jakobswegs sind die öffentlichen oder kirchlichen Pilgerherbergen, bekannt als „Albergue de Peregrinos“. Sie befinden sich meist direkt am Weg und werden von Kommunen und Kirchengemeinden mit Hilfe ehrenamtlicher Helfer betrieben. Diese sogenannten Hospitaleros kommen aus verschiedenen Ländern und kümmern sich liebevoll um die Pilger und die Einrichtungen. Sie werden oft als die „Seele des Jakobswegs“ bezeichnet, da viele Pilgerherbergen ohne ihre freiwillige Arbeit nicht betrieben werden könnten. Neben der Unterstützung bei der Bewirtschaftung sind die Hospitaleros auch wichtige Ansprechpartner für die Pilger, die sie mit Rat und Tat unterstützen.
Gerne möchte ich außerdem ein aktuelles Feedback von einer Pilgerin mit dir teilen. Diese Nachricht hat mich sehr berührt und bestätigt mich darin, dass ich sehr viele Menschen mit meinen eigenen Erfahrungen inspiriere und helfe:
Liebe Meike,
ich sende dir die sonnigsten Grüße von Strand in Vigo. Ich wollte an dieser Stelle einmal Danke sagen für deinen Blog zum Camino Portugues. Ich bin jetzt seit einer Woche unterwegs und deine Berichte haben mir vorab sehr geholfen.
Ich bin normalerweise eine Person die viel vorausplant und sehr strukturiert ist. Auf dieser Reise wollte ich alles anders machen und mich bewusst mal etwas treiben lassen. Wenige Tage vor der Abreise packte mich dann jedoch die helle Panik und ich fühlte mich absolut unvorbereitet für diese Abenteuer. Ich habe dann deinen Blog gefunden. Ich habe mir deine Etappen und auch deine Unterkunftsempfehlungen sowie den ein oder anderen nützlichen Tipp auf einen kleinen Zettel notiert und dieser wanderte in meinen Rucksack. Und damit war die Panik weg.
Gerade in den ersten Tagen hat mir dieser kleine „Leitfaden“ sehr geholfen mich zu orientieren und erstmal im Pilgerdasein anzukommen. Und viele deiner Empfehlungen waren wirklich sehr toll, wie bspw. das Hostel Eleven in Esposende. Nun nach einer Woche bin ich nun ja quasi selbst bereits Profi. Ich schaue gelegentlich immer noch auf den kleinen Notfallzettel aber habe genügend Selbstvertrauen mir den Weg selbst zu gestalten.
Also ganz lieben Dank an dieser Stelle für die viele Mühe die du in deinen Blog gesteckt hast. Ich bin sicherlich nicht die einzige Person der du damit viel Sorge nehmen könntest und den Weg ins Abenteuer erleichtert hast. 🙂
Exkurs: Pilgern mit Angst
Mich erreichen immer wieder Nachrichten von Menschen, die gerne pilgern gehen möchten, aber von ihren Sorgen, Gedanken und Ängsten eingeholt werden, egal ob der Flug schon gebucht ist oder nicht. Deshalb möchte ich diesen kleinen Exkurs mit dir teilen, denn es liegt mir sehr am Herzen, Menschen dahingehend zu motivieren. Pilgern kann eine kraftvolle Erfahrung sein, die weit über körperliche Grenzen hinausgeht. Es ermöglicht dir, neue Seiten zu entdecken, deine Selbstwirksamkeit zu stärken und durch das Überwinden von Ängsten gestärkt zurückzukehren. Der Jakobsweg kann dabei zu einem Spiegelbild der inneren Reise werden, auf dem du nicht nur äußere, sondern auch innere Hindernisse überwindest!
Pilgern bedeutet, die Komfortzone zu verlassen, doch dies fällt nicht allen gleich leicht. Oftmals passen allgemeine Ratschläge erfahrener Pilger nicht zu den Bedürfnissen von Menschen, die vor der Pilgerreise ängstlich sind. Während „einfach loslaufen“ für einige motivierend sein mag, kann es bei dir zu inneren Blockaden, Sorgen und Gedankenspiralen führen.
„Es ist dein Jakobsweg“ – dieser Satz betont, dass jeder seinen eigenen Weg findet. Wenn du also Unsicherheiten spürst, kannst du deine Reise so gestalten, dass sie mehr Sicherheit bietet. Du musst nicht zwingend in Schlafsälen übernachten oder spontan ohne feste Pläne reisen. Wenn es dir hilft, alle Unterkünfte vorab zu buchen oder einen detaillierten Plan zu haben, dann ist das völlig in Ordnung. Ich wiederhole: Das ist völlig in Ordnung, denn es ist dein Leben und dein eigener Weg.
5 praktische Tipps
- Rat und Unterstützung einholen: Vor der Reise kann es hilfreich sein, mit einer vertrauenswürdigen Person zu sprechen, die Erfahrung mit dem Pilgern hat. Diese Person kann dir wertvolle Tipps geben, wie du Unsicherheiten auf dem Weg meisterst und deine Ängste gezielt angehst. Ob es ein erfahrener Pilger, Freund oder jemand wie ich ist – der Austausch und das Zusprechen von Mut können dir helfen, dich bestärkt und gut vorbereitet auf den Weg zu machen. So hast du von Anfang an ein solides Fundament für deine Reise
- Verlasse dich auf dein eigenes Tempo: Nimm dir die Freiheit, deine Reise so zu gestalten, wie es für dich am besten passt, ohne den Druck, Ratschläge anderer befolgen zu müssen
- Sicherheit an erster Stelle: Fühlst du dich sicherer mit einer festen Struktur? Dann plane deine Reise durch und buche deine Unterkünfte im Voraus
- Notfallstrategien: Wenn die Angst vor Überforderung zu groß wird, helfen praktische Vorkehrungen wie Busfahrpläne oder Taxinummern
- Reise mit einem „Werkzeugkoffer“: Dieser beinhaltet alles, was dir Sicherheit gibt – sei es ein detaillierter Reiseführer, Medikamente oder Gegenstände, die dir in schwierigen Momenten Trost spenden
Der Jakobsweg kann ein tiefgreifendes und lebensveränderndes Erlebnis sein. Er bietet die Chance auf persönliche Klarheit, Wachstum und eine echte Transformation, bei der du dich selbst neu kennenlernen kannst – in deinem eigenen Tempo und auf deine Weise. ES IST DEIN EIGENER WEG! Hier sind noch einige positive Affirmationen, die du dir vor deinem Weg sagen kannst:
Extra Tipp: Wenn du dich mit dem Gedanken schwer tust, alleine zu pilgern, gibt es viele Möglichkeiten, Unterstützung zu erhalten. Du kannst dich einer Gruppe anschließen und den Weg gemeinsam mit anderen gehen, was zusätzliche Sicherheit und Gemeinschaft bietet. Es besteht auch die Möglichkeit, dein Gepäck von Etappe zu Etappe transportieren zu lassen, damit du unbeschwert unterwegs sein kannst. Zudem gibt es Reiseveranstalter, die dir helfen, die gesamte Pilgerreise nach deinen Wünschen zu planen und zu organisieren. So kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren und die Reise in deinem eigenen Tempo genießen.
Weitere Infos zum inneren Wachstum auf Reisen findest du hier: Reisepsychologie – Gedanken & Gefühle.
Schöne zusätzliche Erlebnisse* auf deinem Jakobsweg:
Während der Reise stehen Unterkünfte aller Preis- und Komfortklassen zur Verfügung, wobei jede Option ihre eigenen Vor- und Nachteile hat. Letztendlich bestimmen persönliche Bedürfnisse wie der Wunsch nach Geselligkeit, Privatsphäre, Komfort und das Budget, wo du übernachten möchtest. Bei der Wahl der richtigen Unterkunft – ob private oder öffentliche Pilgerherberge, Pension, Hotel, Campingplatz oder Hostel – hast du also die Qual der Wahl.
Auf meinem Jakobsweg habe ich mich meist spontan für meine Unterkünfte entschieden. Das lag daran, dass ich nie genau wusste, wie weit ich an einem Tag laufen würde. Zum Beispiel hatte ich zwischendurch starke Probleme mit meinen Waden. An dem Tag in Vigo hätte ich keinen Meter mehr laufen können. Daher war es gut, dass ich kurzfristig meine Bleibe für die Nacht suchen konnte. In der Regel habe ich die Unterkunft entweder am Tag zuvor kontaktiert, per E-Mail oder Telefon, oder ich habe direkt online gebucht. Manchmal habe ich sogar erst am Tag selbst, während ich unterwegs war, eine Übernachtung organisiert. In Portugal war das überhaupt kein Problem, aber in Spanien gestaltete es sich manchmal etwas schwieriger.
Ich hoffe, dir hat meine Etappen – und Unterkunftsübersicht vom Camino Portugues weitergeholfen. Hast du mit diesen Ausgaben auf dem Jakobsweg gerechnet? Bist du selbst schon gepilgert und kannst eine Unterkunft empfehlen? Hinterlasse es mir gern in den Kommentaren. ¡Buen Camino!
Noch mehr Reisetipps zum Jakobsweg:
Hey,
super Bericht!
Magst du mir vielleicht noch verraten, über welche Plattform/Apps du die Unterkünfte online gebucht hast?
Ich konnte über meine „Standard“ Apps die Unterkünfte leider nicht finden…
Vielen Dank vorab!
Liebe Grüße,
Lea
Hallo Lea,
also die meisten Unterkünfte habe ich über Booking.com gebucht. Wenn du auf die Links klickst, kommst du direkt auf die verlinkte Unterkunft. Wenn eine Unterkunft nicht bei Booking zu finden war, habe ich sie direkt kontaktiert. Ich hoffe, das hilft dir weiter! Liebe Grüße
Hallo Meike,
ist für mich sehr hilfreich da ich eventuell den Jakobsweg auch mit 68 Jahren machen möchte!
Bin fasziniert über deine Dokumentation.
Dankeschön Max
Hallo Max, danke! Wow, Respekt! Buen camino. 🙂 Liebe Grüße
Lieben Dank Maike!
Ich möchte noch in diesem Jahr, 2024 den Portugiesischen Weg gehen. Wie lange kann man im Herbst wohl noch laufen? Wie lange könnte das Wetter noch gut sein? NORMALERWEISE! ??? Mir ist klar, dass es nur eine Prognose sein kann. 🙂
Hallo Meike!! (darf ich dich doch nennen!?) Bin sooooo froh, deine Seite entdeckt zu haben 🙏 Liest sich spannend und unterhaltsam und ist sehr informativ. An erster Stelle auf meiner To Do Liste steht nach wie vor der Jakobsweg. Ich bin 71 und werde im kommenden Frühjahr den Weg ab Porto gehen. Bis dahin werde ich wohl noch sehr, sehr oft Ihre Seite aufsuchen und mir Tipps geben lassen. Weiter so 🙏 und immer wieder Spaß und Freude beim Bereisen von noch unentdeckten Ländern. Schön, daß Sie uns Leser daran teilhaben lassen und gleichzeitig viele interessante Tipps und Informationen geben.
Mit freundlichen Grüßen von einer überaus begeisterten Oma von 71 Jahren
Karin Lüdecke
Hallo Karin. Vielen vielen Dank für Ihren netten Kommentar. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut und bin dadurch immer wieder aufs Neue motiviert, weiterhin tolle Tipps und Informationen für meine Leser und Leserinnen zu geben. Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne. Das wird bestimmt ein tolles Abenteuer! Liebe Grüße, Meike